film 300 -> historischer hintergrund?

6 Antworten

Das ist in erster Linie eine Verfilmung des Comicromans von Frank Miller. Historische Genauigkeit ist in diesem Film nie beabsichtigt gewesen. Hintergrund ist die Schlacht bei den Thermophylen (480 v. Chr.) Was die Verluste betrifft, so kann man davon ausgehen, dass vor allem die der Perser maßlos von Herodot übertrieben wurden.

Der Film hat in Europa wegen des faschistoiden Charakters seiner Darstellung auch deutliche Kritik einstecken müssen. Männlichkeitswahn um Blut, Boden und Kriegerehre verbunden mit griechischen Überhelden auf der einen und Untermenschen auf der persischen Seite bekommen angesichts der sich schon damals abzeichneneden Auseinandersetzung mit dem Iran eine besondere Note.


PeVau  16.04.2012, 22:53

edit: Thermopylen (ist mir jetzt erst aufgefallen)

0

Der Film 300 ist natürlich nur ein Film. Er stützt sich nicht auf reale Historische Geschehnisse, sondern ist einfach auf-reißerisch und ohne wahren Sinn. Es ist ein Anti-Iranischer Film der im Iran übrigens verboten ist, weil er die Iraner eben als Monster darstellt und einfach nur hetzerisch ist. Es gab viele Proteste als der Film erscheinen sollte. Auch in Amerika übrigens.

Der wahre Hintergrund ist, das der Spartaner Krieg 5 Jahre dauerte. Die Spartaner verloren den Krieg und Persien eroberte viele Gebiete. Und der Film basiert auf der Schlacht von Thermopylen. Das ist eine Eng-stelle an dem die Söldner Griechenlands die Perser auf ihrem Vormarsch aufhalten wollten. Die Zahl der anrückenden Perser war zwischen 50 000 und 500 000 Soldaten. Die genaue Anzahl ist heute kaum noch nach zu vollziehen. Die Griechen hatten eine Söldner Gruppe von 300 Mann(genaue Anzahl unbekannt. Nur einige Überlieferungen gingen von 300 aus die mit einem Heer von ca 7000 Soldaten anrückten) und um die 6700 Soldaten. Sie wollten die Persische Überzahl aufhalten.

Die Perser schickten einige Gruppen voran, die die Soldaten der Griechen aufhielten und sie zum größtem Teil vernichteten. Diese Schlacht dauerte ca. 1 Tag. Als die Griechen ihre Niederlage nahe sahen, schickten sie die Söldner von ca 300 Mann vor die mit einer verbliebenen Anzahl von ca 1000 anderen Krieger, in dem Engpass ausharrten um den Vormarsch der Perser zu verzögern. Die Perser kesselten diese Männer ein. In dieser Schlacht die 3 Tage dauerte verloren die Perser um die 20 000 Mann(genaue Anzahl unbekannt und liegt weit unter dieser Schätzung die nur aus Erzählungen von Herodots hervor ging.

Es war eine Art Propaganda der Griechen zu der Zeit die ihre Gefallenen als Märtyrer sahen.) Die Perser verloren auch 2 Brüder des Königs Xerxes(richtig ausgedrückt, Chossrow)und 2 Halbbrüder von ihm. Neuere Forschungen gehen aber von weit weniger Toten aus. Herodot hatte maßlos übertrieben. Es waren um die 1000 gefallenen Perser und um die 4000 Griechen. Darunter auch alle 300 Söldner. Nach dieser Niederlage der Griechen, konnte Xerxes in Athen einmarschieren.

Die Perser hatten anders als in alten Schriften behauptet, höchste Wertschätzung den gefallenen Söldnern zu erteilt. Sie machten ihnen vorher ein Angebot, das sie sich ergeben sollten und ihnen würde nichts geschehen. Die Söldner lehnten aber ab. Daher galten die 300 Söldner auch bei den Persern als Mutige Männer die für ihr Land fielen. Nach der Schlacht sind die 300 Söldner mit allen Ehren von den Persern beigesetzt worden. Als Helden die für ihr Land gefallen sind. Von alle dem ist in dem Film 300 keine Rede.

Die Perser wurden als wilde Monster dargestellt die die 300 Mann getötet haben. Die wahre Anzahl der Männer war um einiges höher und die Perser keine wilde. In Deutschen Schriften findet man leider auch nicht die wahren Hintergründe, was die Schlacht betrifft. Im Iran kannst du aber noch die Original Schriften aus der Zeit im Museum besichtigen und wie die 300 Mann, auch in Persien als Märtyrer bewundert wurden. Aber einen kleinen unvollständigen Einblick, gibt dieser Wiki Artikel. Aber wie gesagt, nicht alles ist richtig, was darin steht und der Film schon mal gar nicht. http://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_bei_den_Thermopylen_%28Perserkriege%29

Der Film hat einen tatsächlichen geschichtlichen Hintergrund, die Perserkriege und die dabei stattfindende Schlacht bei den Thermophylen (480 v. Chr.).

Die Hauptquelle ist Herodot 7, 200 – 239.

Der Comic und der Film „300“ sind wenig genau.

Ein Kern der Handlung ist geschichtlich richtig. Dies Ein verhältnismäßig kleines griechisches Heer, darunter 300 spartanische Hopliten (Spartiaten) , kämpfte unter Führung des spartanischen Königs Leonidas (genaugenommen ist die Bezeichnung Lakedaimonier genauer als die überwiegend übliche Spartaner, weil Sparta der Name der Stadt war, Lakedaimon der Name des Staates) gegen ein an Zahl weit überlegenes persisches Heer unter Führung des Perserkönigs Xerxes in der Schlacht bei den Thermopylen (480 v. Chr.), einem Engpass. Die Griechen haben zunächst mehrere Angriffsversuche zurückgeschlagen und den Persern Verluste zugefügt. Das persische Heer unternahm aber einen Umgehung über einen Weg, den ihm der Grieche Ephialtes (in der Überlieferung kein Spartaner) gezeigt haben soll. Die meisten Griechen zogen sich zurück. Die Spartaner, Thespier und Thebaner (die Thebaner aber nach Herodot unfreiwillig und sie kämpften nicht bis zum Ende) blieben. Leonidas ist im Schwertkampf gefallen, aber nicht als letzter Spartaner.

Der Spartaner Aristodemos kehrte nach Sparta zurück, wegen einer Augenerkrankung aus dem Lager fortgeschickt (Herodot 7, 229 – 232). Er wurde verachtet und kämpfet zur Wiederherstellung seines Ansehens mit verzweifeltem Mut der Schlacht von Plataia (479 v. Chr.) bis zu seinem Tod (9, 71).

Bücher stellen die Ereignisse und ihre Nachwirkung dar, z. B.:

Wolfgang Will, Die Perserkriege. Originalausgabe. München : Beck, 2010 (Beck'sche Reihe : C.-H.-Beck-Wissen ; 2705), S. 74 – 82

Anuschka Albertz, Exemplarisches Heldentum : die Rezeptionsgeschichte der Schlacht an den Thermopylen von der Antike bis zur Gegenwart. München : Oldenbourg, 2006 (Ordnungssysteme ; Band 17). ISBN 978-3-486-57985-7

Bei den Zahlenangaben zum persischen Heer ist Vorsicht geboten, weil die Zuverlässigkeit sehr zweifelhaft ist. Das Persische Landheer allein soll danach deutlich über eine Million Kämpfer gehabt haben, was wenig realistisch wirkt. Die Autoren der antiken Quellen haben offenbar auf keine genaue Zählung zurückgegriffen, sondern auf Schätzungen.

Die Verluste des persischen Heeres in der Schlacht bei den Thermopylen gibt Herodot 8, 24,1 mit 20.000 Mann an. Xerxes habe angeordnet, die Leichen des eigenen Heeres (außer 1000 Mann) mit Laub und Erde zu bedecken, bevor den Truppen seiner Flotte der Ort gezeigt wurde.

Bei der Höhe der Zahl ist Skepsis möglich.


findesciecle  16.04.2012, 04:06

Bravo - ist sehr gut zusammengefasst! Einige Punkte würde ich etwas anders bewerten - z.B. die Zahl 300 hält die moderne Altertumsforschung für untertrieben: Es waren wohl wesentlich mehr aus Sparta - ändert nichts daran, dass die Griechen selbst insgesamt den Persern zahlenmäßig um ein vielfaches unterlegen waren.

Aber, und das hast du auch gesagt: Von einem Millionenheer der Perser kann keine Rede sein: Ein Millionerheer konnte es schon demographisch in der ANtike nicht gegeben haben.

Aber du hast es wirklich sehr gut beschrieben! ! Ich geb gleich Daumen hoch! Besser gehts nicht, Du hast das Sternchen hier mehr als verdient! Gratulation!

0
Albrecht  16.04.2012, 04:55
@findesciecle

300 als Hopliten kämpfende Spartiaten nennt Herodot 7, 201, 1.

Außer den Spartiaten sind dort weitere Männer aus dem Staat Lakedaimon gewesen, die aber keine Vollbürger (Spartiaten) waren. Herodot 8, 25,1 erwähnt tote Heloten.

Die Spartiaten hatten Heloten (diese waren öffentliche Sklaven/Staatssklaven) auf Kriegszügen als Gehilfen/Diener bei sich (nach Herodot 9, 11 – zur Schlacht bei Plataiai – ein Spartiate 7 Heloten),

1
lastannahme  16.04.2012, 01:26

Herrlich! Geschichte!

0

Die Perserkriege zwischen den Spartanern und Persern gab es wirklich, auch das in-den-Brunnen-treten ist überliefert, die Größe der Armeen sind allerdings kaum bekannt, in manchen Berichten sind es 10000 Perser, in anderen 5000, auch die Anzahl der Spartaner ist unbekannt.

Auch sonst sind mehrere historische Ungenauigkeiten in dem Film, man darf ihn nicht zu ernst nehmen, wie den Troja-Film auch.