Erfahrungen mit Blutegeln beim Pferd?

6 Antworten

Bei meinen Pferden habe ich das noch nicht gemacht, wohl aber an mir selbst.

Ich war lange im Verkauf tätig und viel im Büro, weshalb ich rechts regelmäßig Sehnenscheidenentzündung hatte. Weil aber das Einspritzen mit Cortison äusserst schmerzhaft ist, wenn das Ringband dermaßen angeschwollen ist, habe ich alternativ (auf anraten meines Arztes natürlich) Blutegel angesetzt und was soll ich sagen?

Hatte es noch 2 mal, seither nicht mehr und das zum Schluß auch noch komplett ohne Cortison.

Aus dem Stall ist mir ein Fall bekannt. Dieser Wallach hatte wegen einem nicht heilen wollenden Abszess/Fistel/Karbunkel Blutegel für alle zwei Tage bekommen, auch da war das relativ schnell ausgeheilt ohne Antibiotikum oder Leukasekegel etc.

Wegen der Infektionsgefahr musst du keine Angst haben. Du bekommst frische Tiere, denn Egel die "benutzt" wurden, werden nicht weiter verwendet. Sie werden getötet und entsprechend entsorgt (gesonderter Blutabfall).

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Dressur bis Klasse S*, über 30 Jahre Erfahrung

Da der Egel nur ein paar ml Blut zapft, ist es für das Pferd als wird es von einer Mücke gestochen: keine negative Wirkung auf den Kreislauf.

Infektionsrisiko besteht nicht, da es sogenannte medizinische Blutegel sind, die in speziellen Farmen nur für den Zweck gezüchtet werden.

Vor deinem Pferd hatten die noch nie Mensch oder Tier zwischen den 3 Kiefern sondern ernährten sich von gereichtem Blut.

LG und viel Erfolg, wobei ich noch drum bitte, dem TA zu sagen, dass er die Egel nach der Behandlung nicht in Alkohol abtöten soll sondern sie bitte in ein Egel- Altersheim abgibt.

Hallo, 

Blutegel sind was Tolles, eine gute Entscheidung! :) 

Mein Pferd hatte solch eine Behandlung zwar nicht, allerdings habe ich es schon mal bei anderen Pferden gesehen und bei meinen Kaninchen hatte ich mal Blutegel angewendet.

Die zwei Pferde hatten ebenfalls Sehnengeschichten. Meine Kaninchen hatten ziemlich hartnäckige Abszesse. Hat wunderbar geholfen, ihnen ging es danach wieder richtig gut. Im Gegensatz zu Cortison (was in solchen Fällen ja auch gerne verabreicht wird) vollkommen nebenwirkungsfrei. Meine Kaninchen haben es, dafür das sie recht klein sind, sehr gut weggesteckt also müsste das ein Pferd mit links schaffen. 

Eine Infektionsgefahr besteht idR nicht, da die Blutegel leider nach jeder Behandlung getötet werden. Das ist wieder rum ist der einzige Nachteil. 

Ich wünsche deinem Pferdchen gute Besserung!

Mit freundlichen Grüßen

VanyVeggie


PeppysGirl 
Beitragsersteller
 27.06.2017, 09:32

Cortison wäre tatsächlich die zweite Alternative gewesen, wir haben uns allerdings entschlossen es erstmal mit der natürlicheren Methode zu versuchen. Man muss ja nicht immer gleich die Chemiekeule auspacken ;-)

Eine Freundin von mir ist Tierheilpraktikerin und arbeitet mit Blutegeln. Sie hat das schon bei einigen Pferden bei uns am Stall eingesetzt und ausnahmslos alle Pferde haben das extrem gut überstanden.

Ob das tatsächlich die Heilung beschleunigt hat, kann ich nicht entscheiden. Aber gesund geworden sind sie tatsächlich alle. Gerade die beiden mit Sehnenschäden und der eine Wallach mit Knochenhautentzündung sind erstaunlich gut wieder auf die Beine gekommen.

Ich würde es bei Indikation, bei meinen Pferden auch machen lassen.

Bei meinem Ferienjob als Assistent beim Tierarzt durfte ich selbst einmal Blutegel ansetzen... Mehrmals habe ich es schon bei meinen eigenen Pferden angewendet und sie gingen alle im Anschluss wieder besser. Für die Pferde ist es nicht schmerzhaft. Blutegel beißen nicht, sie setzen sich wie Oszilierende Sägen fest. Ihr Speichel ist noch nicht ganz erforscht, aber er hat auf alle Fälle eine gesundheitsfördernde Wirkung