Fragen an Lebenserfahrene Menschen: Wie kann ich aufhören Sachen ernster zu nehmen im Bezug auf das Leben und Beziehungen?

5 Antworten

Ich bin 53 und würde schon sagen, dass ich "lebenserfahren" bin.

Früher habe ich von anderen Menschen erwartet, dass sie mich glücklich machen, genau wie du jetzt ("sich auf Menschen verlassen"). Allein fühlte ich mich defizitär, unzulänglich, nicht komplett.

Inzwischen bin ich mir selbst genug. Ich freue mich über die Menschen, die meine Freunde sind und wirklich in mein Leben passen, aber ich BRAUCHE sie nicht. Wenn du das erreichst, wirst du Verluste (die unweigerlich kommen, spätestens durch den Tod) zwar betrauern, aber sie sind nicht lebensbedrohlich.

Ein Schlüssel, um mit Ängsten umzugehen, ist also die innere Unabhängigkeit.

Der zweite Punkt kommt eben mit der Zeit, die man auf Erden verbringt, und der Erfahrung. Dinge, die damals eine Katastrophe waren (eine nicht bestandene Prüfung, ein Studienplatz, den man nicht bekommen hat, eine gescheiterte Beziehung u.ä.) sind im Rückblick völlig bedeutungslos oder sogar positiv. Man erkennt mit Abstand, dass man diese Prüfung überhaupt nicht brauchte, das Studium nichts für einen gewesen wäre und der Mensch, um den man damals so heftig geweint hat, nie und nimmer zu einem gepasst hätte. Man wird also gelassener, wenn Misserfolge auftreten, weil man weiß, dass es nicht lange wichtig sein wird und was immer es auch war nicht für einen bestimmt war.

Das gilt insbesondere für Beziehungen. Wenn die auseinandergehen, hat das immer einen Grund. Es passte nicht. Es war nicht das Richtige. Das stimmt absolut. Das erkennt man mit den Jahren und es haut einen nicht mehr um.

Und nun noch der letzte Punkt: Neid auf andere. Oder auch, was andere denken könnten.

Wenn du dir selbst genug bist und in dir ruhst, ist es dir EGAL, was andere denken könnten. Du willst das gar nicht mehr wissen. Und du bist auch nicht mehr neidisch. Du bist du, die anderen sind die anderen, und du weißt, dass es nichts gibt, worauf du neidisch sein brauchst. Denn jeder von uns trägt ein Päckchen mit sich herum. Nur sehen wir das der anderen nicht. Und auch dich werden andere um irgendetwas beneiden, ohne dass du es weißt.

Wie kommt man da nun hin, in diesen Zustand des In-Sich-Ruhens?

Das ist eine Frage, die sich nur individuell beantworten lässt. Es wird irgendetwas bei dir geben, das dich behindert/zurückhält/belastet (so war es bei mir, und es hatte mit meinem Vater zu tun). Ich habe Jahre gebraucht, um dahinter zu kommen, was es war, und ich hatte das Glück, Menschen zu begegnen, die mir die Augen geöffnet haben.

Meine endgültige innere Unabhängigkeit kam erst, als ich den Kontakt zu meinem Vater radikal und definitiv abgebrochen habe. Das war 2018. Seitdem bin ich ein anderer Mensch geworden.

Wenn es dir allein nicht gelingt, herauszufinden, was dich runterzieht, scheue dich nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Das ist keine Schande. Auch ich habe jahrelang therapeutische Sitzungen gehabt. Es ist sicher die Mühe wert!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich weiß zwar nicht genau was du mit einen Menschen verlieren meinst aber ich habe schon oft Menschen durch Freundschaften verloren und mein Tipp an dich. Leb weiter. Diese Person war wohl einfach nichts für dich sie hätte dich auf lange Zeit nicht glücklich gemacht. Und denk immer dran alles passiert aus einem Grund

Hallo

lasse dich auf dich selber ein! Nimm DICH als Gestalter, eine art kreativer Künstler, für deine Lebensgestaltung; da sollten andere Menschen erst wieder eintreten, wenn du für dich selber geschaut hast: -was macht MICH glücklich, - was möchte ICH erreichen, was gefällt MIR gar nicht, bin ICH MIR treu….

Ich möchte dich ermuntern, dein Glück/Zukunft von niemandem anderen, als von dir selbst abhängig zu machen.

Die Menschen, die mit DIR mitziehen, werden dann automatisch dazu kommen!

Vertraue auf Dich!

LG

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich finde Menschen interessant und mag sie

Das klingt nach einem psychischen Problem, für das man längerfristige Therapie braucht.

Nette Ratschläge helfen da nicht. Dafür ist das Problem zu tiefliegend.

Denk dran: Das Leben ist ein Geschenk. Ich kann deine Ängste verstehen, vielleicht hilft dir eine Therapie?