Ist es normal dass ich (20) mich mit dem Tod abgefunden habe?

17 Antworten

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Hallo Kaan23jwj,

ich denke, dass es im Leben immer Hoffnung und Auswege gibt. Daher halte ich den Tod für keine gute Option! Wenn man in einer Krise steckt, ist es zwar nicht ganz einfach, wieder Mut zu fassen und nach vorn zu schauen. Doch es ist auch nicht unmöglich, wenn man die richtigen Schritte tut, die einem dabei helfen, sie zu überwinden. Aber wie soll das gehen?

Nun, es gibt manche Ereignisse im Leben, die lassen sich nicht mehr ändern oder rückgängig machen. Es nützt nichts, sich mit aller Kraft dagegen aufzubäumen. Am besten ist es, so schwer es auch fallen mag, sich mit dem, was nicht zu verändern ist, abzufinden und die Sache so gut wie möglich abzuschließen.

Es geht also darum, dem Unabänderlichen nicht endlos nachzutrauern, sondern den Fokus auf das zu richten, was man verändern und beeinflussen kann.Statt also in eine Art Schockstarre zu verfallen, könntest Du Dich fragen, was Dir in Deiner Situation am besten helfen kann.

Zum Beispiel wäre es durchaus hilfreich, mit jemandem, dem Du vertraust, offen über Deine Empfindungen zu sprechen. Allein das Reden kann schon eine heilsame Wirkung haben!

Wenn Dein Gesprächspartner Dich versteht und mit Dir mitfühlt, wird es Dir ganz bestimmt leichter ums Herz werden. Auch frage Dich immer, was Du verbessern kannst, selbst wenn es nur relativ kleine Dinge sind. Aktiv zu werden nimmt einem das Gefühl der Hilf- und Machtlosigkeit.

Wichtig ist es gerade jetzt, dass Du nicht immer nur über die Krise und über das, was sie verursacht hat, nachdenkst. Richte Deinen Sinn auf die vielen kleinen schönen Dinge im Leben: das Singen der Vögel, ein prächtiger Sonnenuntergang, ein leckeres Essen, die gemütliche Tasse Kaffee usw. Manchmal verliert man den Blick dafür und nimmt sie als zu selbstverständlich, ohne sich wirklich daran zu erfreuen.

Bedenke, dass das Leben aus mehr als nur aus Sorgen besteht! Die vielen kleinen Freuden im Leben wahrzunehmen hilft einem, manches aus einem anderen Blickwinkel zu sehen.

Wenn Du den Eindruck hast, alles wachse Dir über den Kopf, dann gestehe Dir ein, dass Du Hilfe brauchst. Hilfe zu suchen, ist kein Zeichen von Schwäche, ganz im Gegenteil! Hier ist eine kleine Auswahl von Anlaufstellen, die Dir vielleicht weiterhelfen können:

- Notfall-Seelsorge: Telefon-Hotline (kostenfrei, 24 h), auch Auskunft über lokale Hilfsdienste:

  • 0800 - 111 0 111
  • 0800 - 111 0 222
  • 0800 - 111 0 333 (für Kinder / Jugendliche)
  • Email: unter www.telefonseelsorge.de

Die Mitarbeiter der Telefonseelsorge hören Dir gut zu, nehmen an Deinen Problemen Anteil und können Dich bei Bedarf auch an entsprechende Einrichtungen verweisen. Du kannst Dich hier zu jeder Tages- und Nachtzeit anonym beraten lassen.

- Sozialpsychiatrischer Dienst: Er bietet Menschen in psychischen Krisen Beratung und auch weitergehende Hilfen an. Oft findest Du diesen Dienst im Gesundheitsamt oder kannst die Adresse und Telefonnummer über das Gemeindeamt erfragen. Ich persönlich habe sehr gute Erfahrungen damit gemacht.

- Beratungsstellen der Jugendämter, Erziehungsberatungsstellen und Ehe-, Familien-, Lebensberatungsstellen: diese sind in jeder Stadt und Gemeinde Ansprechpartner für die unterschiedlichsten Probleme.

Es mag sein, dass Du Dich im Moment ziemlich schwach und mit allem überfordert fühlst. Da kann es Dir helfen, wenn Du Dich an Deine alten Stärken erinnerst. Denke z.B. darüber nach, was Du bisher schon alles bewältigt hast und was Dir in Deinem Leben gut gelungen ist. Das hilft Dir dabei, zu erkennen, dass Du auch jetzt nicht völlig hilflos bist.

In Dir steckt wahrscheinlich mehr, als Du Dir im Moment zutraust. Knüpfe daher an Deine früheren Leistungen und Erfahrungen an und Du wirst erkennen, dass Du in Wirklichkeit gar nicht so schwach bist.

Auch wenn für Dich im Moment alles grau und trübe aussieht, bedenke, dass das nicht für immer so bleiben muss! Dinge verändern sich und es mag sein, dass Du in einigen Monaten das, was Dich gerade so herunterzieht, nicht mehr als ganz so schlimm ansiehst. Oder es mag sein, dass es Dir gelungen ist, das eine oder andere Problem besser zu bewältigen. Es gibt also keinen Grund, in Trübsal und Hoffnungslosigkeit zu versinken!

Wenn Du an Gott glaubst, dann vergiss nicht, dass er von Deinen Problemen weiß und er Dir gern helfen möchte. In der Bibel lässt er den Niedergedrückten sagen: "Ich, der Hohe und Erhabene, der ewige und heilige Gott, wohne in der Höhe, im Heiligtum. Doch ich wohne auch bei denen, die traurig und bedrückt sind. Ich gebe ihnen neuen Mut und erfülle sie wieder mit Hoffnung" (Jesaja 57:15, Hoffnung für alle).

Wie aber kann Gott Dir neuen Mut geben? Wenn Du Dich ihm zuwendest, in seinem Wort liest und darüber nachdenkst! Darin findest Du viele tröstende Gedanken. Ich denke da z.B. an die Psalmen, die größtenteils von Menschen geschrieben wurden, die sich zeitweise in auswegloser Lage befanden, dann aber die Erfahrung machten, dass Gott ihnen oft auf unerwartete Weise geholfen hat.

Ich wünsche Dir, dass es trotz allem, was Du gerade durchmachst, in Deinem Leben bald wieder bergauf geht! Auch wenn es momentan noch sehr schwer ist, denke bitte daran, dass auch die längste Krise irgendwann überwunden ist. Beachte die genannten Tipps und gib nicht auf, und Du wirst sehen, dass irgendwann nicht mehr alles so hoffnungslos aussieht!

LG Philipp


Philipp59  12.11.2019, 07:42

Vielen Dank für den Stern! :-)

LG Philipp

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Mir geht es genau so, auch als ich dein alter war, da hilft Therapeutische hilf, etwas anzufangen was dir gefehlt. Ich zu Beispiel spreche jeden an der mir synaptisch ist und habe eine kleine Gespräch, es braucht aber Überwindung, nach mehrere Tage ist geht es leichter und du findest gefallen dran. Ich gehe trotzdem zu Therapeuten zusätzlich den irgend was ist in dir das was raus muss und da ist es ratsam nicht alleine zu sein.

Anscheinend beschäftigst du dich zu viel damit. Du solltest aufhören darüber nachzudenken und anfangen andere dinge zu machen.
wenn dir etwas im Leben fehlt dann Versuch danach zu suchen und dich selbst glücklich zu machen. Nichts kommt von allein. Du hast bestimmt viele Möglichkeiten also mit diese auch

alle menschen sterben alleine, ist so

das ist etwas was so oder so kommt

damit musst du dich nicht abfinden

ist einfach so


NhFrnk  05.11.2019, 16:25

Natürlich muss man sich mit dem Tod abfinden, was denkst du warum Leute Angst haben zu sterben? Weil sie sich nicht mit dem Tod abgefunden haben.

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Der Tod gehört zum Leben dazu. Ergo sollte sich jeder damit abgefunden haben, dass er irgendwann stirbt.


Wassermann3500  25.09.2021, 11:37

Warum nicht besser versuchen, diese Tragödie zu verhindern? Warum nichts dagegen unternehmen?

Ich weiß zwar, dass diese Herangehensweise vielen noch sehr fremd ist, aber die Chancen, dass wir das Altern und den altersbedingten Tod in den kommenden zwei Jahrzehnten besiegen können, stehen nicht schlecht.

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maja0403  25.09.2021, 17:27
@Wassermann3500
Warum nicht besser versuchen, diese Tragödie zu verhindern? Warum nichts dagegen unternehmen?

Ich rede nicht von denen die keinen Bock mehr haben zu leben sondern von denen wo das Alter oder Krankheiten die Grenze setzen.

Wir werden den altersbedingten Tod in 2 Jahrzehnten ganz sicher nicht in Griff haben. Zellen altern nunmal und haben eine begrenzte Lebensdauer. Es macht wirklich keine Freude mehr, mit einem alten Körper der an allen Ecken nd enden herum zickt länger zu leben als die Natur das vorsieht.

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Wassermann3500  25.09.2021, 17:59
@maja0403

Genau deshalb arbeitet man ja auch mit Hochdruck daran, Therapien zu entwickeln, die Menschen verjüngen. Es geht also darum, die gesunde Lebensspanne auszuweiten, nicht die Phase des Gebrechens. Du begehst hier den berühmten Tithonus-Fehler.

Warum altern Zellen, Organe und der Körper? Weil der Körper wie ein Auto eine Maschine ist. Natürlich eine viel, viel kompliziertere Maschine, aber immer noch eine Maschine. Und im Betrieb jeder Maschine (beim menschlichen Körper Stoffwechsel genannt) entstehen bestimmte Schäden. Natürlich ist unser Körper mit vielen Selbstreparaturmechanismen ausgestattet, aber weil diese nicht perfekt sind, ist irgendwann der Punkt erreicht, an dem sich so viele Schäden angesammelt haben, dass der Körper damit nicht mehr zurechtkommt. Das ist der Punkt, an dem wir krank werden (siehe Krebs, Alzheimer und Co.) oder unser Körper einfach den Geist aufgibt.

Repariert man diese Schäden, gibt es auch kein Limit, wie lange der Körper funktionieren kann. Es gibt heute noch Autos, die 100 Jahre alt sind und heute genauso gut funktionieren wie damals, als sie gebaut worden sind, obwohl sie nicht dafür gemacht waren, so lange zu funktionieren. Warum funktionieren sie trotzdem immer noch? Weil sie gewartet und gegebenenfalls repariert wurden.

Ich empfehle dir zum Einstieg das Buch eines der bekanntesten Altersforscher, Aubrey de Grey: „Niemals alt! So lässt sich das Altern umkehren. Fortschritte der Verjüngungsforschung“. Es basiert auf anerkannten Erkenntnissen. De Grey geht (auch wenn diese Prognose anderen Experten zufolge doch recht optimistisch ist) sogar davon aus, dass die ersten 1000-jährigen Menschen bereits über 60 sind. Das Buch ist zwar von 2007, gibt aber einen guten ersten Überblick. Seitdem sind große Fortschritte in diesem Gebiet gemacht worden und immer mehr Investoren steigen ins Geschäft ein. Dutzende Universitäten und Biotech-Firmen arbeiten weltweit daran, ewige Jugend möglichst bald Wirklichkeit werden zu lassen. Ich kann dir auch später die eine oder andere Doku dazu schicken, bin nur gerade nicht zu Hause.

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maja0403  25.09.2021, 18:23
@Wassermann3500

Ich fände es viel besser, wenn man es endlich mal schaffen würden, dass es vielen chronisch Kranken deutlich besser geht. Ich verweise nur mal auf die Autoimmunkrankheiten, z.B. die vielen Rheumaproblermatiken. Oft sind Therapien ziemlich wirkungslos und die dafür notwendigen Medikamente erzeugen umfangreiche Folgeschäden. Ich verweise nur mal auf das Cortison auf das viele Rheumatiker immer noch nicht verzichten können.

Wenn wir das endlich mal in Griff hätten kann man sich gerne dem Altern zuwenden.

Diese Therapien werden selbstverständlich auch nicht von der Kasse bezahlt. Die zahlen lieber teure auf Dauer sehr schädliche Medikamente.

In welcher Urzeit ist die Forschung um das Vitamin D hängen geblieben? Es ist traurig, dass man sich im Alleingang alternativeTherapien aussuchen muß, weil Ärzte gecheitert sind, die Lust verloren haben, einschließlich Unikliniken.

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Wassermann3500  25.09.2021, 20:14
@maja0403

Das Altern tötet jeden Tag um die 100 000 Menschen. Das sind 30 World Trade Center - pro Tag! Kommen da Autoimmunerkrankungen u. Ä. heran? Bei Weitem nicht. Abgesehen davon, dass auch daran gearbeitet wird, warum sollte man nicht das größte Problem (also das Problem, das am meisten Leid verursacht) zuerst lösen?

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maja0403  25.09.2021, 20:39
@Wassermann3500

Es geht nicht nur um Autoimmunerkrankungen, das war nur ein Beispiel. Es geht um viele Erkrankungen wo Menschen sehr leiden. Es leiden nicht nur alte Menschen sondern leider auch viele junge.

Menschen länger leben lassen sollte man erst, wenn man

  1. Menschen von ihrem Leid deutlich besser befreien kann als derzeit

Es eine Alternative zur Erde gibt, wo Menschen leben können. Die ist nämlich jetzt schon ziemlich überbevölkert.

warum sollte man nicht das größte Problem (also das Problem, das am meisten Leid verursacht) zuerst lösen

Altern an sich ist kein Leid sondern ein natürlicher Prozess. Man sollte nicht zuviel Gott spielen wollen.

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Wassermann3500  25.09.2021, 22:34
@maja0403

Warum „Gott spielen“?

Von einem Raubtier gefressen zu werden, war vor 100 000 Jahren ebenfalls absolut natürlich. Trotzdem sind wir wohl alle früh darüber, dass wir es geschafft haben, diese Gefahr zu überwinden.

Altern ist zwar an sich nur ein Prozess, verursacht aber mehr Leid als alles andere. Es fordert pro Tag 100 000 Menschenleben, lässt sie davor lange verfallen und krank werden, lässt Angehörige und Betreuer leiden und ist dazu noch sehr teuer für die Gesellschaft.

Die Erde ist nicht überbevölkert. Die Ursache für Klimawandel und Ressourcenknappheit ist nicht Überbevölkerung, sondern die Methoden, die wir für die Nutzung und Verteilung der Ressourcen anwenden. Verbessern wir diese Methoden ordentlich (was bereits absehbar ist, siehe Solarenergie, In-vitro-Fleisch und Co.), ist noch für sehr viel mehr Menschen Platz und die Geburtenrate geht in den industrialisierten Ländern schon seit längerem zurück. Wird unbegrenzte Lebensverlängerung möglich, müsste man als Gesellschaft einen Weg finden, die Geburtenrate noch niedriger zu halten. Das wird eventuell schwierig, sollte aber machbar sein, wenn vorher darüber debattiert und die künftigen Regeln ausgehandelt werden, wenn das Kommen der Technologie absehbar ist. Diese geht ja nicht in jedem Land zur gleichen Zeit los.

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maja0403  26.09.2021, 00:28
@Wassermann3500

Ich habe da kein Verständnis für. Wie ich schon schrieb, es gibt so viele quälende Krankheiten. Sorgt erst einmal dafür, dass ihr es hin bekommt, den Menschen dort zu helfen die jetzt kläglich im Stich gelassen werden.

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Wassermann3500  26.09.2021, 00:33
@maja0403

Du lieferst hier ein typisches Beispiel für Whataboutism. Das Altern verursacht viel Leid, es gibt aber viele Krankheiten, die auch junge Menschen betreffen, also behandelt erst einmal die. Ja, auch das ist wichtig, ändert aber nichts daran, dass das Altern eines der größten (wenn nicht das größte) Problem der Menschheit ist, viele Menschenleben kostet und man es deshalb bekämpfen sollte. Und dieser Punkt wird durch Whataboutism nicht widerlegt.

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