Erzieher-Ausbildung spontan abbrechen?
Ich spiele mit dem Gedanken, meine Ausbildung abzubrechen. Der Grund ist der, dass meine Praxisanleiterin mich stets destruktiv kritisiert. Das macht sie in einem lauten Ton, bei jeder Kleinigkeit. Beispiel: Ich lege einem Kind das Lätzchen falsch herum um. Sie sagt, dass das falsch ist, weil die Kinder beim Essen so das süße Bärchen-Bild darauf nicht sehen können. Ich dachte mir dabei nur, dass die Kinder ja essen und nicht Lätzchen-Bilder anschauen sollen, aber na gut.
Einen Tag später hat übrigens eine andere Erzieherin das gleiche getan. Meine Praxisleiterin hat nichts gesagt. Ich habe nun die Befürchtung, dass ich aufgrund der täglichen Kritik ohnehin durch die Beurteilung durchfallen werde und denke darüber nach, was es bringen soll, noch die letzten Wochen dorthin zu gehen, wenn ich eh gekickt werde. Ich würde mich sehr über eure Meinung diesbezüglich freuen.
3 Antworten
Die ganze Ausbildung hinzuwerfen halte ich für überzogen. Du schreibst, es sind nur noch 3 Wochen. Dann warte doch ab, denn die Praxisanleiterin muss die Note, die sie Dir gibt, vor der Chefin rechtfertigen. Es kann gut sein, dass Du jetzt vielleicht nicht die 1 bekommst, aber eben auch nicht die Note, die es zum Durchfallen braucht. Deshalb - zieh die 3 Wochen noch durch und entscheide dann.
Achso. Warte trotzdem erstmal ab. Abbrechen kannst Du auch in 3 Wochen noch.
Du kannst auch mit deinem Lehrer/deiner Lehrerin aus der Schule reden und fragen ob du die Einrichtung wechseln kannst. Das geht im Normalfall. Dann müsstest du nicht wegen einer Person gleich die ganze Ausbildung wegwerfen.
Hab ich schon gemacht. Die wollen eine Beurteilung meiner bisherigen Leistungen - kommt also auf dasselbe raus. Zudem liegen nur noch 3 Wochen vor mir.
Pass auf.... als Erzieher hat man doch ein recht großes Angebot an verschiedenen Einsatzbereichen, oder nicht?
Naja, zumindest war das während meiner Ausbildungszeit (Ausbildungsjahrgang 1999-2001) noch so. In meinem Kurs saßen Leute die mit Krippenkindern arbeiten wollten, die im Bereich 3-6 Jahre arbeiten wollten, die schon wussten das sie im Kinderheim arbeiten wollten, etc..... und ich, ich wollte im Bereich der Betreuung von behinderten Kindern oder Erwachsenen arbeiten.
Heißt also, nicht für jeden ist jeder Bereich gleich gut, erstrebenswert, ideal.
Ich weiß nicht in welchem Ausbildungsjahr du bist. Ob im Einjährigen Vorpraktikum, mitten im schulischen Teil der Ausbildung, oder im Anerkennungsjahr. Wenn du bereits im schulischen Bereich der Ausbildung bist.... oder im Anerkennungsjahr.... dann such dir an deiner Schule einen Ansprechpartner für deine Situation.
Nicht jeder ist absolut gegen dich, vergiss das bitte nicht. Es gibt zwar hin und wieder betreuende Lehrkörper oder Praxisanleiter in einer Einrichtung die die Hölle auf Erden darstellen.... aber das bedeutet nicht automatisch das man als Erzieher nichts taugt.
Mach das, was ich leider erst recht spät gemacht habe: Erkundige dich in der Schule danach welcher Lehrkörper dort sich auskennt mit dem Thema "Ausbildungsjahr wiederholen, oder Ausbildungsjahr abbrechen und im neuen Schuljahr nochmal durchlaufen, oder Anerkennungsjahr abbrechen und im folgenden Schuljahr in einer anderen Einrichtung neu starten".
Mir lag damals eine der Lehrkräfte - in Unterstützung meiner damaligen Praxisanleitung im Anerkennungsjahr über Wochen in den Ohren. Die wollten mir einreden das ich garnicht weitermachen bräuchte. Irgendwann hatte ich den Punkt erreicht an dem ich nciht mehr konnte. Doch dann kam ich mit einem Lehrkörper dieses Ausbildungsganges ins Gespräch der Ahnung hatte, der die ganzen Richtlinien für die Ausbildung etc kannte. Er baute mich auf. Er besprach mit mir meine Möglichkeiten. Hatte dann das Anerkennungsjahr erst mal abgebrochen und mit der Schule vereinbart das ich ab dem neuen Schuljahr in einer anderen Einrichtung (die eher zu "meiner Nische" passte) neu durchstarten konnte.
Ich bin im ersten Ausbildungsjahr und will auch nicht das Jahr wiederholen, weil dann das Aufstiegs-Bafög wegfallen würde.
Naja, aber meine Praxisanleiterin ist quasi gleichzeitig die Chefin der Kita. Die Einrichtung ist relativ klein, deswegen.