Frage zur Aussagenlogik eines Satzes?
Man läuft an drei Wegweisern vorbei, wo sich drei Wege kreuzen. Einer dieser drei Wege führt ans Ziel.
Alle drei Wegweiser sagen etwas über die Wege aus, wobei ihre Aussagen lügen sind.
Aus der Aufgabenstellung geht hervor, das nur einer dieser drei Wege tatsächlich ans Ziel führt.
Soweit so gut, die Aussagen bekomme ich auch aussagenlogisch richtig formuliert, bis auf eine:
Auf dem mittleren Weg gelangst du nicht in die Stadt, auf dem linken allerdings schon.
Mal abgesehen davon das ich die Aussage des Wegweisers nochmal negieren muss, sagt er meiner Meinung nur:
Also mit einem oder zwischendrin. Das ist aber falsch, es muss ein und sein. Inwiefern geht das aus dem Satz hervor, das verstehe ich nicht.
Wenn man sich die Aussage anschaut, dann ist sie falsch sobald er den mittleren Weg nimmt (Weil M und L nicht gleichzeitig wahr sein können, er kann ja nur einen Weg nehmen) und wahr, sobald er den linken Weg wählt. Damit habe ich meiner Meinung nach die Aussage des Wegweisers abgedeckt?
3 Antworten
"Du gelangst in die Stadt" ist als Möglichkeitsaussage zu verstehen. Es geht nicht darum, welchen weg er wählt. M und L sind wahr oder falsch unabhängig davon, welcher Weg eingeschlagen wird, sie beschreiben nur, welcher Weg wo hin führen könnte, wenn er eingeschlagen würde. Es geht darum, aus den Aussagen darüber, wohin die Wege führen, abzuleiten, welchen Weg man nehmen sollte.
Den Satz zu interpretieren ist eigentlich komplett simpel.
Auf dem mittleren Weg gelangst du nicht in die Stadt
Das heißt (nicht M).
auf dem linken allerdings schon.
"Allerdings" ist ein Konzessivadverb, das bedeutet, dass zwei Sachverhalte gleichzeitig gelten, wobei der eine den anderen einschränkt ([nicht M] und L ist eine weniger allgemeine Aussage als bloß [nicht M])
Das heißt (nicht M) gilt, L gilt allerdings auch. Also
Inwiefern geht das aus dem Satz hervor, das verstehe ich nicht.
Diese Wege sollen die genannten Eigenschaften unabhängig voneinander und gleichzeitig erfüllen, damit soll beides gleichzeitig wahr sein und somit braucht man ein und.
Wenn sie unabhängig voneinander und gleichzeitig erfüllt sein sollen, dann verstehe ich warum ein und. Aber wie kommst du darauf, das sie unabhängig voneinander und gleichzeitig erfüllt sein sollen?
Die Ausagen "[...] gelangst du (nicht) in die Stadt" sind hypothetisch, sie setzen nicht voraus, dass der Wanderer diesen Weg tatsächlich nimmt.
Besser formuliert wäre:
"[...] führt (nicht) in die Stadt."