Findet ihr es besser, früh zu sterben, als einsam, bettlägerig und im Rollstuhl zu leben??

7 Antworten

Meine Frau ist Palliativärztin. Sie beschreibt immer, wie glücklich ihre Patienten sind, weil sie zwar ans Bett gefesselt sind, oder im Rollstuhl sitzen, aber noch am Leben teilhaben können. Für die relative Schmerzfreiheit sorgen dann die Palliativärzte. Von den hunderten an Patienten, die sie mittlerweile kennengelernt hat waren nur zwei dabei, die sterben wollten.

Sie hat darüber übrigens eine Dissertation geschrieben.

Erklär mal, wie es ist tot zu sein!

Solange ich nicht weiss, worüber ich rede, kann ich ja schlecht Vergleiche zieheen. Im Übrigen ist eine rationale Betrachtung im Krankheitsfall nicht üblich. Selbst Schwerstkranke, die äussern, dass sie sterben möchten, hängen zumeist doch am Leben. Ein Rollstuhl bietet Lebensqualität, da u.a. ein Ortswechsel ermöglicht wird. Es sind manchmal die einfachen Dinge, die das Leben lebenswert machen. Der Gesang eines Vogels, das Prasseln des Regens, die Katze, die auf das Bett springt und kuschelt, ein Sonnenaufgang und natürlich, liebe Menschen an der Seite.

Im Alter braucht / möchte man keine Massenaufläufe und tolle Abwechslung. Schon ein lieber Besucher strengt an und kann schnell überfordern. Jeder M3nsch reagiert anders. Die Eine bildet sich ein, schwer erkrankt zu sein und leidet fürchterlich, während ein wirklich sehr kranker Mensch hoffnungsvoll und fröhlich daherkommen kann. In Altenheimen habe ich den Lebenswillen sehr oft erfahren und bewundert!

Kommt darauf an! wenn ich wirklich nur nich an meinem Bett gebunden wäre dann lieber früher sterben.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Wurde mit 3 Jahren mit dem Asperger Autismus diagnostiziert.

Es gibt Schlimmeres als den Rollstuhl.

Und auf den Rest hat man, zumindest zum großen Teil, einen gewissen Einfluss. Man kann auch gesund alt werden und sein Leben mit Familie und Freunden genießen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung