Fahrradfelge verbogen?

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Wenn's nach dem Zentrierversuch schlimmer war als vorher, war wohl nicht "alles klar", wie das funktioniert. Zum Beispiel ist es möglich, dass du falsch herum gedreht hast, z.B. Speichen gelockert, die du eigentlich fester ziehen wolltest. Ich muss auch immer wieder nachdenken, in welche Richtung ich drehen muss.

Blöde Frage: Du hast aber doch hoffentlich nicht versucht, das Rad auf der Box zu zentrieren? Denn dann wüsste ich nicht, nach welchem Anhaltspunkt du eigentlich beurteilen willst, wo die welche in welche Richtung korrigiert werden muss...

Wie kann ich feststellen, ob die Felge kaputt bzw. Krumm ist.
  • Solange kein LKW drüber gefahren ist (oder so ähnlich), ist eine "krumme Felge" eigentlich auszuschließen. Die Speichen bestimmen, ob die Felge gerade läuft oder nicht.
  • Was sein kann, ist dass die Felge Risse hat und deshalb nicht mehr gerade zentriert werden kann. Dazu musst du eben mal das Felgenband herunter nehmen und die Felge gründlich absuchen.

Barkladic 
Beitragsersteller
 04.06.2021, 15:55

Habe aber auch an die 130 kg auf den Rippen, vielleicht ist die Felge ja daher krumm....aber 130 kg sind ja nicht das Gewicht eines LKW

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RedPanther  04.06.2021, 16:08
@Barkladic

Wenn die Felge gerissen ist, ist sie ein Fall für den Schrottcontainer. Kann man nicht reparieren.

Klar sind 130 kg kein LKW. Aber es sind ja auch keine LKW-Räder;)

Du musst daran denken, dass jede Speiche bei jeder Radumdrehung einen kompletten Lastwechsel mitmacht. Die Speichen, die gerade oben sind, erfahren eine größere Spannung und die Speichen, die gerade unten sind, werden entspannt. Nun sollte allgemein bekannt sein, dass häufige Lastwechsel eher schwierig zu handeln sind. Zum Beispiel neigen Verschraubungen dazu, sich bei ständigen Lastwechseln allmählich zu lockern.

Je schwerer das Speichen-Laufrad belastet wird, desto heftiger ist der Lastwechsel bei einer Umdrehung. Wenn das Gewicht des Fahrers stärker ist als die Speichenspannung, werden die Speichen ggf. sogar komplett entlastet, in dem Moment kann sich dann natürlich auch der Speichennippel problemlos drehen. Und wenn diese Speiche dann nach oben gedreht wird, zieht nicht nur die Speichenspannung am Nippel, sondern auch noch das Gewicht des Fahrers; wenn das zu viel für das Material der Felge ist, kann dabei die Felge Schaden nehmen. Oder die Speiche reißt.

Deshalb hat so ein Laufrad durch Speichenspannung und Materialstärke eben eine Belastungsgrenze, die man nicht überschreiten sollte. Und da ist ein kontinuierlich vorhandenes Gewicht sogar schlimmer als einzelne Lastspitzen, weil man z.B. versehentlich im Sitzen auf eine Bordsteinkante fährt.

Nun ist die Frage: Für welches Gewicht legt man das Laufrad aus? Die meisten Radfahrer wiegen weniger als 100 kg und alle schreien sie, dass sie Gewichtsersparnis wollen. Gleichzeitig soll das Laufrad bitte maschinell eingespeicht werden, um günstig zu bleiben - ein erfahrener Laufradbauer könnte von Hand deutlich größere Speichenspannungen realisieren, aber das macht mal eben pro Laufrad 100 € Aufpreis, für die der Kunde normalerweise kein Verständnis hat. Also legt man das Laufrad auf 100 oder 110 kg Fahrergewicht aus und akzeptiert, dass es für einige wenige Kunden nicht geeignet ist.

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Barkladic 
Beitragsersteller
 04.06.2021, 15:53

Hallo,

Danke sehr!

Nein, das Laufrad habe ich im mit der Kabelbindermethode VERSUCHT zu zentrieren. Ja, bei den Richtungen muss ich auch immer überlegen. Das Felgenband ist das grüne sicherlich, oder? Was kann ich dann tun, falls die Felge Risse hat?

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