Freiheitsbegriffe (Ethik, Philosophie)?

2 Antworten

Der ander hat schon geantwortet.

So nebenbei aber ist Freiheit nicht das Frei sein, denn wenn man von allem Frei ist, so was bleibt da übrig? Man muss auch von aussen bestimmt sein, und man muss in der Welt eingegliedert sein.

Hunger gibt uns Freiheit, wir müssen ja auch dazu gedrängt werden, etwas zu wollen.

...klingt nach typischen Schulunterricht, nicht nach Philosophie, schlimm!

Eine negative Freiheit existiert nicht, dass nennt man zum Beispiel Unfreiheit.

Positive Freiheit ist eine z. B. von Menschen gegebene Freiheit, vgl. Positives (lat. ponere = z.B. aufstellen, festsetzen, festlegen) Recht, d.i. das staatliche Recht (z.B. Strafrecht, Zivilrecht, Familienrecht, Arbeitsrecht, Verkehrsrecht) im Gegensatz zum Naturrecht, Menschenrecht.

Vielleicht solltest du das alles richtig schreiben, also auch >

Extrinsische Freiheit, z.B. anarchistische (= gesetzlose) Zustände, relative Unabhängigkeit von extrinsischen Unfreiheiten durch Anpassung (mittels Bildung und Ausbildung, Geld bzw. Vermögen, beruflicher bzw. gesellschaftlicher Status)

Extrinsische Unfreiheit, z.B. demokratisch abgesegnetes oder diktatorisch auferlegtes Rechtssystem, religiös diskriminierende Moral, machtvolle Behinderungen der Handlungen (z.B. Unwetter, aggressive Menschen, Armut, Knast, Krieg, usw. usw.)

Intrinsische Freiheit, z.B. ausgeprägte Intelligenzen, lebenslanger Lernwille, Flexibilität, Kreativität, Kompromissfähigkeit, Zufriedenheit

Intrinsische Unfreiheit, z.B. mangelnder Lernwille, Intelligenz(en)schwäche, Sturheit-Beschränktheit usw. s.o., auch physische und psychische Erkrankungen


weena96 
Beitragsersteller
 29.11.2024, 21:42

Danke für deine Antwort!

Tatsächlich habe ich unter negativer und positiver Freiheit vielmehr Folgendes verstanden: https://de.wikipedia.org/wiki/Negative_und_positive_Freiheit (kurz: negative Freiheit als Freiheit von äußeren Zwängen, positive Freiheit als Freiheit, etwas zu tun). Innere bzw. Äußere Freiheit meint Willens- und Handlungsfreiheit. Insgesamt als eine Kombination beider Begriffe.

Und in der Tat beschäftige ich mich im Rahmen des Schulunterrichts damit, weshalb ich mich nun darum bemüht habe, die Frage in die Rubrik „Ethik“ zu verschieben. Ich finde die Thematik, aber dennoch interessant. Vor allem in Relation zu aktuellen Fallbeispielen/Dilemmata.

Littlethought  30.11.2024, 19:25
@weena96

Absolute Willensfreiheit wird von vielen Psychologen als Illusion angesehen, da viele (vielleicht sogar alle) Entscheidungen von uns getroffen werden noch bevor sie uns bewußt sind. Entweder beruhen die Entscheidungen auf der Kauslität oder auf dem Zufall. Für Freiheit ist da kein Platz.

Skoph  01.12.2024, 17:59
@weena96

Ich befürchte, ich verstehe das nicht mehr aus Wikipedia, weil das einfach entsetzlich oberflächlich ist. Seit Jahrzehnten werden deshalb in der Psychologie, Medizin, Soziologie usw. die Begriffe "extrinsisch" und "intrinsisch", eben nicht das hierbei sinnlose mathematisch-physikalisch-chemische bzw. semantische "negativ" und "positiv" - auch für "schlecht, böse" und "gut", verwendet.

Banales Beispiel: Der Jogger musste den Lauf auf Zeit abbrechen, weil sein Schuh auseinanderfiel (extrinsische Ursache) oder weil am Herzinfarkt starb (intrinsische Ursache).

Ebenso verhält es sich zunächst mit der menschlich-persönlichen Freiheit und erst genauer betrachtet existieren viele verschiedene Bedingungen sowohl für die extrinsische als auch für die intrinsische Freiheit. Und dann kann man über die Definitionen des Begriffs FREIHEIT diskutieren, auch weil es längst (vgl. z. B. Einstein) nicht mehr die infantile Vorstellung einer Kausalität - das ist leider nur Logik - mehr gibt, sondern das Wissen über verschiedene Abhängigkeiten in unterschiedlichen Sinnrichtungen (z.B. polykausal > monokonsekutiv, monokausal > konzessiv, paradoxe Aktion > logische Reaktion) und verschiedenen Ausprägungen.

Darüber hinaus forschen wir noch immer am Bewusstsein, an einem Begriff, der populistisch in vieler Munde ist, aber von dem keiner entdeckt hat, was das ist. Man spekuliert also noch immer über das Bewusstsein und somit zum Beispiel auch noch immer über dessen Freiheit(en) und Unfreiheit(en).

Skoph  01.12.2024, 18:07
@Littlethought

Zum Beispiel:

Kausalität ist nur eine logische Relation zwischen Ursache und Wirkung, die viel zu oft wegen des ersten Unwissens über eine Sache verwechselt werden und dann nur Vorurteile aus Wissen, Erfahrungen und Rechthaberei bestätigen.

Zufall existiert nicht, das wissen wir bereits seit langer Zeit. Dabei bestimmt nur eine andere Logik, vgl. Chaostheorie (z.B. Apfelmännchen der Mangelbrot-Menge), das sind nur andere, ebenso unzufällige Gesetzmäßigkeiten!

Littlethought  01.12.2024, 19:31
@Skoph

Kausalität ist keine logische Relation sondern eine Relation, die sich aus der Erfahrung ergibt. Die entsprechenden mathematischen Beschreibungen dieser Relationen sind aber häufig mathematisch logisch. Dennoch darf man Kausalität nicht mit logischer Folgerichtigkeit verwechseln. Man unterscheidet starke und schwache Kausalität. Die schwache Kausalität kann nicht überprüft werden, weil die Gleichheit der Anfangszustände nicht hergestellt werden kann und für die starke Kausalität ergeben sich nachweisbare Widersprüche.

Ob es eine universelle Kausalität gibt ist momentan noch eine offene Frage Auf jeden Fall sind Lokalität und Kausalität nicht gleichzeitig erfüllbar. Für den entsprechenden Nachweis hat Anton Zeiliger letztes Jahr den Nobelpreis erhalten.

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