Freiwillige Armut?
Was haltet ihr davon freiwillig Armut zu wählen aus religiösen Gründen? Und absichtlich nicht auf Karriere, und viel Geld zu fokussieren?
Ist es gut für Gott zu verzichten, oder ist das eine sehr schlechte Idee? Das Problem mit Karriere ist oft, dass man da aufs Geld fokussiert und nicht Gott, oder?
9 Antworten
Natürlich ist es gut:
Armut, Keuschheit, Gehorsam sind die 3 evangelischen Räte, an denen sich die Christen seit Jahrhunderten orientieren.
Wer auf sowas abfährt ... sollte sich aber gut überlegen wie es laufen soll, wenn er sich irgendwann anders entscheidet, ob er dann fähig ist, sich wieder etwas aufzubauen.
Nonnen und Mönche, die irgendwann ihre Gelübde ablegen und wieder ein normales Leben führen wollen, stehen dann nämlich oft ohne alle Mittel zum Leben da, die Kirche zahlt ihnen in der Regel nichts für die ganze geleistete Arbeit und auch Rentenansprüche fürs Alter sind nicht da. Abstieg in die Sozialhilfe - Eine Nonne bricht ihr Schweigen | rbb (rbb-online.de) Und im Alter kann es halt passieren, daß man plötzlich mehr Geld braucht als früher, z. B. für Medikamente, altengerechte Wohnung und ähnliches. Kirche: Unbarmherzige Schwestern - DER SPIEGEL
Da geht es nicht um Geld und Karriere, sondern um den ganz normalen Lebensunterhalt, der nicht da ist. Ein junger Mensch kann das noch ab, junge Sektenaussteiger kriegen das meistens auch irgendwie gebacken, sich ein neues Leben aufzubauen, aber wenn man dann schon älter ist ... muß daher sehr gut überlegt sein, ob man sich darauf einlassen will, auch auf die Gefahr hin daß es schiefgeht.
Das ist keine Armut, sondern Verzicht, und kann einen Menschen durchaus glücklich machen…
Jeder muss den Weg gehen, den man für den besten hält und mit dem man glücklich wird.
Ich bin sehr froh nicht mehr arm zu sein. Obwohl nur wichtiges gekauft wurde am Ende nicht zu wissen was man die letzten Tage essen soll ehe wieder Geld kommt usw., das habe ich hinter mir. Mich hat Armut nicht glücklich oder demütig gemacht, sondern gestresst und unglücklich.
Jesus spricht davon die eigenen Talente zu nutzen, das mache ich und habe mittlerweile einen guten Job.
Was ich nur gerade aus christlicher Sicht fragwürdig finde wäre freiwillig von staatlichen Leistungen leben, also andere zum eigenen Wohl ausnutzen. Wer hingegen nur wenig arbeitet oder in einen Job mit schlechtem Gehalt, weil das einen erfüllt, aber sich so selber finanziert auch wenn es wenig ist, alles ok.
Meine Karriere hat übrigens keinen Fokus auf meinem Gehalt, sondern dem Job den ich mag, meinen Fähigkeiten die ich ausbaue, Verantwortung die ich übernehme und dadurch Beförderungen, die auch mehr Geld bringen. Ich könnte das aber nie nur wegen des Geldes machen.
Jede und jeder kann selber entscheiden, was er / sie mit dem Geld, dass er / sie verdient macht. Geht es darum sich ein tolles Auto leisten zu können, eine schicke Villa im Gründen, teueren Schmuck....
Oder gibt man, wie ich, 10 % seines Einkommens an Hilfsorganisationen wie diese:
Tobias Merkle - Gründer der Hilfsorganisation "Hoffnungsträger".
Viele tolle Projekte in Deutschland und weltweit.
Lea Ackermann - Gründerin der Hilfsorganisation SOLWODI
Für Frauen in Not.
Zahai Röschli Gründerin des Kinderdorfes Selam in Äthiopien.
Tausende Kinder wurden als Waisen im Dorf aufgenommen. Unzählige Jugendliche haben dank ihr eine sehr gute Schule besuchen können und danach eine Ausbildung erhalten. Was einmal ein einzelnes Waisenheim werden sollte, ist zu zwei grossen Dörfern geworden.
Don & Deyon Stephens Gründerehepaar von Mercy Ships
Schiffe bringen medizinische Hilfe in die ärmsten Staaten Afrikas.150.000 größere OPs bis heute.
https://www.youtube.com/watch?v=LVQ5zeLovuQ
Rosi Gollmann Gründerin von andheri hilfe
Unter anderem waren sie und ihr Team für 1.000.000 Augenoperationen in Bangladesch verantwortlich.
https://www.youtube.com/watch?v=mCXvGBGUnZc
Klaus-Dieter und Martina John Gründerehepaar von „Diospi Suyana“
Sie bauten ein modernes Hospital im Wert von 15 Millionen für die Quechua-Indianer in den Anden Perus. Geplant wurde ohne Startkapital, gebaut ohne staatliche Hilfe, allein mit Spenden und dem Vertrauen auf Gottes Unterstützung. Über 400.000 Behandlungen bis heute.
https://www.youtube.com/watch?v=RQA0fPaiBMg
Michael Stahl Gründer von protactics
Er hat eine Organisation aufgebaut, welche sich für Kinder und Jugendliche einsetzt, die Mobbing erfahren.