Freund Feuerwehr?
Mein Freund ist bei der Freiwilligen Feuerwehr und mir geht es damit überhaupt nicht gut, ich finde das ein sehr gefährliches Hobby und ich habe auch das Gefühl, dass die Feuerwehr immer vor mir steht.
Ich war wirklich irgendwann am Boden zerstört und mir war klar, dass ich mit einem Feuerwehrmann irgendwie nicht zusammen sein kann, dass das einfach nicht für mich passt und ich habe ihm dann gesagt, dass mich sein Hobby einfach komplett fertig macht. Daraufhin schlug er mir dann vor, dass er für mich aus der Feuerwehr austreten würde. Das hat er mir hoch und heilig versprochen. Ich habe aber gesehen, wie viel ihm das wert ist und habe gesagt er soll nicht tun dann hat er mir zweimal versprochen, ein passives Mitglied zu werden und beide Male hat es nicht gehalten, weil er dadurch eine Prüfung zum Teil noch mal machen müsste das nur ein paar Monate dauern. Er hat es aber hoch und heilig, versprochen und mir riesige Hoffnungen gemacht hat. Zum Schluss hat er alles platzen lassen und gesagt, das war teilweise nur zum Testen, ob ich das zulassen würde.
Das war vor einem halben Jahr und mich macht das eigentlich immer noch super traurig, dass er das versprochen hat und nicht gemacht hat und er wiegelt es einfach damit auf, dass ich mich auch einmal nicht an ein Versprechen gehalten habe.
gestern meinte er dann, als ich ihn noch mal darauf angesprochen habe, in einem sehr abwertenden Ton. Für dich würde ich das doch nicht machen mit dem Passiv werden. Ich weiß nicht was ich machen soll. Ich fühle mich wirklich verarscht und es macht mich traurig, dass anscheinend eine Sache mehr wert ist als ein Mensch. Wenn er es nicht versprochen hätte, wäre es etwas anderes, er hat es mir aber versprochen, wo ich unter Tränen war. , Dass er eine passive Mitgliedschaft macht. Was sagt ihr? Ich fühle mich gerade überhaupt nicht geliebt und wertgeschätzt vor allem nach dieser abwertenden Aussage gestern.
10 Antworten
Ich war mehrere Jahre mit jemandem zusammen der Mitglied bei der freiwilligen Feuerwehr war. Nur ein einziges Mal hatte ich ein paar Tage lang Sorge (da gabs nen größeren Brand in einer nahegelegenen Fabrik). Allerdings war da für die Hauptarbeit die Berufsfeuerwehr zuständig, die Einheiten der freiwilligen Feuerwehr der umliegenden Ortschaften halfen da nur nach besten Kräften mit.
Ja natürllich "kann" es mal gefährlich werden - aber wie oft passiert schon was Größeres? Eher selten. Für das Meiste ist die Berufsfeuerwehr zuständig. Ansonsten helfen die verschiedenen kleineren Ortsfeuerwehren mit ihrem Zug an Freiwilligen einander aus bei größeren Geschichten.
Und je nachdem wo das Feuerwehrgebäude steht (ob mitten in der Großstadt oder in ner Kleinstadt), was gibts da schon groß zu tun: Bei Autounfällen helfend wirken, Ölspuren von Straßen entfernen, Laternenumzüge der ortsansässigen Kindergärten und Grundschulen begleiten, alles rund um das Osterfeuer, kleine Rettungsgeschichten, bei Festen aushelfen, unter Wasser stehende Keller auspumpen, ab und an mal ein Feuer löschen. Der Rest der Zeit besteht hauptsächlich aus wöchentlich stattfindendem Probealarm (plus ein Mal wöchentlich Anwesenheitspflicht in der Feuerwache). In regelmäßigen Abständen dann och die Prüfung der aktuellen Tauglichkeit.
Ich wär damals nie auf die Idee gekommen zu verlangen "Hör damit auf". Es war sein Hobby, seit vielen Jahren. Und im Nachhinein macht sich das ganz gut im Lebenslauf.
Zu verlangen aufzuhören - damit geht man ein Risiko ein. Das Risiko das darüber früher oder später die Beziehung endet.
Denn nicht jeder gibt das Hobby/ besondere Interesse auf nur weil der Partner/ die Partnerin sich damit nicht wohl fühlt. Mancher gibt es auf "für den Partner/ die Partnerin", leidet darunter und wird es auf ewig vorhalten.
Okay. Ich sah die Freiwillige Feuerwehr eher immer als "zusätzliche Einsatzkräfte für kleine Einsätze" an. Im Gegensatz zur Berufsfeuerwehr in den großen Wachen.
Mir ging es in erster Linie darum zu verdeutlichen das jemand von der freiwilligen Feuerwehr dies in seiner Freizeit macht. Also quasi ein unbezahlter Nebenjob, jederzeit einsatzfähig "für den Fall das", selbst während man eigentlich ein Date geplant hat oder grade im Kino sitzt.
Aber warum macht man so etwas freiwillig? Sicher nicht wegen irgendeinem "fame", oder weil man schon von klein auf in der Jugendfeuerwehr war.... Sondern weil man persönlich etwas positives darin sieht. Man hilft, man bewirkt etwas. Man hat Freude daran.
Ich kann mir einfach nicht erklären wieso man dem Partner/ der Partnerin das Freizeitinteresse vorschreiben will.
Ich fände nicht gut, zu verlangen, dass er aufhört. Es klingt auch so, als hatte er das "Hobby" schon lang' vor deiner Zeit. Man macht sich, bevor man eine Beziehung anfängt, Gedanken darüber, ob man mit jemandem zusammen sein kann/will, der bei der FrWW ist.
Mein Schwager ist auch bei der FrWW und meine Schwester hat damit auch kein Problem - weil sie sich auch genau darüber informiert hat, was deren Aufgaben sind.
Es hat auch nichts damit zu tun, dass ihm ein Mensch nichts eert ist (wie du geschrieben hast) - eher im GEGENTEIL. Wenn ihm seine Mitmenschen und die Gesellschaft scheißegal wären, würde er es nicht machen. Darüber solltest du mal nachdenken.
Blöd ist nur, dass er versprach, damit aufzuhören und es nicht getan hat. Er hat wohl einfach gemerkt, dass ihm dann was fehlt und dass dies nicht das Leben ist, was er führen möchte. Ich kann mir auch sehr gut vorstellen, dass er es wirklich versucht hat.
Aber abschließend bleibt zu sagen, dass er sich besser von dir trennen sollte und nach einer anderen Partnerin Ausschau halten sollte. Ich denke, wenn du so große Probleme damit hast, bist du einfach nicht die richtige für ihn.
Lieben Gruß
Als aktiver Feuerwehrmann mit mehr als 25 Jahren Diensterfahrung kann ich Dir sagen
- Der Feuerwehrdienst ist nicht gefährlicher, als die meisten anderen beruflichen und privaten Tätigkeiten. Natürlich kann man sich immer mal verletzen - das kann man aber auch beim Heimwerken oder beim Aufhängen von Gardienen, auf dem Weg zur Arbeit oder am Arbeitsplatz. Natürlich gibt es Einsätze, bei denen die Feuerwehr in einer potenziell gefährlichen Umgebung arbeitet. Dieser Gefahr begegnen wir aber mit einer hervorragenden Ausbildung, einer speziellen Schutzkleidung, moderner Technik und einer entsprechenden Organisation (z.B. Vorgehen immer mindestens zu zweit, prophylaktische Bereitstellung des Rettungsdienstes usw.). Damit wird die Gefahr beherrschbar, so dass es nur in sehr wenigen Ausnahmefällen wirklich gefährlich wird. Zudem ist es ja nicht so, dass die Feuerwehr täglich schwierige Brände zu bekämpfen hat. 90% der Arbeit sind technische Hilfeleistungen aller Art, Kleinbrände und Fehlalarme.
- Bei allem Verständnis für Deine Angst: Du hast Deinen Freund als Feuerwehrmann kennen- und lieben gelernt. Die meisten Feuerwehrleute tun diese Tätigkeit aus tiefer innerer Überzeugung und mit großer Freude. Ihn nun zu überreden oder gar zu zwingen, diese Berufung an den Nagel zu hängen, das wäre sowohl für Deinen Freund nicht gut und ganz sicher auch nicht für eure Beziehung. Das ist eigentlich nur dann möglich, wenn es ihm selbst nicht so ernst ist mit der Feuerwehr und er dies bislang nur aus Pflichtbewusstsein, Langeweile o.ä. getan hat - und danach klingt es für mich ehrlich gesagt nicht.
Klar - es ist blöd, dass er Dir da mit seinem Versprechen vielleicht falsche Hoffnungen gemacht hat. Andererseits muss man ihm vielleicht hoch anrechnen, dass er Dich so sehr liebt, dass er einen Austritt aus dem aktiven Dienst tatsächlich in Betracht gezogen und dann aber gemerkt hat, dass es ohne wohl doch nicht geht.
Aber letztendlich ist es von Dir auch nicht ganz fair, ihm einen sehr wichtigen Teil seines Lebens nehmen zu wollen.
Hör auf, das Opfer zu spielen. Du willst ihm den Freiraum nicht gönnen und mehr Kontrolle über ihn? Such Dir einen anderen Dummen, dessen Hintern so vollständig Dir gehört, dass Du den Respekt vor ihm verlierst und dann den nächsten suchst.
Sorry, aber ich empfinde Deine Denkweise als übergriffig und krank.
Er hat das doch von sich versprochen. Er schreibt mir auch ständig alles vor, welche Freunde ich sehen darf, mit wem ich schreiben darf und wann ich in den Urlaub fahre.
Dann führt ihr eine beidseitig absolut toxische Beziehung.
Mitarbeit in der Freiwilligen Feuerwehr ist kein "Hobby".
Du solltst stolz auf deinen Freund sein und ihn unterstürzen und bestärken!
Solche Menschen wie er sind es, die unsere Gesellschaft am Leben erhalten. Und zwar über die einzelnen Menschen und ihre Besitztümer hinaus, die sie in ihren Einsätzen schützen und retten. Sie tragen zu Zusammenhalt in der Gesellschaft bei und leben echte Solidarität.
Ich will dir sagen, was du jetzt tun solltest:
In die Freiwillige Feuerwehr eintreten! Dann lernst du nicht nur, für andere da zu sein und nicht nur an dich zu denken, sondern du lernst auch, Gefahren richtig einzuschätzen und mit ihnen umzugehen.
Es gibt in Deutschland 116 Berufsfeuerwehren und ca. 24.000 Freiwillige Feuerwehren. Die Hauptarbeit liegt keines Wegs bei der Berufsfeuerwehr, sondern bei den über eine Millionen ehrenamtlichen Einsatzkräften.