Findet ihr die Frage auch unangebracht?
War die Woche bei meiner Zahnärztin, sie fragte mich (w, 43) ob ich Kinder hätte. Ich verneinte. Sie sagte: "Die können aber noch kommen, oder?" Ich antwortete: "Die kommen nicht mehr!" Sie antwortete: "Na muss nicht sein!"
Zwar war das Gespräch eh freundlich. War mir aber irgendwie unangenehm. Wie seht ihr das?
16 Antworten
Die Ärztin hatte sicherlich keine böse Absicht. Wenn es um deine Zähne gegangen wäre, hätte sie das aber sicherlich erklärt.
Generell finde ich, dass die Frage nach dem Kinder wollen unglaublich privat ist, auch wenn die Gesellschaft das gar nicht so krass wahrnimmt. Vor allem, wenn man bedenkt was man mit dieser Frage für Schmerzen zufügen kann (vllt. sitzt vor einem jemand, der gar keine Kinder bekommen kann aber unbedingt welche will...).
Problematisch ist vor allem der letzte Satz, da hier eine gewisse Bevormundung mitschwingt. Die Nachricht, dass es jemand anderes besser weiß als du, obwohl er quasi nichts über dich weis.
Dies ist etwas, dem viele gewollt kinderlose (speziell Frauen) gegenüberstehen. Diese müssen sich oft das typische "Das kommt noch." /"Anfangs wollte ich auch keine Kinder." anhören, bei dem das Gegenüber völlig unbegründet von sich auf andere schließt.
Wenn dich solche Aussagen stören, solltest du bestimmt aber freundlich darauf hinweisen und erklären, wo das Problem liegt. Nur so wird letztendlich ein Bewusstsein dafür geschaffen, dass diese "Standardphrasen" nicht so angebracht sind, wie sie der Allgemeinheit scheinen.
Problematisch ist vor allem der letzte Satz, da hier eine gewisse Bevormundung mitschwingt. Die Nachricht, dass es jemand anderes besser weiß als du, obwohl er quasi nichts über dich weis.
Ja, abgesehen davon weiß man mit 43 was man tut!
Dies ist etwas, dem viele gewollt kinderlose (speziell Frauen) gegenüberstehen. Diese müssen sich oft das typische "Das kommt noch." /"Anfangs wollte ich auch keine Kinder." anhören, bei dem das Gegenüber völlig unbegründet von sich auf andere schließt.
Klingt nach Narzissmus!
Finde das nicht schlimm. Bin selbst über 40 und habe keine Kinder. Sie hat dich nicht beleidigt oder so. Ich finde, wir sollten in D aufpassen, dass wir nicht SO empfindlich werden, dass sich fast niemand mehr traut, etwas Smalltalk zu machen. Dann wird es sehr einsam für uns.
Auch Ärzte versuchen Smalltalk mit ihren Patienten. Um eine positive Stimmung zu schaffen oder um kurze Aktionspausen zu füllen, oder einfach aus Nettigkeit.
Nur, ihnen gehts wie allen anderen Menschen auch hin und wieder: Manchmal erwischt man ein Thema das grenzwertig ist bzw. vom Gesprächspartner als übergriffig oder negativ aufgefasst wird.
Im ersten Moment dachte ich bei der Frage "Haben Sie Kinder" daran das sie vielleicht einen kritischen Schaden an den Zähnen sah (ich hab mal irgendwann gehört - keine Ahnung ob da etwas Wahres dran ist - das bei einer Schwangerschaft unter Umständen auch an der Knochensubstanz/ Zahnsubstanz der werdenden Mutter abgebaut wird um das Ungeborene besser zu versorgen). Deshalb dachte ich erst das sie darauf anspielte mit der Frage.
Wie auch immer... die weitere Aussage von ihr "Ach, das kann ja noch kommen" bzw. "Na muss nicht sein" wirken wie "Oh Gott, Mist, was hab ich da grade angerichtet! Ich muss jetzt irgendwas sagen um die Situation zu glätten"-Notfallaussagen.
Ein bisschen übergriffiger Smalltalk, aber wirklich nichts schlimmes. Da nächste Mal überlegst du dir eine lustige Replik: "In meinem Horoskop steht alte Jungfer drin."
Der Volksmund sagt, dass jede Geburt eines Kindes einen Zahn kostet. Folglich ist jede Geburt eine zusätzliche Belastung für das Gebiss. Deshalb halte ich die Frage für zulässig. Notwendig ist sie wahrscheinlich nicht. Vielleicht war es eine ältere (traditionelle) Zahnärztin.
Frage ist aber beendet, wenn ich sage, dass ich keine Kinder habe....