evolution der galapagos schildkröte?

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Zur Evolution der Galapagos-Schildkröten gibt es zwei Theorien:

Die eine besagt, dass die Vorfahren der Galapagos-Schildkröten einst weltweit verbreitet waren und wahrscheinlich sogar noch größere Formen hervorbrachten. Auf den Galapagos-Inseln haben sich diese dann erhalten, während sie überall sonst auf der Welt ausgestorben sind. Im Laufe der Generationen sind die Riesenschildkröten auf Galapagos dann aber etwas kleiner geworden (Inselverzwergung).

Der anderen Theorie zufolge stammen die Galapagos-Schildkröten von Vorfahren ab, die nach einem Sturm, einer Springflut oder einer anderen Katastrophe aufs offene Meer hinausgetrieben wurden, sich an Treibgut wie Baumstämmen oder anderen natürlichen Floßen festklammerten und dann an die Küsten der Galapagos-Inseln geschwemmt wurden. Da sie dort keine Konkurrenten hatten, passten sie ihre Größe den dortigen Bedingungen ideal an und wurden zu Riesen (Inselgigantismus).

Heute wird eigentich nur noch die zweite Theorie anerkannt. Genetische Analysen haben ergeben, dass die Galapagos-Schildkröten am engsten mit den patagonischen Landschildkröten verwandt sind. Außerdem sind keine Fossilfunde bekannt, die eine einst weltweite Besiedlung mit Risenschildkröten belegen würden.

Woher ich das weiß:Hobby – Jahrelange Begeisterung für die Natur und ihre Bewohner.

Wertz2211 
Beitragsersteller
 08.06.2018, 14:43

erstmals danke für deine Antwort und noch eine Frage, wie ist es denn möglich, dass sie auf den Galápagos inseln überlebt haben; liegt es am Biotop dort oder weshalb sind sie abgesehen von dort ausgestorben?

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MarkusPK  08.06.2018, 15:37
@Wertz2211

Ich schrieb doch, dass mit größerer Wahrscheinlichkeit die zweite Theorie zutrifft. Die Schildkröten haben sich erst auf den Inseln zu Giganten entwickelt. Ihre Verwandten auf dem Festland blieben dagegen klein.

Auf den Inseln konnten sie ohne Probleme größer werden, weil das Kleinsein hier keinen Vorteil mehr darstellte. Es gab keine natürlichen Feinde, vor denen sie sich verstecken mussten, auch keine Nahrungskonkurrenten, die eine Einnischung erzwangen. Ein großes Tier verbraucht im Verhältnis gesehen weniger Energie als ein kleines, es braucht zwar absolut gesehen mehr Nahrung, kann diese durch seinen längeren Verdauungstrakt aber effizienter verarbeiten. Außerdem können sich große Tiere gegenüber ihren Artgenossen besser durchsetzen, sodass nun die großen Individuen einen Vorteil hatten und ihre Gene häufiger an die nächsten Generationen weitergaben. So sind die Schildkröten auf den Galapagos-Inseln immer größer geworden.

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