Erlkönig Intension?

4 Antworten

Ich glaube, Sie meinen die Bedeutung oder den Inhalt des Gedichts "Der Erlkönig" von Johann Wolfgang von Goethe. In diesem Gedicht geht es um einen Vater, der mit seinem kranken Sohn durch einen Wald reitet und von einem Erlkönig, einer Art Elfenkönig, verfolgt wird. Der Erlkönig versucht, den Jungen zu sich zu locken und vom Vater wegzulocken, was der Vater jedoch zu verhindern versucht. Die Intension des Gedichts könnte also die Macht des Todes und die Vergänglichkeit des Lebens sein, die sich in Form des Erlkönigs zeigt und die auch vor dem unschuldigen Kind nicht Halt macht.

Wahrscheinlich meinst du die Intention. Das ist die Aussage des Gedichtes. Um die heraus zu bekommen, musst du dir anschauen, welche Signale es im Text gibt und in welche Richtung die sich gruppieren. In diesem Falle sind es drei Dinge: zum einen die Attacken des Erlkönigs, ganz gleich, ob es ihn gibt oder nicht. Dann die Angst des Kindes und seine Hinweise an den Vater und dann dessen Ignoranz, also die nicht Bereitschaft, sich mit der Angst des Kindes zu beschäftigen. Er versucht es nur oberflächlich zu beruhigen. Ganz gleich, ob es diesen Erlkönig gibt oder nicht, die Angst des Kindes und die fehlende Hilfe des Vaters führen zu seinem Tod. Daraus ergibt Sich die Aussage des Gedichtes beziehungsweise der Ballade: sie zeigt, was passiert, wenn ein Vater nicht auf die Angst des Kindes wirklich eingeht.


Ghostwriter2  13.12.2022, 13:26
und dann dessen [des Vaters] Ignoranz, also die nicht Bereitschaft, sich mit der Angst des Kindes zu beschäftigen. Er versucht es nur oberflächlich zu beruhigen. ...die fehlende Hilfe des Vaters führen zu seinem Tod. ... sie zeigt, was passiert, wenn ein Vater nicht auf die Angst des Kindes wirklich eingeht.

Diese Interpretation erscheint mir falsch. Natürlich versucht der Vater, dem Kind zu helfen - so gut es eben in dieser Situation geht und soweit der Zustand des Kindes das zulässt. Er gibt für die Wahnvorstellungen des Kindes (Fieberphantasien?) plausible Erklärungen, in der Hoffnung, das Kind zu beruhigen, was aber nicht gelingt, da das Kind in seinem Zustand logischen Argumenten nicht mehr zugänglich ist. Nicht die Gleichgültigkeit oder die fehlende Bereitschaft des Vaters sind schuld am Tod des Kindes, sondern schlicht und einfach dessen schlechter Gesundheitszustand (wahrscheinlich hohes Fieber).

Zur eigentlichen Frage: s. Antwort von Thekommentator.

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gutifragerno  13.12.2022, 13:36
@Ghostwriter2

Ich habe mir den Text der Ballade jetzt gerne noch einmal angeschaut, vielleicht hab ich eine falsche Ausgabe erwischt, es würde ja reichen, einfach die Textstellen in der Ballade hier kurz aufzulisten, die auf Krankheit hindeuten.
Sollte die Krankheits These stimmen, würde das wahrscheinlich dazu führen, dass diese Ballade aus allen Lese Büchern verschwindet. Denn kranken Kindern sollte man nicht auch noch eine Ballade vorlesen, die Ihnen das traurige Ende verheißt. Stattdessen sollte diese Ballade zur Pflichtlektüre für Ärzte und Krankenschwestern gemacht werden, damit sie in Gruppensitzungen überlegen, was sie bei einem fiebernden Kind besser machen können als dieser Vater. Das sind natürlich alles nur Überlegungen für den Fall, dass Goethes Ballade sich auf den Umgang mit kranken Kindern beschränkt. Ansonsten würde ich sehr vorsichtig sein. Mit Formulierungen: deine Interpretation ist falsch. Das hören Schüler schon genug von Lehrern, das müssen sie nicht auch noch hier im Netz lesen, denn Interpretation heißt nicht mehr nur Analyse, sondern Anwendung auf etwas. Und da gibt es Spielräume. Allerdings dürften die Spielräume für die Krankheits These so lange äußerst eng bleiben, solange es keinen einzigen Text Beleg dafür gibt. Aber ich kann mich ja irren und freue mich dann über Aufklärung.

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sergius  13.12.2022, 15:06
@Ghostwriter2

Ich halte diese Interpretation für absaolut schlüssig und daher auch ricjhtig

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Selbstausdruck Goethes. Es liegt in der Natur von Dichtern, Gedichte zu schreiben!