Extreme Angst vor dem Aufenthalt in psychosomatischer Klink?
Hallo zusammen,
ich leider seit meiner Kindheit an einer teilweise heftigen Angststörung. Mein Alltag läuft fast problemlos. Aber: Mein Trigger: Wegfahren (v.a. alleine) und alleine sein (von meiner Frau und den Kindern getrennt). Inzwischen schaffe ich es auch nicht mehr ein paar Tage alleine zu Hause zu bleiben, wenn die Family in den Urlaub fährt. Meine Diagnose ist Entwicklungstrauma. Daher komme ich übermorgen für 6 Wochen in eine psychosomatische Klink. Die ist zwar nur 50 Minuten entfernt, trotzdem ist die Vorstellung dort sein zu müssen eine unglaubliche Qual. Ich habe seit 2 Wochen extreme Angstattacken und immer wieder halbe Nervenzusammenbrüche bei den ich extrem weinen muss. Ich frage mich/euch: Sind die in der Klinik auf so etwas eingestellt? Wenn ich Erfahrungsberichte lese, kommt es manchmal so vor, als wenn sich die Patienten auf die Auszeit freuen. Wer hat dazu (vielleicht sogar ähnliche) Erfahrungen und kann mir etwas von meiner Unsicherheit nehmen?
3 Antworten
Es ist eine gute Entscheidung, dass Du Dich auf den Klinikaufenthalt einlässt. Denn Du hast dort 24/7 qualifiziertes Personal, wenn Du akut Hilfe brauchst.
Du kannst in Ruhe ankommen, bevor Du einen Therapieplan bekommst, der neben Einzel- und Gruppentherapie auch Entspannungstechniken, Sport, Kunst- und/oder Musik beinhaltet.
Mit Deinem Bezugstherapeuten findest Du heraus, was Dir gut tut.
Je mehr Du Dich einbringst und mitarbeitest, desto mehr profitierst Du vom Therapiekonzept. Schließlich sollen Dir die Bausteine, die Du erlernst, auch später im Alltag eine Hilfe sein.
Alles Gute für Dich,
Giwalato
Ich kann sehr gut verstehen, dass du Angst hast, in eine Klinik zu gehen.
Auch wenn du "nur" unter der Trennung von deiner Familie leidest, ist das ein Grund, herauszufinden, was dich so ängstigt.
Dazu gehören in der Klinik Therapiestunden, in denen du die Ursache deiner Ängste be-und verarbeitest.
So wirst du dann in Zukunft nicht mehr das Gefühl haben, das dich im Moment so ängstigt.
Gib dir diese Chance auf eine besseren Zukunft.
Alles Gute.
Natürlich sind die Kliniken auf sowas eingestellt. Du wirst vorallem in den ersten Tagen einen Bezugsperson belommen, die dich unzwrszützt
Das wäre genau was ich bräuchte. Ich glaube dann ginge es mir etwas besser. Allerdings habe ich davon in den Unterlagen nichts gelesen. Es gibt dort sogenannte Co-Therapeuten. Fühlt sich in meiner fragilen Situation irgendwie sehr anonym an. Ich bräuchte echt jemanden den ich am Anfang als Bezugsperson habe.
Normalerweise gibs in den meisten Psychiatrischen Kliniken Bezugspflege. Du kannst da mal anrufen und nachfragen
Vielen Dank für Deine lieben Worte. Die Ursache meines Problems kenne ich - allerdings hat das Wissen darüber bisher kaum geholfen. Das ist ja leider häufig so in der Psychosomatik. Ich hoffe, dass ich da nicht komplett zusammenbreche, weil meine Family mir verständlicherweise indirekt und ohne böse Absicht etwas Druck macht. Wir haben den Klinikaufenthalt als DIE Chance vielleicht zu groß und wichtig gemacht. Jetzt habe ich natürlich unfassbare Angst, dass ich das nicht durchstehe und damit alles verspiele.