Fändet ihr es gut, wenn die Welt nur eine Sprache spräche?
26 Stimmen
14 Antworten
Es gibt so viele Sprachen, die auf unterschiedliche Art schön sind, die möchte ich nicht missen. Ideal fände ich, wenn es alle Sprachen gäbe, die es eben gibt und eine Weltsprache, die dann aber auch wirklich jeder beherrscht.
Zumindest die 4 schönsten sollten übrig bleiben: Russisch, Englisch, Türkisch und Italienisch. Die anderen sind nicht wichtig.
sängen die Eurocontester in ihren Landessprachen in traditionellem Stil, erlebte man den Wohlklang unserer europäischen Vielfalt statt des öden Einheitsgedudels englischer Platitüden.
Hallo,
ich fände es schade, glaube auch nicht, dass das funktionieren würde.
Sprache ist lebendig ist. Sie ändert sich über die Entfernung und über die Zeit, sowie durch gesellschaftliche, kulturelle, religiöse Einflüsse usw.
Sprache ist viel mehr als nur Verständigung.
Mit Esperanto ist der Versuch gestartet worden, eine einheitliche, künstliche Weltsprache zu schaffen, gebracht hat es nicht viel.
Sprache ist nicht gleich Sprache. Deutsch ist nicht gleich Deutsch, Englisch nicht gleich Englisch. Denke nur an die verschiedenen Dialekte (platt, sächsisch, bayrisch usw.; British English, American English, Australian English usw.)
Es ginge die Vielfältigkeit verloren. So wie das heute schon z.B. in Deutschland mit den aussterbenden Dialekten der Fall ist.
Ich glaube auch nicht, dass es unbedingt weniger Probleme auf der Welt gäbe, wenn alle dieselbe Sprache sprechen würden und dieselbe Kultur hätten. Das hat schon zwischen Kain und Abel nicht funktioniert!
"Alle sind gleich, aber manche sind gleicher." (George Orwell)
Wenn man sich Mühe gibt und es wirklich will, dann versteht man jeden anderen Menschen, egal ob man dieselbe Sprache spricht oder nicht. Ob man ihn dann aber "wirklich versteht", steht auf einem anderen Blatt.
:-) AstridDerPu
Hätte es nicht mehr alle Sprachen im impliziten Bewusstsein der Menschheit, so entfielen sehr viele diversitätsbedingte, propositional-praktische Affekte und Verständnisse, bedingt durch implizite, vorbewusste Überlagerung von Bedeutungen, durch deren Formen.
wie, "dass du gemacht werden musst, und machen sollst. (dt. "du, engl. "do"),
oder, dass "ich gehen soll (lat. "ego", engl. "go", "i")
Die Wechselwirkungen bewusster, unterbewusster, und nicht bewusster sprachlicher Inhalte auf die menschliche Handlungsrationalität und den menschlichen Begriff sind hochkomplex, und Terra Incognita. Diese Wirkungen grenzen bisweilen an Metaphysik. Es ist für einen vernunftgeleiteten Menschen nicht vorstellbar, dass unbekannte Sprachinhalte auf das eigene Denken und Handeln einwirken, jedoch lernen Menschen fremder Kulturen, sobald sie vor Ort in einer neuen Gesellschaft leben, die fremde, neue Sprache sehr viel schneller - nur, weil sie von fremdsprachigen Einwohnern umgeben sind.
So sind die englischsprachigen Konzepte "to use" und "to abuse" in den USA ein viel artikulierteres, nationales Problem, so, als wenn der Name "USA" hierfür irgendeine ursächliche Bedeutung hätte.
Auch ist die Politisierung des menschlichen Körpers überhaupt erst ein öffentliches, bekanntes Thema in englischsprachiger Kultur, wo es die Wendung "body political" gibt, und obwohl letzterer den Staat bezeichnet, und nicht den politisierten Körper.
Die Wirkung dieser impliziten, vorbewussten Sprachinhalte auf die Mentalität des Einzelnen wird generell völlig unterschätzt, obwohl sie quasi selbstverständlich ist.
Sprache ist vielmehr Ausdruck dieser Diversität. Da müsste schon Diversität sterben, damit das Sinn ergäbe.
Diversität ist natürlich? Wenn Menschen auf dem ganzen Planeten verteilt leben, ist Diversität wohl unvermeidbar
Menschen leben auch innerhalb eines Staatsterritoriums verteilt, und vermeiden die Diversität der Landessprache.
Es ging hier um eine Weltsprache. Aber auch innerhalb desselben Staates existieren neben einer Standardsprache immer kleine bis größere Abweichungen davon
Ja, sicher geht es darum ? Diversität hat ihre Vor- und Nachteile. Sprachen sind Medien, und die Vereinheitlichung der Medien ist vernünftig, wenn sie gesellschaftliche Funktionen erfüllen, wie Gesetze, Kultur, und Währungen.
Es hat niemand etwas davon, wenn es in einer Gesellschaft fünf verschiedene Gesetzbücher, zwanzig verschiedene Kulturen, und elf verschiedene Währungen gibt. Dasselbe gilt für die Sprache.
Das Reichhaltigkeitsargument lasse ich nicht gelten : Keine Gesellschaft erlangt durch die Diversifikation dieser Medien eine "Tiefe", die sie nicht hätte, weil diese Medien an sich komplex sind - und komplexer sein könnten.
Ob man das bereichernd oder störend findet – Sprache lässt sich nie gänzlich kontrollieren, sondern ist etwas Natürliches, das sich wandelt, anpasst. Die Sprache einer einheitlichen Nation wäre einheitlich, während andersherum das Erschaffen einer einheitlichen Sprache und deren Kontrolle wiederum nicht funktioniert.
Ob man das bereichernd oder störend findet – Sprache lässt sich nie gänzlich kontrollieren, sondern ist etwas Natürliches, das sich wandelt, anpasst.
Was geschieht denn in Schulen ? Was machen Massenmedien ? Woher kam die "Neue deutsche Rechtschreibung" ? Woher kommt Orwell's "Neusprech" ?
Das, was notwendig ist, um einer Bevölkerung eine einheitliche Sprache bei- und diese Sprache in Umlauf zu bringen, nennt sich "Zäsur". Hierzu braucht es nur einer Autorität, die es darauf anlegt. So verschwand bspw.das Gälische in Irland und Schottland.
Man kann sicher viel bewirken, Ausdrücke verbieten etc. Wie gesagt, wenn die Gesellschaft so strukturiert ist, entspricht ihr das ja auch. Wenn die Gesellschaft sich frei in verschiedene Richtungen entwickeln kann, tut es die Sprache auch. Die Frage, die bleibt, ist, möchte man Sprache und Gesellschaft so regulieren? Du würdest es anscheinend begrüßen, ich eher nicht.
Nein, absolut nicht.
Meinst du Formen werden kausal durch diversitätsbedingte Propositionen anders, ja sogar vielleicht konträr interpretiert?