Erfahrung mit Gewichtsentwicklung?

5 Antworten

Übergewicht hat eine starke genetische Komponente. Gerade die Frage, wie der Stoffwechsel funktioniert, ist genetisch. Daher haben es manche Menschen schwer, weil sie immer gegen ihre genetische Veranlagung anarbeiten müssen und anderen spielt das in die Karten.

Mein Mann neigt leider auch zum Übergewicht und war das schon als Kind. Neben seinem genetischen "Normalgewicht", dass immer 5-10kg höher als die eigentliche Norm ist, muss man dafür aber auch entsprechende Lebensweisen verantwortlich machen.

So war er immer schon ein Stubenhocker, viel am PC, wenig Sport. Essen war nicht unbedingt gesund. Er ist bei den GRoßeltern aufgewachsen und Süßigkeiten waren stets frei zugänglich und wurden noch extra aufgeschwatzt. Umgekehrt hab en alle Erziehungsbeteiligten schnell resigniert, wenn es darum ging, ihm unliebsamere Lebensmittel schmackhaft zu machen und er hat sehr vieles bis zu seinem Erwachsenenalter nie probeirt gehabt. Allerdings muss man auch sagen, dass es ihm ausgesprochen leicht fiel, gar nichts zu essen, wenn es nicht seinen Wünschen entsprach oder wenn die Soziale interaktion zu überfordernd gewesen wäre. Und das durchaus tagelang.

Schlank wurde er erst, als er mit 18 Jahren zur Bundeswehr ist. Die Kombination aus sportlichem Drill, keine Zeit zum Essen und nicht so viel Überfluss an Kalorienbomben, hat ihn schnell dürr werden lassen. Lange nagehalten hat das nicht und er ist jetzt als ü30 Jähriger wieder die 10kg über Norm (die man ihm nicht unbedingt ansieht) und ich erlebe jetzt selbst seit ca 15 Jahren, seit dem quasi ich die Oberhand über Lebensmittel im Haus und Essenszubereitung habe, wie schwer er wirklich gegen sein GEwicht ankämpfen müsste, damit es im Normbereich wäre. Denn ich kann sagen: an falschen oder übermäßigem Essen liegt es definitiv nicht mehr. Mangelnde Bewegung ist dagegen weiterhin ein Thema.

Das ist meine Erfahrung dazu. Aber ich finde deine Frage auch schwierig, denn nur den übergewichtigen Sohn losgelöst von allem anderne zu betrachten, funktioneirt halt nicht. Wie sieht der Rst der Verwandtschaft aus? Gibt es bei anderen auch die Problematik? Wie sieht sein Lebensstil aus?

Übergewicht kann sich durchaus verwachsen. Das heißt aber auch, dass das Kind trotzdem einen gesunden Lebensstil vom Elternhaus her beigebracht bekommen haben musst. Andernfalls wird es sich nciht verwachsen und das kind wird ein geringeres Gewicht auch nicht halten können. Und ihr als Eltern seid in der Verantwortung für eure Kinder.


Silverglitter 
Beitragsersteller
 01.08.2024, 21:04

Danke für die Antwort.

Ich denke er hat die Figur etwas von seinem Vater denn ich bin schon immer schlank fast zu schlank sogar. Sein Vater ist halt immer etwas kräftiger gewesen und seit unserer Trennung eher noch mehr. Aber das ist schon 6 Jahre her kann also bei meinem Sohn nicht daran liegen. Da ich allein erziehend bin ist es halt schwer immer alles perfekt hinzukriegen mit dem essen, Sport usw. Ich versuche so gut es geht das er nicht zu kurz kommt, zum Glück unterstützen meine Eltern mich auch. Bei seinem Vater ist er nur ca alle 2 Wochen am Wochenende. Aber von der Seite kriege ich eh keine Unterstützung. Es ist halt alles schwer wenn das Kind selber gar nichts fürs abnehmen tun will. Ich hoffe es macht irgendwann noch Klick bei ihm.

0
Rendric  01.08.2024, 21:13
@Silverglitter

Hast du mit deinem Exmann nie darüber sprechen können? War er das schon als Kind? liegt das in der Familie? Woher kommt sein Übergewicht?
Wenn es genetisch ist, dann ändern Jahre nichts daran.
Dein Kind ist auch längst in einem alter, in dem du nicht mehr den alleinigen Einfluss hast. Er wird Taschengeld bekommen und kann dieses in Süßigkeiten anlegen. Er kann in der Schule sien Pausenbrot gegen Kuchen eintauschen. Er geht zu Freunden zum Essen. All das entzieht sich deinem Einfluss. Da kannst du nur dafür sorgen, dass die Grundlagen der GEsundheit vermittelt sind, so dass du ausschließen kannst, dass es an Unwissentheit liegt. Alles andere ist nicht mehr in deiner Macht. Klar, zu hause noch andere Sachen bereithalten, etwas anderes Vorleben... Ich würde da auch nicht weiter intervenieren, so lange es sich in Grenzen hält mit dem Übergewicht. Denn Druck erzeugt GEgendruck. Und mit dem GEfühl, dass er nicht gut genug und kritisiert wird - für eine Sache, die sich bedingt auch seiner Macht entzieht oder nur sehr schwer und langfristig zu ändern ist - wird er sich dem eher verschließen. Oder sogar wieder mit Essen kompensieren (Frustessen). Es macht auch wneig Lust auf Bewegung, wenn dann pubertäre GEdanken der Scham und man müsste seinen Körper zeigen und kann in der Leistung nur hinter allen zurückstecken dazukommen. Daher solltest du dich sehr mit Kritik zurückhalten. Unterstützend agieren, wo es nur geht. Aufklären. Aber nicht kritisieren. Das macht mehr kaputt als es nützt.

1

Dicke Kinder haben ein deutlich erhöhtes Risiko auch im Erwachsenenalter dick zu sein. Und mit dick meine ich jetzt richtig übergewichtig, nicht nur ein bisschen pummelig zwischen zwei Wachstumsschüben.

Bei Kindern und Jugendlichen, die dauerhaft deutliches Übergewicht haben, sollte man schon mal genauer hinschauen, woran das liegt:

  • Isst der Jugendliche zu viele Fertigprodukte (z.B. Fertigpizza, McDonalds)?
  • Isst der Jugendlichen zu wenig gesunde Lebensmittel - Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte, Nüsse?
  • Isst der Jugendliche generell zu große Portionen?
  • Isst der Jugendliche zu oft? (Also z.B. in jeder Schulpause was vom Bäcker oder nach dem Abendessen noch Chips)
  • Isst der Jugendliche zu viele Süßigkeiten/Chips/Kuchen/Eis?
  • Trinkt der Jugendliche viele kalorienreiche Getränke? (Z.B. Cola, Energiedrinks, Limonade, unverdünnte Fruchtsäfte)
  • Bewegt sich der Jugendliche zu wenig?

Wenn man den Grund für das Übergewicht gefunden hat, dann ist es viel leichter, langfristig etwas dagegen zu tun.

Unsere Jungs sind jetzt 15 und 13 und waren eigentlich auch immer etwas moppeliger. Wir haben das immer eher locker gehandhabt, soweit möglich ohne Druck da wir alternativ erziehen.

Bei unserem Großen hat sich seit etwa einem Jahr das Gewicht stabilisiert so dass er nicht weiter zunimmt, da er noch wächst relativiert es sich dadurch. Also denke ich schon, dass deine Familie da recht haben könnte.

Insgesamt mein Tipp: Mach dir nicht zu viele Sorgen, es regelt sich vieles von selbst solange er gesund ist und zufrieden.

Mein kleiner Bruder war auch immer etwas stämmiger.. irgendwann hat er aber selbst gemerkt, dass er sich so nicht wohl fühlt und hat angefangen mehr Sport zu machen und weniger süßes zu essen. Hat sich also tatsächlich ohne Hilfe von außen geändert😊


Mein Vater war bis zur Pubertät ziemlich moppelig. ABER meine Oma hat ihn nicht alles essen lassen, sondern ihn gesund ernährt und ihn auch zum Sport gebracht.

es ist aber auch n Unterschied ob moppelig oder übergewichtig.