Er muss das machen können haben...? Wie funktionieren Modalverben mit einander (objektive/subjektive Bedeutung)?
Hallo, wie funktionieren Modalverben mit einander in einem Satz, wenn sie objektive und subjektive Bedeutung haben?
Objektive Bedeutung (das Verb können):
Präteritum: Er konnte das machen (he was able to do it)
Perfekt: Er hat das machen können
Subjektive Bedeutung vom Verb 'müssen' kombiniert mit dem Verb 'können' objektive Bedeutung im Perfekt:
Er muss das machen können haben (=Ich bin fast sicher, dass er das hat machen können; I'm pretty much sure he could have done it)
Er muss das machen können haben .... Klingt das überhaupt korrekt? Wenn nicht, dann wie sagt man sowas? Vielen Dank im Voraus für Ihre Hilfe :)
2 Antworten
Hier noch einmal:
Ja, die Kombi "subjektive Bedeutung + objektive Bedeutung" der Modalverben ist ein wenig tricky.
- Ich bin mir absolut sicher, dass er das machen konnte. =
- Ich bin mir absolut sicher, dass er das hat machen können. =
- Er muss das haben machen können.
Die Struktur in Nr.3 bleibt genauso wie in Nr.2, d.h. der Infinitiv "haben", der sich ja durch das Modalverb "muss" ergibt, muss vor den beiden Infinitiven stehen. Im gegensätzlichen Fall klingt es sogar ziemlich verrückt:
- Ich bin mir absolut sicher, dass er das nicht machen konnte.=
- Ich bin mir absolut sicher, dass er das nicht hat machen können. =
- Er kann das nicht haben machen können.
Ich finde die Spielmöglichkeiten bei den Modalverben in subjektiver Bedeutung zwar einerseits super, aber sie können auch sehr viel Verwirrung stiften, vor allem bei Ausländern. Die Variante 3 würde ich beim letzten Beispiel auf keinen Fall benutzen. Sie klingt auch falsch, ist aber korrekt. Auch bei deinem Beispielsatz würde ich 1. und 2. vorziehen.
Vielen vielen Dank für die Antwort, das hat mir schon sehr gut geholfen :)
Ich benutze häufig Modalverben in subjektiver Bedeutung, allerdings immer nur in Verbindung mit Vollverben, z.B.
- Fritz will mit 14 Vater von Drillingen geworden sein. Können wir ihm glauben?
- Bei dem Mordwerkzeug dürfte es sich um eine Schweinshaxe gehandelt haben.
Das mit "will" ist auch klassisch im Journalismus. Ich mag das auch
he could have done it - er hätte das machen können 🙂
Das ist aber eine andere Bedeutung als die, die der FS meint. Ihm geht es ja um die Modalverben in subjektiver Bedeutung, also hier:
Er kann/könnte das gemacht haben. = Es ist denkbar, dass er das gemacht hat. (Aber wir wissen es nicht.)
Er hätte das machen können. = Tatsächlich hat er das aber nicht getan.
Unsere Sprache ist schon irre. Bei diesem Thema fällt mir auf, dass ich solche Monster niemals schreiben würde, sondern sie immer umschiffe, aber so im Alltag spreche, sogar im Dialekt!