Fernwärme Römisches Reich Römer?

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Heizung

In der römischen Antike gab es Warmluftheizung. Ein Hypokaustum (griechisch ὑποκαίειν = darunter anzünden/verbrennen: ὑπόκαυστοον = von unten gebrannt/beheizt; lateinisch: hypocaustum) war eine Art Fußbodenheizung bzw. Unterflurheizung. Es gab auch eine Fortsetzung in die Vertikale als Wandheizung, indem eine zweite Wand vor der eigentlichen Wand gebaut wurde und warme Luft/Gase in die Zwischenräume geleitet wurden, unter Verwendung von Hohlziegeln oder Tonröhrchen.

eine antike Quelle zu Fußbodenheizungen von Bädern:

Vitruv (Marcus Vitruvius Pollio), De architectura 5, 10, 2

Zur Feuerung diente vor allem Holz. Holzkohle war wirksamer, aber teurer.

Beheizung wurde für Thermen verwendet, dann aber auch für Privathäuser.

https://de.wikipedia.org/wiki/Thermen#Heizung

https://de.wikipedia.org/wiki/Hypokaustum

https://thermen.at/magazin/wissenswertes/2079-geschichte-der-thermen-die-roemische-thermenkultur

http://www.zum.de/Faecher/G/BW/Landeskunde/rhein/geschichte/roemer/kultur/wohnen/heiz01.htm

http://www.novaesium.de/glossar/hypokaustum.htm

Fernwärme

Die antiken Römer erbauten Thermen gerne in der Nähe heißer Quellen. So war die Warmwasserversorgung einfach und günstig möglich.

Thermenanlagen bekamen über Kanäle und Wasserleitungen Warmwasser.

In Aquae Sulis (in der Gegenwart die englische Stadt Bath) gab es die einzigen heißen Quellen im römisch besetzten Britannien. Ab 75 n. Chr. wurde dort Bäder errichtet. Von der antiken Thermenanlage ist verhältnismäßig viel erhalten. Die Kanäle und Leitungen für das heiße Wasser können gut angesehen werden, da sie ib Fußbodenhöhe oder darunter verlegt waren und sich deshalb mit dem römischen Baubestand erhalten konnten. Vom Quellwasser wurde in das Bad soviel hineingeleitet, wie gebraucht wurde. Das überschüssige Wasser wurde in einem Hauptkanal mit begehbaren Querschnitt nördlich am Bad vorbeigeleitet. Dieser Hauptkanal nahm an mehreren Stellen auch noch das Abwasser der verschiedenen Badebecken auf. Der Versorgung der Thermenanlage diente ein Hauptrohr, das direkt von der Quellfassung in das Becken des Großen Bades führte. Es war aus Bleiplatten zusammengebogen und verlötet und in einem in den Fußboden eingeladenen Graben verlegt. Vom Becken führten weitere Bleirohre zu den Bädern im Osten und im Westen.

Von Aquae Mattiacorum bzw. Aquae Mattiacae (in der Gegenwart Wiesbaden) wurden bei Ausgrabungen Bleirohre aus der Zeit um 90 n. Chr. gefunden, die Wasser der Schützenhofquelle in die tiefer gelegene Badeanlage leiteten, und Tonrohrleitungen.

In Aquae Granni (in der Gegenwart Aachen) wurden schon in der Zeit von Kaiser Tiberius in Burtscheid und Aachen hervortretende Thermalwasser genutzt.

https://de.wikipedia.org/wiki/Aquae_Sulis

https://www.romanbaths.co.uk/sites/roman_baths/files/heritage/German%20Language%20Leaflet%20-%20DP3558.pdf

https://viaromanum.de/2021/01/02/roemische-baeder-in-bath-england/

https://de.wikipedia.org/wiki/Aquae_Mattiacorum

https://de.wikipedia.org/wiki/Aquae_Granni

https://de.wikipedia.org/wiki/Aachener_Thermalquellen#R%C3%B6mische_Zeit

In Büchern kann auch etwas gefunden werden, z. B.:

Erika Brödner, Römische Thermen und antikes Badewesen. Sonderausgabe (3., bibliographisch aktualisierte Auflage). Darmstadt : Primus-Verlag, 2011. ISBN 978-3-89678-756-9

Klaus Grewe, Römische Wasserleitungen nördlich der Alpen. In: Die Wasserversorgung antiker Städte. Herausgeber: Frontinus-Gesellschaft. Band 3: Mensch und Wasser, Mitteleuropa, Thermen, Bau-Materialien, Hygiene Mainz am Rhein : von Zabern, 1988, S. 60 – 65 (3. Die Wasserversorgung von Badeorten)

Klaus Grewe, Meisterwerke antiker Technik. Mainz : von Zabern, 2010 , S. 73 – 76 (zu Aquae Sulis)

Werner Heinz, Römische Thermen : Badewesen und Badeluxus im römischen Reich. München : Hirmer, 1983 (Edition antike Welt). ISBN 3-7774-3540-6

Ernst Künzl, Die Thermen der Römer. Stuttgart : Theiss, 2013. ISBN 978-3-8062-2181-7

Heinz-Otto Lamprech, Heizung. In: Der neue Pauly (DNP) : Enzyklopädie der Antike ; Altertum. Herausgegeben von Hubert Cancik und Helmuth Schneider. Band 5: Tam – Vel. Stuttgart ; Weimar : Metzler, 2001, Spalte 258 – 261

Hubertus Maderscheid, Römische Thermen. Aspekte von Architektur, Technik und Ausstattung. In: Die Wasserversorgung antiker Städte. Herausgeber: Frontinus-Gesellschaft. Band 3: Mensch und Wasser, Mitteleuropa, Thermen, Bau-Materialien, Hygiene Mainz am Rhein : von Zabern, 1988, S. 112 – 117 (6. Heizung. 7.Wasserversorgung)

Marga Weber, Antike Badekultur. München : Beck, 1996 (Beck's archäologische Bibliothek). ISBN 3-406-40099-X

Google die römischen Badeanlagen in Bath, England. Dazu gibt es Infos und Fotos im Netz.