Erfahrungen mit Wärmepumpen?
Hi zusammen,
ich spiele mit dem Gedanken, auf eine Wärmepumpe umzusteigen, aber bin mir noch unsicher, ob es wirklich die richtige Entscheidung ist. Ich habe gehört, dass man bis zu 90 % der Heizkosten sparen kann – klingt fast zu gut, um wahr zu sein. Hat jemand von euch konkrete Erfahrungen damit?
11 Antworten
Eine Wärmepumpe spart nicht 90 % der Heizkosten, sondern macht aus 1 Teil eingebrachter Energie 3 bis 4 Teile Wärmeenergie. Im Idealfall drückt sie also die Heizkosten auf 1 Drittel bis 1 Viertel.
Dafür ist die Investition, für die man ordentlich Zuschüsse bekommen kann, sehr viel höher. Man braucht also viel Zeit, bis sich das ganze wirklich amortisiert, wobei das wiederum durch steigende Gas- oder Ölpreise (CO2-Abgabe) befördert wird.
Da kommt dann noch das Thema eigene PV-Anlage mit Speicher ins Spiel.
90% klingt echt gut. Wird nie erreicht werden.
Wärmepumpen funktionieren nach dem umgekehrten Prozess eines Kühlschrankes. Eine Flüssigkeit wird komprimiert und nimmt beim Entspannen Wärme auf (Kühlschrank). Eine Wärmepumpe nimmt im Außengerät Wärme auf und gibt sie in den Innengeräten (Heizkreislauf) wieder ab. Sie funkitioniert recht gut, wenn sie viel Wärme aufnehmen kann. Nur gibt es dummerweise im Winter keine Wärme draußen, denn dann müsste man nicht heizen. Also sinkt der Wirkungsgrad in Abhängigkeit der Außentemperatur.
In den Datenblättern kannst du dir aus den Diagrammen den Wirkungsgrad ablesen. Ein Wirkungsgrad von 2 heißt, sie würde doppelt so viel Energie produzieren, als wenn du mit Strom direkt heizt. Allerdings bestimmt der Temperaturunterschied den Wirkungsgrad. So sollte es draußen möglichs warm und drinnen möglichst "kalt" sein. Das heißt Heizungstemperaturen im Vorlauf unte 40 Grad. Das funktioniert dann aber auch nur mit großflächigen Heizkörpern (Fußbodenheizung) und einem gut gedämmten Haus. Solltest du so etwas nicht haben, lass die Finger von einer Wärmepumpe. Sie kostet meist drei bis vier mal so viel wie eine aktuelle Gasheizung. Ehe du as Geld wieder drin hast, können Jahrzehnte vergehen.
Servus,
eine Wärmepumpe kann eine gute Lösung sein, aber ob sie sich wirklich lohnt, hängt stark von den Gegebenheiten deines Hauses ab. Der oft genannte Wert von 90 % Heizkosteneinsparung ist nicht realistisch. In der Praxis macht eine Wärmepumpe aus 1 kWh Strom etwa 3 bis 4 kWh Wärme. Das bedeutet, dass du deine Heizkosten im besten Fall auf ein Drittel bis ein Viertel senken kannst – vorausgesetzt, dein Haus ist gut gedämmt und du hast eine Niedertemperaturheizung (z. B. Fußbodenheizung oder große Heizflächen).
Besonders in Altbauten mit herkömmlichen Heizkörpern und hohen Vorlauftemperaturen (über 40 °C) sind Wärmepumpen oft unwirtschaftlich. In München und anderen Städten mit hohen Strompreisen sollte man zudem den Preisunterschied zwischen Gas/Öl und Strom genau durchrechnen. Eine Expertenanalyse kann helfen, dafür gibt es spezialisierte Wärmepumpen-Anbieter.
Wenn dein Haus gut gedämmt ist und du eine passende Heizverteilung hast, kann sich eine Wärmepumpe langfristig lohnen – vor allem mit staatlichen Förderungen. Ansonsten kann ein Energieberater vor Ort die beste Lösung für deine Situation berechnen.
Voraussetzungen für den wirtschaftlichen Betrieb einer Wärmepumpe ist das Vorhandensein einer Niedertemperaturheizung bei der Hausanlage, so es sich um eine Luft/Wasser-Wärmepumpe handelt.
Das bedeutet, dass die Heizflächen deutlich größer ausfallen müssen, als das bei einem System 70/50 °C oder gar 90/70 °C der Fall ist.
Eine Alternative wär eine Luft/Luft-Wärmepumpe, welches zur Folge hat, dass entsprechende Mauerdurchbrüche nach dem Außengerät für hergestellt werden müssen.
Dann sollte das Objekt möglichst gute Dämmung aufweisen.
Die Wärmepumpe muss zwingend richtig dimensioniert sein, weder zu groß noch zu klein.
Wie sich das mit den Betriebskosten verhält, halte ich pauschale Aussagen für problematisch, da diese stets Veränderungen unterworfen sind, sowohl beim Gas als auch der Elektroenergie.
Meine WP braucht 5 kw Strom und macht daraus 9 kw Wärme...
Im Gegensatz zu Öl, lohnt sich das auf jeden Fall...
Was sich aber mehr lohnt, ist die Kombination mit Solarthermie, denn ich brauche dann ganzen Sommer über nur Strom für eine 50 W Pumpe - und die läuft nicht immer...
Also hast du einen ganz miserablen Wirkungsgrad. 9kw/5kW sind gerade mal 1,8. Gute Wärmepumpen haben einen Wirkungsgrad von 3 bis 4. Machen sozusagen aus 5 kWh 20 kWh Wärme
Ja, ich wohne auch im Wasserschutzgebiet, daher keine Chance auf eine Wasser Wasser WP...
brauchst du nicht. Gute ( und teure) Luftpumpen schaffen schon einen Wirkungsgrad von 5
https://www.viessmann.de/de/produkte/waermepumpe/vitocal-250-a.html
Frag aber nicht nach dem Preis.
Wenn ich Viessmann halt nicht schon hätte... tatsächlich, es ist eine Vitocal..
200 A AWO...
Die sollte, nach Datenblatt, mindestens eine Leistungszahl von 3,3 bis 4,3 haben
Ist sie richtig eingestellt?
Ich denke schon... Das was ich oben schrieb, ist das was auf dem Gerät steht... welche Werte sie jetzt in echt hat, dann müsste man erstmal messen..
Bei der Effektivität lohnt sich das niemals gegen eine moderne Ölheizung. Das solltest du noch einmal genau nachrechnen.🙋♂️
Is egal, es muss sich ned immer alles lohnen - bei mir lohnt sich, wenn kein Rauch aus meinem Haus steigt...
Und ich autark leben kann, dank PV...
Es lohnt sich auch nicht, die Umwelt zu retten, nach mir die Sinnflut..
Nach MIR aber nicht.
Ich will mir auch gerade eine Wärmepumpe zulegen. Mir ist dabei bewusst, dass ich die Investition nicht wieder rausbekommen werde und die Einsparungen eher spärlich ausfallen werden. Ich mache es auch wegen der Umwelt. Aber der Fragesteller wollte eigentlich eine andere Information und da sieht es bei der Wärmepumpe eben nicht so rosig aus. Aber wie auch immer. Schönen Tag noch.
ja. Für eine kwh aus Gas bezahle ich momentan 8,2 cent. Strom kostet rund 32 cent. Das heißt, ich brauche mindestens einen Wirkungsgrad von 4, um auf die selbe Energieeffizienz zu kommen.
Zu bedenken ist auch der Vergleich zwischen dem Preis einer kWh Strom und z.B. Gas.