Erfahrung Ganzjahresreifen?
Ich bin das Reifenwechseln leid und hab mich bisschen in Reifen eingelesen... Die Entwicklung hat da ja auch nicht halt gemacht und mittlerweile scheint es ganz gute Ganzjahresreifen zu geben, wie den Pirelli Cinturato All Season SF3.
Ich fahre im Jahr ca. 15.000km, wohne in Südbayern, ja da schneit es schon auch mal sodass Schnee auf der Straße liegt. Allerdings fahre ich da auch auf der Landstraße dann dementsprechend langsam.
Hat jemand Erfahrung mit Ganzjahresreifen mit ähnlicher Kilometerleistung?
8 Antworten
Sommerreifen sind bei großer Hitze die Spezialisten. Winterreifen sind bei Glätte, Schnee und Minusgraden die Spezialisten. Ganzjahrenreifen sind für die restliche Zeit dazwischen die Spezialisten. In dem Zeitraum sind Winter- oder Sommerreifen der Kompromiss.
Jetzt kann man sich überlegen in welchem Zeitraum man am meisten unterwegs ist. Bei 40 Grad im Sommer, bei -10 Grad im Winter oder bei 0-30 Grad im restlichen Jahr?
Dazu kommt, wann ist der richtige Wechselzeitpunkt? Bei 20 Grad im Oktober WR aufziehen oder vor dem Schneeeinbruch im April schon die SommerR drauf?
Den idealen Zeitpunkt wird man selten treffen. Bei GJR hat man aber in der Übergangszeit immer die richtigen Reifen drauf und wird auch nicht von Spätsommer oder spätem Wintereinbruch überrascht.
Das mit mäßiger Nasshaftung von GJR kann ich nicht bestätigen. Beim Fahrsicherheitstraining auf nasser glatter Fahrbahn, waren immer die Ganzjahresreifen um Längen besser. Durch das gröbere Profil können sie mehr Wasser abtransportieren. Daher schwimmen sie auch weniger auf als Sommerreifen.
Mir ist es vor Jahren passiert, dass ich im Oktober noch auf Sommerreifen von einem Wintereinbruch überrascht wurde und stecken geblieben war. Hatte eine Woche später erst Termin zum Reifenwechsel. Danach wurde es wieder 20 Grad warm Anfang November.
Das ist gefährlich. Und nicht einmal im Jahr eine Woche bei Schnee mit GJR. Das passt schon.
Wenn man wenig fährt und nicht bei Schnee im Gebirge unterwegs ist, ist das die ideale Lösung. Dank ABS und Traktionssystem ist das Fahren bei Schnee heute auch nicht mehr so anspruchsvoll wie früher. Und die heutigen Ganzjahresreifen sind wahrscheinlich besser als meine Winterreifen in den 80ger Jahren.
2 Satz Reifen lohnen eigentlich nur, wenn man viel fährt .. also ab 40.000 km und die Reifen auch aufbraucht. Wenn man 10.000 im Jahr fährt, halten 2 Sätze länger als man Reifen fahren sollte, muss also Reifen mit genug Profil entsorgen oder fährt mit Gummis die spröde werden, häufiger Pannen haben und auch von den Fahreigenschaften nachlassen.
Ganzjahresreifen sind wie Alleskleber oder Imbissbuden die Döner, Pizza, Burger und Schnitzel anbieten.
Sie können viel, aber nichts richtig.
Die Gummimischung ist mehr auf den Winterbetrieb ausgelegt und im Sommer nutzen die schneller ab weil sie zu heiß werden. Dann schmieren sie und geben keine gute Haftung mehr ab.
Reifen kann man auch ummontieren und dann bräuchte man nur einen Satz Felgen. Oder n Satz Stahlfelgen für unter 100€ für den Winter.
wohne im Passauer Raum und hab auch mal zwei Jahre Ganzjahresreifen ausprobiert. Also in der Stadt kein Thema, aber überland kannst es eigentlich vergessen. Absolut kein Vergleich zu vollwertigen Winterreifen
Also ich fahre täglich ca. 17km Landstraße zur Arbeit... Sind die wirklich soo schlecht im Gegensatz zu Winterreifen? Es sind ja heutzutage nur noch eine handvoll Schneetage im Jahr an denen man eben seine Fahrweise stark anpasst, wäre hald super wenn da ein Ganzjahresreifen einigermaßen mithalten könnte, um sich das lästige wchseln zu sparen...
Wie gesagt, hab’s ausprobiert. Und keine Discountreifen. Fahr 18.000km im Jahr und meine Erfahrung (und auch die von Kunden) ist eben, dass da ein erheblicher Unterschied besteht. Ich hass die Reifenwechslerei auch, aber inzwischen hab ich bei jedem Auto wieder einen Satz Sommer- und Winterräder
Moderne Ganzjahresreifen sind meist ziemlich nah an Winterreifen dran. Im Winter bringen sie ganz passable Ergebnisse.
Ihre Schwächen liegen vielmehr im Sommerbetrieb bei hohen Temperaturen und bei Nässe. Da fallen sie durch längere Bremswege und schlechtes Handling auf.
Grundsätzlich sind Ganzjahresreifen auch heute noch ein Kompromiss. Die eierlegende Wollmilchsau gibt es nunmal nicht.
Aus finanzieller Sicht sind sie langfristig meist die schlechtere Wahl
Stimmt. Lustigerweise zieht mein Nachbar in Winter ganzjajres statt winter Reifen auf, weil er das Handling selbst guter WR nicht mag. Da es bei uns hier das letzte Mal vor 3 Jahren unterhalb von 600m geschneit hat, vielleicht eine Überlegung wert, zumal die GJR durch die Bank lange halten sollen...
Warum sind sie finanziell meist die schlechtere Wahl? Immerhin brauche ich für den zweiten Satz ja auch noch einen zweiten Satz Felgen, für die man beim Verkauf nix mehr bekommt.
Das ist richtig.
Allerdings sind Ganzjahresreifen meist teurer als Sommer- oder Winterreifen.
Hinzu kommt, dass der Verschleiß aufgrund der weicheren Mischung im Sommer höher ist, als bei reinen Sommerreifen.
Im Winter sollte man sie keinesfalls unter 4 - 5 mm Restprofil fahren.
Und zu guter Letzt, haben Ganzjahresreifen einen höheren Rollwiderstand als reine Sommerreifen.
Wenn man von den Straßeneigenschaften ausgeht, ist "Nasse, glatte Fahrbahn" übers Jahrverteilt wohl das häufigste Extrem. Von dem her die Argumentation auf jeden Fall nachvollziehbar. Wenn man dann noch im Hinterkopf hat, bei Glätte und Hitze noch einen Ticken vorraus schauender zu fahren, sehe ich da auch das große Problem nicht.