Erstes Treffen der Gastfamilie - verbeugen?

7 Antworten

Das kommt bestimmt gut an, wenn du dich bemühst und mit einer Verbeugung zur Begrüßung machst du nichts falsch :)

Ansonsten musst du dir aber keinen zu großen Stress machen. Es wird nicbt von dir erwartet, komplett angepasst anzukommen. Das lernst du alles während deines Aufenthalts.

Viel Spaß und eine interessante Zeit drüben!

jupp, zeugt von Respekt und ist höflich

Erstmal solltest du nicht vergessen, dass Japaner auch bloß Menschen sind. Sie sind allgemein zwar durch ihr Galapagos-Leben kulturell stark geprägt, aber Japaner sind trotzdem keine Aliens und auch nicht so besonders, wie hier viele Leute meinen. Man kann also alles verstehen lernen und sich auch anpassen, wo es nötig ist. Das sollte man vor allem dann tun, wenn man vorhat mehr, als nur ein Tourist oder kurzzeitiger Businesskontakt, zu sein (was in deinem Fall zutrifft). Sowohl sprachlich, als auch von Verhalten her, solltest du viel beobachten, fragen und anschließend nachahmen, um neue Sprache und neue Situationen in dein Repertoire aufnehmen zu können. Dabei ist es aber auch wichtig, dass du dich nie selbst vergisst, denn im Ausland wird man immer ein Stück weit Ausländer sein und bleiben. Das ist letztendlich aber nicht schlimm, denn gerade als Europäer in Asien ist das Ausländersein das, womit man sich verkaufen kann.

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Verbeugungen im Allgemeinen gehören kaum bis gar nicht in den familiären Kontakt. Im weitesten Sinne mit einem westlichen Handschlag zu vergleichen, gehören sie in einen geschäftlicheren und distanzierteren Kontext oder sind Teil von bestimmten Gepflogenheiten und Ritualen.

So bieten sich ein leichtes Nicken an, wenn man dem Busfahrer das Beförderungsgeld zahlt, man die Supermarkttüte annimmt oder man ungewollt jemanden auf der Straße anrempelt.

Etwas tiefere Verbeugungen werden von Angestellten gegenüber Kunden benutzt oder im Arbeitsumfeld im Gespräch mit Vorgesetzten.

Sehr tiefe Verbeugungen im ‚religiösen‘ Kontext (Tempel oder Schrein) oder bei Zeremonien (z.B. wenn man ein Zeugnis verleiht bekommt).

Während deines Aufenthalts wirst du vor allem mit rituellen Verbeugungen (im Schulkontext), beim Schreinbesuch und im allgemeinen Alltag (Einkauf, etc.) zu tun haben. Das ist nicht der Rede wert und kann schnell verinnerlicht werden, wenn man entsprechend wachsam ist (siehe oben). Mach dir da also keinen Kopf und sei einfach du selbst, wenn du mit der Familie in Kontakt trittst. Eine Verbeugung würde ich hier nicht machen, da ich denke, dass das fast nie in den familiären Kontext gehört. Natürlich gibt es auch hier Ausnahmen (z.B. wenn man die Schwiegermutter um die Hand des Kindes bittet), aber ich gehe davon aus, dass dir eine solche Ausnahme während seines Aufenthalts nicht widerfahren wird.