Freunde bekommen Kinder und übertreiben?

5 Antworten

"Eigentlich" ist das egal, denn jede Familiennsituation ist individuell.

Jedes Kind ist anders, hat eine anndere Routine (die für Kleinkinder durchaus sinnvoll ist), andere oder vielleicht sogar spezielle Bedürfnisse (beispielsweise Lärmempfindlichkeit, Allergie gegenüber bestimmten Insekten...).

Durch ein Kind verändert sich (häufig) der Tagesablauf. Konnte man vorher jederzeit mal eben Besuch empfangenn ("für einen Absacker"), ist das jetzt eher zusätzlicher Stress weil man jene Zeit genausogut auch für den Haushalt oder für sich persönlich nutzen könnte.

Durch ein Kind verändert sich mitunter die eigene Sicht, man nimmt beispielsweise vermehrt die Lautstärke des Kumpels wahr, oder die vulgäre Wortwahl der ehm. Arbeitskollegin mit der man vorher immer Party machen konnte. Auf einmal fühlt sich das "schräg" an, eher unangenehm.

Und manchmal merkt man mit der Zeit einfach das sich nun die Gesprächsthemen verschoben haben. Man selbst würd gern über die neusten Endeckungen des Nachwuchses sprechen (heute hat Kind X draußen einen Käfer gefunden und gegessen, Kind Y hat zum ersten Mal "Katze" gesagt, die Verstopfung von Kind B ist nun endlich überstanden). Zeugs das für Aussenstehende eher lame oder sogar widerlich sein könnte. Nebenbei möchte man auch niemandem auf die Nerven gehen mit diesen (für einen selbst hochinteressanten oder wichtigen) Erzählungen.

Manche Sozialkontakte lassen deutlich (oder durch die Blume) durchblicken das sie kein sonderliches Interesse ann dem Nachwuchs/ den Veränderungen haben. Sie möchten es so behalten wie es vorher war, sind Veränderungen gegenüber skeptisch. Das merkt man. Man reagiert darauf indem man versucht sich zurückzuhalten.... oder indem man sich nach und nach distanziert.

Gleichzeitig ist man im Begriff dazu (oder hat zumindest die Befürchtung) den Anschluss an das bisher gewohnte Alltagsleben/ die Themen/ die Interessen/ den Freundeskreis zu verlieren. Alles rückt so weit fort, man fühlt sich aussen vor.

Es ist verflixt schwierig als Eltern gegenüber dem bisherigen sozialen Umfeld. Vor allem gegenüber den Leuten die selbst kinderlos sind.

Wie gesagt, im Endeffekt ist das alles individuell..... Hier findet sich kein "wer von den Beteiligten hat mehr recht".

sie kann nicht mit zum Kaffee trinken (draußen) wegen dem Kind.

Es geht nicht immer nur um den Platz, damit man das Kind parken kann. Es geht auch um die Zeit. Wenn man zb noch Haushalt machen muss (ist viel mehr mit Kind), das Kind um die Zeit immer schläft oder zu einem Termin muss oä, dann ist ein Treffen schwer möglich. Vielleicht ist das Kind auch ein Schreihals und sie möchte das nicht bei einem entspannten Kaffeetrinken, findet aber niemanden der auf das Kind aufpasst.

wenn ich sage hei ich komme nö CH auf einen absacker bei dir vorbei bin in der Ecke (18 Uhr) ja das Kind geht um die Uhrzeit immer ins Bett.

Verstehe ich nicht ganz, meinst du sie möchte sich nicht bei ihr treffen oder das sie Treffen absagt?

Bei manchen Kindern darf man nicht laut sein im Nebenzimmer, sonst wachen sie sofort wieder auf. Viel trinken kann man auch nicht, wenn man Aufsichtspflicht hat. Manchmal fehlt auch einfach Entspannung, wenn man ständig mit einem Ohr auf sein Kind lauschen muss.

Habe eine andere Freundin mit Kind, die bringt ihr kiddie ins Bett und setzt sich dann wieder zu uns.

Ist das Kind älter? Sonst ist es vermutlich ruhiger, schläft besser durch oä. Und auch jeder Mensch ist unterschiedlich. Manche Menschen sind eher angespannter, leichter gestresst oder besorgter als andere Menschen.

sie hat zum grillen eingeladen, wir haben allerdings drinnen gegessen, wegen dem Kind?

Möglich. Oder einfach weil es IHR zu warm war.


VivaVi82  10.06.2023, 12:22

Ich stimme hier auch zu. Der ganze Tag ist mindestens die ersten zwei Jahre auf die Bedürfnisse des Kindes abgestimmt, man selbst tritt erheblich zurück, findet kaum Zeit sich zu entspannen, da können die Wünsche der anderen erst recht nur schwer wahrgenommen werden. Vor allem beim ersten Kind erlebt man eine ziemliche Veränderung seines eigenen Lebens. Und wie schon geantwortet wurde, geht auch jeder mit dieser Veränderung anders um. Wir haben auch nicht alle die gleichen Ressourcen. Ich würde es nicht bewerten. Von außen ist es immer leicht ein Urteil zu fällen. Die Freundschaft ist ja nicht weg, aber wenn sich unsere Lebenssituationen verändern, kann das wie in jeder Beziehung vorerst mal Unstimmigkeiten hervorrufen. Mit Verständnis und Toleranz füreinander und auf beiden Seiten, findet man aber wieder zueinander und wächst daran. Kommunikation ist das Um und Auf in meinen Augen.

1

Ich arbeite in einer Kita mit angeschlossener Krippe. Derzeit haben wir bei uns um die 30 Grad. Die Kids der Krippe sind, obwohl wir Schatten haben nie länger als eine Stunde am Vormittag draußen. Am Nachmittag nicht länger als 30 Minuten zur Abholzeit. Kleine Kinder dehydrieren schneller da der Körper kleiner ist. Man kann ihnen aber auch nicht ständig Trinken zuführen. Die Ozonwerte sind auch sehr hoch. Die Kids werden auch mit Sonnenschutz eingecremt, aber die Haut der kleinen reagiert noch ein wenig sensibler. Daher die verkürzte Zeit.

Obwohl ein ruhiges Eck der Stadt, genügend Platz für Kinderwagen etc. of heist es dann auch, wenn ich sage hei ich komme nö CH auf einen absacker bei dir vorbei bin in der Ecke (18 Uhr) ja das Kind geht um die Uhrzeit immer ins Bett.

Kinder brauchen ihren festen Rahmen. Kinder in dem Alter haben noch kein Zeitempfinden. Ihr Tagesablauf richtet sich nach immer gleichen Mustern. Unplanmäßige Abläufe vermitteln Unsicherheiten. Das Kind kann sich dann im Tagesablauf nicht mehr einfinden und weiß nicht was als nächstes passiert. Dadurch wird es unruig. Zuhause, wie in der Krippe sollten daher immer gleiche Abläufe sein, an denen das Kind erkennen kann was passiert und was als nächstes kommt. Es findet so seinen Platz und kann sich leichter ins Geschehen einordnen. Bei neuen oder unplanmäßigen Ereignissen könnte das Kind ängstlich und unruhig sein. Des weiteren sollten keine Ausnahmen gemacht werden. Wenn die Eltern einen Rahmen vorgeben muss der eingehalten werden. Ausnahmen sehr selten bis nie gegeben werden. Weil jede Ausnahme führt später dazu das das Kind merkt wo es die Hebel ansetzen kann um seinen Willen durchzusetzen. Im Alter von 1-3 Jahren werden für Defizite im späteren Verhalten die Wurzeln gelegt. Außerdem ist die Zeit des "ins Bett bringens" für Mutter und Kind eine wichtige Zeit. Ein Ritual das jeden Abend gleich sein sollte. Wenn da Besuch ansteht kann die Mutter nicht ruhig und entspannt an die Sache ran gehen. Das Kind merkt, Mutter hetzt, ist angespannt oder ungeduldig und da das Kind nicht nachfragen oder reden kann wird das Kind quengeln oder weinen, weil es merkt da stimmt was nicht.

Die Abläufe mit einem Kind verändern das Verhalten von Eltern nicht nur ein bisschen, sondern gravierend. Wenn du keine eigenen Kinder hast kannst du das nicht nachvollziehen. Ich sags mal so... Ich selber habe auch keine Kinder und mein gesamter Freundeskreis hat sich zwischen meinem 20. und 40. Lenensjahr komplett verändert. Die Menschen welche Kinder bekommen haben sind fast verschwunden aus meinem Leben, weil die Inhaltlichen Themen einfach anders waren. Ich habe neue Freunde gefunden in Menschen, die wie ich auch, keine Kinder haben wollten, oder Leute deren Kinder schon wieder aus dem Haus sind.

Wenn ich das richtig lese ist das Kind also 1 Jahr alt.

Das mit dem Sommer verstehe ich, so kleine Kinder haben ein Problem mit der Wärme und können schnell überhitzen. Bei 30 Grad ist das nicht so gut. Daher sollte man Babys im Sommer am besten in der kühlen Wohnung lassen.

Das mit dem zu Bett bringen ist auch so eine Sache. Schläft das Kind schnell ein? Gibt es Rituale wie Vorlesen? Hat es einen leichten Schlaf? Ist es ein Schreibaby?

Du solltest deine Freundin nicht zu hart kritisieren. Ein Baby kann einen schon sehr fordern und man ist abends sehr müde. Dann ist man manchmal froh wenn das Bündelchen schläft und man auch zur Ruhe kommen kann.

Die einen behandeln ihre Kinder halt so und die anderen eben anders. Vielleicht sollte man eher froh sein, das sie zumindest bei der Sommersache mitdenkt. Viele Mütter tun das nicht....

ist schon tendeziell übertieben. Aber die berühmt, berüchtiggten Helicopter Eltern...

Viele merken es gar nicht dass sie zu dem "Typ Eltern" mutiert sind die sie früher bestenfalls belächelt haben.

Vielleicht hat sie aber auch schlicht und ergreifend keinen Bock mehr auf euch. man muss fairerweise zugeben dass ein Kind zu haben ganz schon anstrengend sein kann... da ist man manchmal einfach froh nichts und niemanden mehr sehen oder höhren zu müssen. Das gefühl hab ich laut deinen Schilderungen jetzt aber nicht so wirklich. Wir kennen dich und die Eltern halt nicht...