Fahrrad zur Reparatur gegeben - zurück ohne kleinstes Kettenblatt?
ich habe mein Fahrrad zur Reparatur gegeben, es hat eine 21 Gangschaltung von Shimano. Der Mechaniker hat mir das Rad an vielen stellen repariert - wofür ich es auch hauptsächlich abgegeben habe, Felge usw. - , aber das kleinste Kettenblatt nicht wieder angeschraubt. Er meinte irgendwas von verschlissen oder Gangschaltung wäre schwierig. Jetzt habe ich nur noch 14 Gänge, die kleinen 7 fehlen. wieso hat er kein neues Zahnrad/Kettenblatt eingebaut , wo war das Problem?
Steigen die kosten bei sowas exponentiell oder wie? Kleines Zahnrad verschlissen, nicht einfach neues drauf?
2 Antworten
Zur Sache: Du hattest 11 verschiedene Übersetzungen, jetzt hast du 9. Zwei kleine Gänge fehlen dir.
Das Rad mit jetzt nur zwei Kettenblättern zurück zu geben, ist auf jeden Fall nicht ok. Das ist eine Bastelarbeit, wie man sie vielleicht privat machen kann, nicht aber in einer Fachwerkstatt.
Bei neueren 3X7-Rädern kann man einzelne Blätter nicht abschrauben, sie sind vernietet. In den 90ern, als 3X7 noch die top Schaltung war, waren sie verschraubt. Ein zu Jahrzehnte alter Technik kompatibeles Kettenblatt hat also niemand einfach so rumliegen. Teuer sind sie aber nicht, es gibt sie noch, man kann sie bestellen. Möglich auch, dass er dir rechts eine neue Kurbel montiert hat, falls dein Rad doch noch keine 30 Jahre alt ist. Kurbeln müssen zur Länge der Tretlagerwelle passen. Für eine 3-fach Kurbel, die er vielleicht da hatte, war das Tretlager zu lang, die zweifach-Kurbel hat gepasst. Für diese Version spricht auch, dass normalerweise das mittlere Kettenblatt am meisten gelitten hat, nicht das kleine.
Ist ein Kettenblatt hinüber, sind üblicherweise Ketten und Zahnkränze hinten schon längst fertig. Man muss alles tauschen, Kette, die Kettenradgarnitur (den Kurbelsatz), den Schraubkranz hinten/die Kassette hinten und leider auch das Tretlager, weil es nicht mehr passt. Da bist du schnell bei 60 Euro nur für Teile gut gegoogelt im Internet. Im Radladen sind die Sachen noch teurer. Zusammen mit der Arbeit und den anderen Reparaturen wärst du schnell bei 200 € und mehr, also bei einem Totalschaden.
Jetzt kommt es auf zwei Sachen an: Funktioniert das Rad wieder, ist es voll benutzbar? Und zweitens: Was hast du bezahlt?
Beides ist möglich. Du bist an einen dummen Praktikanten geraten oder jemand hat die Kosten flach halten wollen und das beste draus gemacht.
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Die Werkstatt steht in der sogenannten Bringschuld. Er ist also verpflichtet, dir das Fahrrad bzgl Gangschaltung zurück zu geben, wie du es hingebracht hast.
Tut er das nicht, sieht das mE nach Betrug aus.
Wenn ich sowas erlebt hab, drohte ich nach sinnlosem Hin und Her mit meiner Rechtsanwältin. Hat immer geklappt.
Nur einmal mußte ich meine Anwältin in Anspruch nehmen, aber die durfte dann hinterher auch der Beklagte bezahlen.
Laß dich vom Händler nicht verarschen, er hat dein Fahrrad beschädigt, er steht dir Gegenüber in der unentgeltlichen Pflicht, das wieder in Ordnung zu bringen.
Ansonsten sag ihm "Meine Rechtsanwältin (Frau, nicht Mann) gab mir diesen Tipp, es nochmal im Guten zu versuchen."
Egal ob das stimmt oder nicht, aber kaum ein Monteur läst sich gerne auf einen kostspieligen und zeitraubenden gerichtlichen Rechtsstreit ein. Noch weniger, wenn man mit einem weiblichen Rechtsanwalt droht.
Wünsche dir viel Erfolg und das schnelle schmerzlose Erreichen deines Zieles, wieder ein intaktes 21-Gang-Fahrrad zu haben.
Zahnritzel haben eine lange Haltbarkeit. Wie alt ist dein Fahrrad? 20 Jahre?
Obergrenze vergessen, hatten wir eh schon an anderer Stelle mit einem Zusatzeinbau durchbrochen. Deswegen war auch das kein Thema mehr.
Fordere von ihm die Korrektur. Ansonsten bleibt es bei 14 Gängen.
ja, sogar älter. Es ist aus den 80ern ein Bianchi. Er hätte mich doch fragen können, ob ich ein neues kleines Kettenblatt eingebaut bekommen möchte außer, ein Neueinbau wäre mit weiteren Einbauten und Kosten verbunden. Abgemacht war eine bestimmte Summe als Obergrenze. Trotzdem seltsam.