Darf oder muß ein Beichtvater eine gebeichtete Straftat oder eine angekündigte Straftat den Behörden melden?

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Nichtanzeige geplanter StraftatenBearbeiten
Für Geistliche besteht gem.  § 139 Abs. 2 StGB auch keine  Anzeigepflicht, selbst wenn sie in ihrer Eigenschaft als Seelsorger von dem Vorhaben eines  HochverratsLandesverratsMünzverbrechens, Mordes, Totschlages, Raubes, Menschenraubes oder eines gemeingefährlichen Verbrechens glaubhaft Kenntnis erhalten. Damit nimmt das staatliche Recht auf den Gewissenskonflikt des Geistlichen und die Glaubwürdigkeit der betroffenen Religionsgemeinschaft Rücksicht.

Es ist wie wenn du deinem Psychiater oder Arzt etwas beichten würdest. Beide haben das Recht die Aussage zu verweigern.

Wenn die Straftat schon geschehen ist, muss er gar nichts anzeigen.

Wenn er "glaubhaft" von einer geplanten Straftat erfährt, ist unter Umständen verpflichtet sie anzuzeigen. Es kommt im wesentlichen auf die "schwere" der Straftat an (u.a. Entführung, Brandstiftung, Mord, Terror, usw.)


exxonvaldez  25.08.2019, 16:35

Nachtrag: Für Beichtväter gibt es aber tatsächlich Ausnahmen.

Soll heißen: Er ist nicht zur Anzeige verpflichtet.

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Bei einer gebeichteten besteht das Beichtgeheimnis. Wenn du ihm einen Mord gestehst darf er das nicht weitergeben ohne selbst straftätig zu werden. So eine schlimme Tat wird aber nicht einfach vergeben..

bei einer Ankündigung wird es eine grauzone..

und ein anonymer Tipp kann nicht zurückverfolgt werden..

Das hängt von ihm ab

Aber wenn er es den Behörden mitteilt dann verliert er seine Stelle als Pfarrer

Leider nicht!

Alles, was im Beichtstuhl gesprochen wird, fällt unter das "Beicht-Geheimnis"!

Er darf darüber nicht reden!

Nein, das befürworte ich absolut nicht!