Frage zur Beichtvorbereitung?

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Natürlich ist jede Sünde zu meiden und so gesehen alles wichtig, was wir sündigen. Der Punkt "wichtige Sache" will aussagen, dass es einen Unterschied gibt zwischen lässlichen und schweren Sünden bzw. Todsünden. Lässliche Sünden schwächen das Gnadenleben, wir können und sollten sie beichten, die schweren Sünden dagegen tilgen das Gnadenleben und man muss sie beichten, weil sie das ewige Heil gefährden bzw. bei Todsünde davon ausschließen.

Was nun objektiv eine Todsünde wäre, muss nicht immer subjektiv im betreffenden Fall auch eine sein. Der freie Wille und die klare Erkenntnis müssen zur wichtigen Sache hinzu kommen, bevor man schwer sündigen kann. Deshalb ist es nicht so leicht, eine wirkliche Todsünde zu begehen - wenn man sie nicht begehen will. Angst, Verführung, ein Hineinschlittern in etwas, was man eigentlich gar nicht will, kann eine schwere Sünde ausschließen.

Wenn man im Gewissen kein gutes Gefühl hat und auf der sicheren Seite sein will, sollte man also auch das beichten, von dem man nicht sicher ist, ob es schon eine schwere Sünde war. Dann erst wird man Frieden finden.

Kinder können wohl noch nicht schwer sündigen und müssten von daher nicht unbedingt zur Beichte gehen. Das wird aber deshalb praktiziert und angeraten, weil das Gewissen schon früh gebildet werden muss, um Recht und Unrecht zu unterscheiden. Auch Kinder können durch Lügen aus Eigennutz anderen schaden, auch sie können kleine Diebstähle begehen, die vielleicht unbemerkt bleiben, ihre Eltern und Lehrer hintergehen usw. usw. Dabei ist der Beichtspiegel für Kinder eine gute Hilfe. Aber auch hier gilt wie für Erwachsene: Ohne Reue ist eine Beichte wirkungslos. Die Reue aus Liebe zu Gott muss auch Kindern schon wichtig sein.

Wenn deine Frage aber so gemeint ist, ob man als Erwachsener noch im Nachhinein kindliche Untaten bekennen sollte, kann man das Wichtigste nennen, was einem einfällt. Das wäre all das, was anderen geschadet hat und was man noch erinnert. Ansonsten werden in einer Beichte grundsätzlich alle auch nicht eigens erwähnten lässlichen Sünden mitvergeben. Man kann auch sagen, dass man alle Sünden aus der Kindheit mit einschließen möchte.

Die Beichte ist dazu da, sich mit Gott zu versöhnen. Man bekennt die Dinge, die man getan hat und die die Gemeinschaft mit Gott und den Mitmenschen beeinträchtigt haben. Dabei kommt einem das Gewissen zu Hilfe. Oft kreisen nämlich die Gedanken genau um diese Dinge, und es gilt sie auszusprechen und zu bekennen. Die Absicht ist, dass man einsieht etwas falsch gemacht zu haben, dass es einem Leid tut und dass man es in Zukunft besser machen will. Das ist jetzt ziemlich allgemein erklärt, aber ich hoffe du verstehst es. Ich empfehle dir einfach zur Beichte zu gehen und ganz offen zu sprechen. Man muss ganz oft und immer wieder beichten gehen, weil sich meist ganz viel Müll im Herzen und in der Seele angesammelt hat. Dann wird man belohnt. Man wird frei vom ganzen Ballast, der einen bedrückt. Man spürt einen angenehmen Frieden, und es kommt sogar eine innere Freude auf.