Freier Fall- Gründe für falsche Vorstellung?

5 Antworten

Wenn die Reibungskraft den gleichen Betrag wie die Gewichtskraft hat, dann wird ein frei fallender Körper nicht mehr beschleunigt. In diesem Fall ist die von dir angegebene Vorstellung sogar richtig. Nach meiner Kenntnis waren die Mirmenschen in der Zeit des Aristoteles aber von den Ideen von Aristoteles beeinflußt. Dessen Aussagen durften nicht in Frage gestellt werden. Aristoteles folgerte dass schwerere Körper schneller fallen, da sie mit einer größeren Kraft von der Erde angezogen werden. Ein Blatt fällt langsamer zu Erde als ein Stein. Dass ein Stein, der an ein Blatt gebunden war aber einerseits schneller fiel als das Blatt alleine und andererseits langsamer fiel als der Stein alleine war eigentlich schon als Widerspruch zu dieser Auffassung zu interpretieren. Es ist mir nicht bekannt dass dabei eine Konstanz der Geschwindigkeit angenommen wurde. Auch diese wäre eigentlich ein Widerspruch dazu, dass der Stein überhaupt anfängt zu fallen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Lehrer u. Fachbetreuer für Mathematik und Physik i.R.

Eigentlich ist das gar nicht so falsch - jeder Körper fällt ab einem gewissen Zeitpunkt mit einer für ihn konstanten Geschwindigkeit.

Es gab nicht so viele hohe Türmen, die man für eine Beobachtung nutzen konnte. Wenn man eine Vogelfeder als Versuchsobjekt nimmt, passt die Annahme ziemlich gut, denn sie erreicht sehr schnell ihre Maximalgeschwindigkeit. Bei einem Krug, der vom Tisch fällt, vergeht nur sehr wenig Zeit bis zum Aufprall, so dass eine differenzierte Beobachtung sehr schwierig ist.

An der Auffassung von damals ist nichts falsch...

Sobald der Luftwiderstand gleich gross ist wie die Beschleunigung der Erdanziehungskraft, bleibt die Fallgeschwindigkeit gleich.

Es war der auf der Erde herrschende Luftwiderstand unbekannt oder wurde in die Betrachtungen nicht mit einbezogen. Im freien Fall unter irdischen Bedingungen stellt sich ein Gleichgewicht ein zwischen der Erdbeschleunigung und der ihr entgegen wirkenden negativen Beschleunigung die der Luftwiderstand erzeugt.