Empfehlung Verlag für Neuautoren?
Hallo Zusammen.
Ich habe vor kurzer Zeit ein Buch fertiggeschrieben und möchte dieses jetzt veröffentlichen. Ich habe mich auch schon an mehrere Verlage gewendet, mit der Hoffnung, dass ich mein Buch kostenfrei veröffentlichen kann. An folgende Verlage habe ich mich gewendet:
- Novum Verlag
- United p.c
- Verlagshaus Schlosser
- Deutsche Literaturgesellschaft
- Redfox Verlag
- Piper Verlag
- Aufstrebende Neuautoren
Bei Novum musste ich ca. 4.000-10.000€ zahlen, was ich natürlich abgelehnt habe, weshalb sie mir united p.c empfohlen haben. Dieser Verlag ist jedoch nur ein Pseudoverlag und der hätte gar keine Werbung für mein Buch gemacht. Die Deutsche Literaturgesellschaft und das Verlagshaus Schlosser, sind auch Verlage, wo ich selbst für mein Buch zahlen muss. Und das möchte ich einfach nicht. Deswegen wollte ich fragen, ob jemand von euch weiß, wie die anderen Verlage sind oder ob ihr vielleicht andere kennt, bei denen ich kostenlos veröffentlichen kann.
LG!
PS: "Aufstrebende Neuautoren" heißt eigentlich Europa Buch. Da hab ich mich vertan
3 Antworten
Über eine Literatur Agentur hat man für gewöhnlich bessere Chancen einen Verlag zu finden. Von einer angenommen zu werden ist allerdings auch recht schwer.
Bewirb dich überall, und habe Glück. Die wenigsten Manuskripte kommen an einen Verlag.
Du könntest dein Buch als Ebook veröffentlichen. Entweder auf Amazon oder auf eine Plattform wie Wattpad oder Storyban. Da wärst du dann allerdings für das Marketing wieder auf dich alleine gestellt.
Die Erfolgsaussichten in Hinblick auf eine Veröffentlichung durch ein klassisches Verlagshaus betragen grundsätzlich für einen neuen Autor höchstens rund 2 - 3 Prozent - und je jünger ein reiner Hobby-Autor ist, umso unwahrscheinlicher die Veröffentlichung.
Es gibt nun drei realistische Möglichkeiten für Neuautoren:
Möglichkeit eins: Die allerschwierigste: Du googelst gezielt nach Publikumsverlagen, die auch dein Schwerpunktthema in ihrem Sortiment bedienen. (Es ergibt natürlich keinen Sinn, z.B. mit einem Piraten-Roman an einen Verlag für Sportliteratur heranzutreten.) Dann sieht die weitere Vorgehensweise wie folgt aus: Du sendest dem Lektorat "blind" eine Leseprobe deines fertigen Werks zu (also niemals das vollständige Manuskript ! Der Tipp "schick dein Manuskript an einen Verlag" wäre direkt der erste Anfängerfehler!) Bedeutet: Rund 30 Buchseiten, idealerweise natürlich die besten, nicht zwingend der Buchbeginn. Diese müssen komplett fehlerfrei und korrekturgelesen sein, sonst wandern sie sofort in den "Rundordner" .
Füge der Leseprobe noch ein Exposé plus Inhaltsverzeichnis bei - und dann heißt es abwarten und Tee trinken, denn auf keinen Fall darfst du im Nachgang hinterher telefonieren. "Quengeltelefonate" mögen Verlagshäuser nämlich überhaupt nicht, (denn die ersticken im Regelfall an unverlangt eingereichten Manuskripten - und gehen daher eher etwas "genervt" an neue Projekte). Damit macht man sich möglicherweise eine Tür zu, die bereits einen Spalt breit geöffnet war. No-Go! Die Spielregel lautet: Man meldet sich entweder bei dir - oder man tut es eben nicht, was dann ebenfalls einer Absage gleichkommt. Für dich als Neuling bedeutet dies, dass du überdurchschnittlich gut sein musst, so dass deine Leseprobe das Lektorat geradezu "umhaut". Doch ist dies durchaus möglich, wenn auch nur mit geringen Chancen, denn sonst gäbe es ja überhaupt keine neuen Autoren wie zum Beispiel den Lehrersohn Bastian Bielendorfer mit seinem damaligen Newcomer-Bestseller "Lebenslang Pausenhof". Kalkuliere ruhig bis zu 50 Absagen ein, ist wie eine Bewerbung. Aber mit etwas Glück kommt ja von Nr. 51 eine Zusage!
Möglichkeit zwei: Self-Publishing. Hier nimmst du alle Fäden in die Hand und musst dich selbst um Layout, Textgestaltung und Korrektur sowie auch Preiskalkulation und Vertrieb kümmern. Wichtig ist für Dich ist aber zu wissen, dass eine weitere Vermarktung des gleichen Werkes über einen Publikumsverlag dann kaum noch möglich ist. Dieser Weg wäre dann in den meisten Fällen versperrt. Aber es wäre ein gangbarer Einstieg für das erste Werk. Verkauft sich dieses einigermaßen, so wäre das eine gute Referenz für einen Publikumsverlag, wenn du dein zweites Buch veröffentlichen möchtest. Nachteil: Es tummeln sich inzwischen eine Menge Schund und Mist am mittlerweile fast unüberschaubaren Markt der Self-Publisher, so dass selbst ein tatsächlich gutes Buch auf diesem Weg schnell untergeht, nicht beachtet wird und in der Versenkung verschwinden kann.
Möglichkeit drei - und hier bitte aufgepasst, damit du gewarnt bist (offenbar hast du bereits den einen oder anderen dieser "Verlage" versehentlich angeschrieben):
Du gehst einem so genannten Druckkostenzuschuss-, Bezahl- oder Pseudo-Verlag auf den Leim. Der Ablauf sieht dann aus wie folgt: Du schreibst ein solches Unternehmen (eher aus Versehen) an und bekommst binnen weniger Tage einen salbungsvollen Brief, dass man von deinem Werk absolut begeistert sei - und die so genannte "Lektoratskonferenz" eine Veröffentlichung auf jeden Fall unterstützt - wenn du eben dafür bezahlst. Diese Schreiben sind äußerst manipulativ und geschickt formuliert, und so manch ein hoffnungsfroher Hobbyschriftsteller fühlt sich zum allerersten Mal wirklich ernstgenommen, doch kann ich dazu nur sagen: Vorsicht - Falle! Diese "Verlage" würden jeden Schulaufsatz und jeden Einkaufszettel veröffentlichen, wenn man dafür zahlt. Da geht es gerne um Summe zwischen 1.500,- und 30.000,- Euro, die der Autor blechen soll! So arbeitet aber kein seriöses Verlagshaus, das vielmehr das unternehmerische Risiko zu tragen hat und daher selbst mit allen Kosten in Vorlage geht (diese können durchaus in Höhe des Preises für einen Kleinwagen liegen, deswegen sind Verlage auch recht wählerisch) und nach Ablauf einer festgesetzten Frist das Honorar an den Autor ausbezahlt - nach Abhängigkeit der Anzahl der bis dahin verkauften Bücher (im Regelfall sind das rund 10 Prozent des Verlagsumsatzes). Ein Pseudo-Verlag muss aber keine Bücher mehr verkaufen, denn das Geld ist über den naiven Schreiberling ja bereits verdient. Diese Verlagshäuser erkennt man im Netz leicht an der Werbung "Verlag sucht Autoren", was in der Realität nicht vorkommt (!). Die angepriesenen Vertriebsleistungen dieser Häuser kann man eher als schleppend bis nachlässig bezeichnen; die Druckerzeugnisse vergammeln irgendwo auf Halde - und in den Redaktionen der Tagespresse kennt man seine Pappenheimer bereits. Bücher aus Druckkostenzuschussverlagen wandern sofort ins Altpapier.
Good Luck !!
Vergiss es. Einen regulären Verlag wirst du nicht finden. Oder hast du irgendeinen bekannten Namen/schon 20 Literaturwettbewerbe gewonnen oder sonstige Referenzen, die Verlage interessieren könnten? Vermutlich nicht.
Ich nutze den Autorendienstleister bod.de. Hier kriegst du für wenig Geld deine ISBN, kannst Print- und/oder e-book erstellen und wirst in den Buchhandlungskatalogen, bei Amazon etc. gelistet. (Ich habe 2019 20 Euro bezahlt - habe Cover und Buchblock allerdings druckfertig geliefert. Zusatzleistungen kannst du buchen, musst du aber nicht.)
Die Suche nach regulären Verlagen ist aussichtslos.