Emethophobie heilen?

2 Antworten

Hey,

Nein, schwere Formen kann man nicht heilen nur lindern. Man wird niemals ganz davon weg kommen, man müsste sich quasi zwingen aus dieser Schutzhaltung zu gehen und das ist extremst schwer.

Du hast Angst vor der Angst. Du möchtest eigentlich nicht, dass die Emetophpobie behandelt wird denn das würde bedeuten, dass du nicht mehr aufpasst dich nicht anzustecken, dich nicht mehr so genau beobachtest und alles hinterfragst ob du gesund bist, dir keine Sorgen oder Gedanken mehr darum machst jeden Moment zu erbrechen oder dich anzustecken. Deine Angst hindert dich also daran keine Angst mehr zu haben denn dies würde dir dann die Sicherheit wegnehmen an der dich deine Angst fest hält nämlich die ständigen Zwänge, Kontrollen, Beobachtungen und Gedanken. Du bekommst also Angst davor keine Angst mehr zu haben denn keine Angst mehr vor Ansteckung und Erbrechen zu haben, keine ständigen Kontrollen zu machen etc. erhöht natürlich das Risiko krank zu werden und zu erbrechen.

Es gibt viele Experten speziell für Emetophpobie die könnten bei deinem Fall die richtigen sein: https://emetophobietherapie.de/

https://www.schoen-klinik.de/emetophobie/behandlung

https://hypnose-zentrum.com/therapiefelder/aengste-phobien-panik/hypnose-gegen-emetophobie/

Mir hat unheimlich sehr ein kleines Rollenspiel in meinem Kopf geholfen. Das klingt jetzt doof aber du musst deiner Angst Namen geben und mit ihr Diskutieren. Dein Verstand gegen die Angst. Jeder brennt die Ängste anders und jeder behandelt sie anders. Die einen stellen sich eine Diskussion vor wie wenn zwei Menschen sich gegenüber auf einem Stuhl sitzen oder wenn sie eine Präsentation halten. Die anderen machen es dann ganz anders.

Ich habe mehrere Ängste und bei mir sieht es so aus in meinem Kopf: Ein großer Laufstall für Kinder und darin befinden sich ein Mädchen namens Emetophobie (4 Jahre alt), ein Junge namens Hypochondrie (5 Jahre alt), ein Mädchen namens Mysophobie (3 Jahre alt) und ein ganz kleines Baby namens Methyphobie weil dies meine kleinste Angst ist. Dazu habe ich eine Kontrollstation wie bei Alles steht Kopf und ein riesiges Steinmonster (die Form von dem Eiswächter aus Frozen) was die hebel bedient. Das Steinmonster heißt Zwang und sehr sehr stur. Die Kinder haben auch alle Kuscheltiere die sie zufällig alle Stress genannt haben.

Nun alle diese Kinder sind sehr aufgedreht und wollen ständig Aufmerksamkeit. Wenn sie im Laufstall sind dann sind sie ruhig und können mir nichts antun. Wenn sie jedoch ausbrechen rennen sie herum, schreien irgendwelche Dinge, wollen meine Aufmerksamkeit und lenken meine komplette Gedanken zu denen. Sie können auch Zwang Befehle geben denn Zwang findet die Kinder so niedlich, dass er alles tut was sie ihm sagen. Während die Kinder rum laufen und schreien lassen sie ihre Kuscheltiere fallen und lösen Stress aus.

Wenn Emetophobie mal wieder ausgebüchst ist (das macht sie sehr gerne, oft und auch gut) dann schaffen es hin und wieder auch die anderen mit raus. Methyphobie ist meistens noch zu klein und bleibt im Laufstall. Wenn Emetophobie dann die ganze Zeit schreit, dass ich mich ja aus welchen Gründen auch immer jetzt übergeben könnte dann ist es meine Aufgabe erstmal die Kuscheltiere einzusammeln und wieder in den Laufstall zu schmeißen. Wenn ich dann Stress beseitigt habe dann gehe ich genervt auf Emetophobie zu und sage meistens irgendwas von: "is klar genau" und schiebe sie am Rücken Richtung Laufstall. Manchmal muss ich ein bisschen diskutieren aber Ich bin Erwachsen und weiß es besser als ein kleines 4 jähriges Mädchen mit ADHs, ich weiß, dass die Dinge die sie als Begründung für das plötzliche erbrechen nennt Schwachsinn sind und ich nenne Gegenargumente wie: Das ist noch nie passiert, das ist sehr sehr selten und sehr sehr unwahrscheinlich, warum sollte das ausgerechnet jetzt gerade mir passieren und nicht den anderen 80 Millionen Menschen in Deutschland (sehr sehr guter Punkt meistens). Wenn ich dann geschafft habe Emetophobie in den Laufstall zu verfrachten kommen die anderen meistens nach denn Emetophobie ist eine Art boss da drinnen die das sagen hat. Ist sie still sind alle still.

Meistens hilft das echt sich einfach vorzustellen wie etwas in deinem Kopf eingesperrt ist worüber du die Macht hast weil es dir unterliegen ist. Du kannst dir auch vorstellen wie wenn deine Angst ein Gefängnis Insassen ist und du eine oder ein sehr gut ausgebildeter Polizist/in bist und die overhand bei Streit und kämpfen hast. Sobald deine Angst eingeschlossen ist hast du keine Gedanken mehr daran dich jetzt sofort zu übergeben. Diese Methode ist sehr effektiv, klappt zwar nicht immer vorallem wenn die Emetophobie gute Gründe hat aber solange ich mich nicht wirklich übergebe schaffe ich es irgendwann sie wieder in den Laufstall zu stecken. Manchmal dauert die diskussion auch Stunden vorallem abends bis ich einschlafe. In der Öffentlichkeit aber schaffe ich es meistens sehr schnell da die Situation einfach ungünstig ist um jetzt ans Erbrechen zu denken.

Probiere es einfach mal aus. Dieser ganze Zirkus und die Vorstellung im Kopf lenken einem auch extrem ab und einem ist weder übel noch hat man wirklich gerade die extreme Panik denn es beruhigt einem wenn man merkt, dass man den Kampf oder die Diskussion gewinnt und die Angst überzeugt, dass sie falsch liegt.

Was auch hilft ist immer und überall Vomex dabei zu haben. So kann man sich immer sagen: "Wenn ich wirklich fast kotzen sollte kann ich es immer noch stoppen, ich habe die Kontrolle ich muss nur diese kleine Tablette einnehmen" schwups ist meistens der Gedanke daran die ganze zeit irgendwie sich zu übergenen weg weil man genau weiß, dass man immernoch alles verhindern und stoppen kann.

Viel Glück 🍀

… eine Psychotherapie ist eigentlich schon der richtige Weg. Diese Phobie dreht sich zentral um die Angst vor kontrollverlust. Erbrechen wird als die schlimmste Form des „seinem Körper nicht mehr mächtig sein“ empfunden. Patienten versuchen also ihren Alltag rund um Übelkeit zu kontrollieren und haufenweise Mechanismen dagegen zu bauen.

eine Therapie arbeitet nicht daran, die Übelkeit vorzubeugen… sondern daran, dass man lernt, dass man nicht alles kontrollieren kann, sondern es völlig okay ist Dinge abzugeben, sich Dingen hinzugeben.