Expartner will nicht ausziehen?
Hallo Community,
folgende Sachlage: Eine gute Freundin ist seit 2 Jahren von ihrem Ex getrennt, also sie hat die Beziehung nach 20 Jahren beendet. Beide haben ein 9 jähriges Kind. Alle wohnen immer noch in der selben Wohnung.
Der "Grund": Sie hat Angst, dass er ihr etwas antut und hat auch angekündigt, dass er ihr das Kind wegnehmen würde.
Natürlich weiß ich, dass das absoluter quatsch ist und er damit niemals durchkommen würde. Es gibt oft Streiterein und das das Kind das merkt und mitbekommt ist klar bzw ist mir klar (Habe auch eine Trennung hinter mir). Mama und Papa schlafen ja seit 2 Jahren nicht mehr im selben im Bett, essen nicht gemeinsam etc pp. Sie ist auch frisch verliebt, hat aber tierisch Angst vor der Reaktion von ihrem Ex, wenn das rauskommen würde. Deshalb lässt sie sich nicht auf eine neue Beziehung ein.
Aus den genannten Gründen lehnt sie es kategorisch ab, sich hilfe von einem Anwalt oder ähnl. zu holen (Angst vor Gewalt und wegnahme des Kindes).
Ich habe ihr schon gut zugeredet, dass es genug Möglichkeiten gibt, Anlaufstellen - das es auch andere Frauen schon vor ihr geschafft haben.
Ihre beste Freundin und ich sind so langsam mit unserem Latein am Ende. Für mich geht das so langsam auch schon Richtung Kindeswohlgefährdung (Er nutzt das Kind als Druckmittel, die Streiterein etc..) und unsere Freundin wird über kurz oder lang daran zerbrechen.
Habt ihr vielleicht noch irgendwelche Tipps/Ideen wie man als Aussenstehender helfen könnte? Ihre Familie ist leider keine Option.
LG
-edit-
Ausziehen ist für sie auch keine Option, weil sie Angst hat er würde mit allen mitteln versuchen ihr Kind wegzunehmen. Wir wissen natürlich, dass das nicht passieren wird.
8 Antworten
Sie soll sich in einem Selbsthilfeforum zu Partnerschaftsgewalt anmelden. Es gibt Wege. Manchmal braucht es etwas länger, bis sich die Frauen trauen. Da ist es gut, wenn andere Betroffene verständnisvoll diesen Prozess begleiten.
Wenn es ihre Wohnung ist, soll sie ihn rauswerfen und die Polizei rufen, wenn er nicht von selbst seine Sachen packt. Wenn sie nicht die Hauptmieterin ist, soll sie mit dem Kind ausziehen, wenn er nicht gehen will.
Sind die beiden verheiratet? Wenn nein, liegt das alleinige Sorgerecht für das Kind erstmal automatisch bei der Mutter. Ohne triftigen Grund hat er da sowieso keine Chance ihr das Kind wegzunehmen. Selbst wenn sie verheiratet sind und das gemeinsame Sorgerecht habe, kann er ihr nicht ohne weiteres das Kind wegnehmen.
Sie sollte nicht aus Sorge davor, er könnte ihr das Kind wegnehmen mit ihm zusammenbleiben. Diese Sorge ist nämlich unbegründet, aber er weiß, dass diese Drohung gut funktioniert. Daher würde ich ihn erst Recht vor die Tür setzen oder selbst ausziehen.
Dann frag mal nach. Wenn er nicht eingetragen ist, liegt das Sorgerecht erstmal bei ihr. Wegnehmen kann er ihr das Kind dann nur, wenn sie dem Kind nachweislich in seiner körperlichen und geistigen Entwicklung schadet. Was ja vermutlich nicht der Fall ist.
Nein, ist defintiv nicht der Fall. Ist halt echt schwer, wenn man gegen ein Wand redet. Er nutzt das halt voll aus, dass Kind als Druckmittel, damit sie spurt.
Dann sollte sie sich an einen Anwalt für Familienrecht wenden. Der kann ihr vielleicht die Sorge nehmen.
Wenn sie einen gemeinsamen Mietvertrag haben können sie auch nur gemeinsam kündigen. Und er hat natürlich das gleiche Recht dort zu wohnen wie sie.
Nur wenn er handgreiflich wird, hat sie eine Möglichkeit, ihm einen Platzverweis durch die Polizei erteilen zu lassen.
Am Mietvertrag ändert das aber auch nichts.
Eigentlich habt ihr alles getan was man tun kann.
Man kann das Pferd nur zur tränke führen, trinken muss es alleine.
Das einzige was noch möglich wäre, Jugendamt einschalten. Damit zumindest der Kindeswohl erhalten bleibt.
Ist aber natürlich so ne Sache das über den Kopf eurer Freundin zu entscheiden
Daran habe ich auch schon Gedacht, als letztes Mittel. Aber ist richtig? Das ist immer die Frage? Aber kann ich es auch dem Kind gegenüber verantworten wegzuschauen? Das Kindeswohl steht eigtl über der Freundschaft.
Ich sag dir ehrlich... Ich bin auch unsicher.
Ich würde wahrscheinlich anrufen und den Stein ins Rollen bringen. Kann auch der Freundin helfen und zeigen das Jugendamt ist auf ihrer Seite.
Ich würde aber den Vater des Kindes sagen das DU angerufen hast. Damit es nicht auf Deine Freundin zurück fällt.
Das ist schonmal gar nicht schlecht, danke dafür. Vielleicht ist es keine dumme Idee, erstmal beim Jugendamt anzurufen, denen die Lage schildern und sich erstmal beraten lassen.
Weil wann handelt es sich um eine Kindeswohlgefährdung, wann nicht. Da bin ich sicherlich der Falsche um das sicher beantworten zu können.
Eben die werden nicht gleich die SEK einsetzen sobald du anrufst
Sie können dich also genau so beraten
Wirklich toller Tipp, danke dafür. Heute Nachmittag hat das Jugendamt nochmal offen, dann werde ich direkt mal anrufen und nachfragen.
Das Jugendamt über die Situation informieren. Die Mutter kriegt meistens das Sorgerecht, erst Recht wenn der Vater Gewalt androht. Es ist auch besser zuerst zu reagieren, so kann er nicht vorab Lügen verbreiten. Das Jugendamt kann ihr auch Obdach in einem Mutter-Kind-Heim geben.
Verheiratet sind die Beiden nicht. Ob die Beiden damals aber das gemeinsame Sorgerecht haben eintragen lassen, da bin ich mir jetzt nicht sicher. Da muss ich mal nachhaken.
Zusammen sind sie ja nicht mehr, sie leben nur getrennt in der gemeinsamen Wohnung - mit streiterein.. und das ist keine Lösung! Vorallem nicht für das Kind.