Fledermaustollwut in Deutschland?

7 Antworten

Hallo, das Risiko, an Fledermaus-Tollwut, z.B. durch einen Biss, zu erkranken, ist absolut unwahrscheinlich. Wenn man beruflich mit ihnen umgeht oder ein lebendes Exemplar findet, sollte man allerdings immer Handschuhe anziehen.

Dass wilde Tiere Tollwut haben, besteht immer, wenn auch gering. Ich bin sicherheitshalber geimpft, da ich mich vom nabu aus um verletzte Fledermäuse kümmere. Aber den Tieren sieht man ja leider nicht an ob sie den Erreger in sich tragen oder nicht . Vorsicht kostet nichts;)

Angst? Nein. Allerdings sollten sich Menschen, die entweder berufs- oder wohnortbedingt häufiger in Kontakt mit Fledermäusen stehen, durchaus eine Tollwutimpfung überlegen. Denn die Verbreitung des Erregers ist in D weitgehend flächendeckend nachgewiesen, was durchaus zur Vorsicht mahnen sollte, wenn man - was wohl nur auf einen kleinen Kreis zutreffen dürfte - mehr oder weniger häufig mit Fledermäusen hantiert.

Die Tollwutimpfung ist in 3 Schritten durchzuführen; der Impfstoff muss in den meisten Fällen erst angefordert bzw. bestellt werden, und ist ausgesprochen kostspielig (WIMRE liegt der Einzelpreis bei rd. € 100.-- je Impfdosis). Wer das als Vorsorge impft, sollte sich für die Impftermine tunlichst einen Facharzt für Tropenmedizin respektive eine entsprechende Fachklinik suchen, weil schon die Beschaffung des Impfstoffes schwierig bis temporär unmöglich sein kann. Am Tag der Impfung solte man sich übrigens den Tag freinehmen - der Impfstoff belastet den Kreislauf des Patienten erheblich.


Thunderlights  11.02.2015, 14:22

FordPrefect hat recht. Ich habe die Tollwutimpfung selbst gemacht, der Impfstoff hat sogar etwas mehr gekostet. Das war jede Woche einmal eine Spritze , ich glaub nach der zweiten sogar zwei Wochen. Und der Tag nach der ersten Spritze war wirklich nicht schön.

0
Luftkutscher  14.02.2015, 08:48
@Thunderlights

Merkwürdig. Alle meine Kollegen, die mit Tollwutviren zu tun haben, benötigen eine Tollwutschutzimpfung. Ich kenne keinen, der Probleme mit der Beschaffung oder dem Vertragen des Impfstoffs hat.

0
Luftkutscher  06.02.2015, 20:39

Woher hast Du Deine Informationen hinsichtlich einer Tollwutprophylaxe? Ich lasse mich immer beim Hausarzt impfen, wen mal wieder eine Auffrischung ansteht. Der Arzt fordert den Impfstoff an und der ist dann am nächsten Tag in seiner Praxis. Ausserdem kostet die Impfung zusammen mit dem Arzthonorar rund 35 Euro.

0
FordPrefect  07.02.2015, 09:31
@Luftkutscher

Ich habe mich vor 3 Jahren impfen lassen müssen, und es genau so erlebt. Der Impfstoff gegen Tollwut ist rar, und nicht überall verfügbar. Selbst in größeren Städten findet sich kaum eine Apotheke, die den beschaffen kann. Da die Impfung für die Einreise in Länder mit endemischer Tollwutgefahr (z. Zt. unter anderem Indien und China) vorgeschrieben ist, bekommt man den Impfstoff oft überhaupt nur über Kliniken oder Fachärzte für Tropenmedizin. Und die Dosis ist tatsächlich so teuer, allerdings bin ich mir nicht mehr ganz sicher, ob bei den rd. € 100.-- die Arztkosten mit dabei waren.

0
FordPrefect  07.02.2015, 09:32
@Luftkutscher

Ich habe mich vor 3 Jahren impfen lassen müssen, und es genau so erlebt. Der Impfstoff gegen Tollwut ist rar, und nicht überall verfügbar. Selbst in größeren Städten findet sich kaum eine Apotheke, die den beschaffen kann. Da die Impfung für die Einreise in Länder mit endemischer Tollwutgefahr (z. Zt. unter anderem Indien und China) vorgeschrieben ist, bekommt man den Impfstoff oft überhaupt nur über Kliniken oder Fachärzte für Tropenmedizin. Und die Dosis ist tatsächlich so teuer, allerdings bin ich mir nicht mehr ganz sicher, ob bei den rd. € 100.-- die Arztkosten mit dabei waren.

0
Luftkutscher  07.02.2015, 11:57
@FordPrefect

Komisch. Bei mir ist die Impfung kein Problem. Ich muss berufsbedingt meinen Tollwutschutz regelmässig auffrischen lassen und bisher hatte noch kein Hausarzt Probleme, den Impfstoff zu beschaffen. Bisher war der immer einen Tag nach der Bestellung in der Arztpraxis. Selbst bei einer postexpositionellen Impfung wäre der Impfstoff noch am gleichen Tag verfügbar, wie mir mein Hausarzt bestätigt hat.

0

Die Fledermaustollwut steht mit der Fuchstollwut epidemiologisch nicht in Verbindung. Sie ist in ganz Europa verbreitet. Im Saarland wurden bislang 3 Fälle von Fledermaus-Tollwut bekannt: 1986 in Ottweiler, 2000 in Differten und im September 2006 in Merzig-Mondorf. Aus diesem aktuellen Anlass scheint es angebracht, die Epidemiologie der Fledermaus-Tollwut, ihre mögliche Übertragung auf den Menschen und seine Haustiere, sowie auf die Belange des Fledermausschutzes einzugehen.

.... Da steht noch deutlich mehr. Schau da mal rein.

Quelle : http://www.tierarzt-saar.de/default.aspx?PID=62

Die Fledermaustollwut existiert tatsächlich auch in NRW, allerdings ist sie weitgehend auf die Fledermauspopulation beschränkt und andere Warmblüter werden nur äusserst selten infiziert. Der Mensch und andere Warmblüter sind für dieses Virus nicht die geeigneten Wirte. Trotzdem besteht ein geringes Restrisiko, wenn man von einer erkrankten Fledermaus gebissen wird. Insgesamt 5 Fälle wurden bisher in gesamt Europa wissenschftlich dokumentiert. Wenn man berufsbedingt mit Fledermäusen zu tun hat, dann sollte man sich gegen Tollwut impfen lassen. Ansonsten ist das überflüssig, denn als Laie wirst Dubwohl kaum in die Verlegenheit kommen, dass Dich eine Fledermaus beisst.