Kann eine Emetophobie zu einer Essstörung führen?
Hallo 👋🏻,
ich habe eine Emetophobie, die mich schon sehr einschränkt, aber nicht so krass, wie bei anderen.
Ich bin sehr vorsichtig bei Lebensmitteln. Ich weigere mich nicht nur abgelaufenes Lebensmittel zu essen, sondern auch Lebensmittel, die zu nah am MHD sind. Ich esse z.B. auch nichts, was übermorgen ablaufen würde.
Genauso bin ich extremst wählerisch beim Essen. Es gibt sehr viele Dinge, die ich nicht esse. Ein gutes Beispiel hierfür sind Tomaten. Habe einmal eine gegessen, die mir von der Textur zu weich war & bei der mich der Geschmack gestört hat. Habe seit einem Jahr keine Tomaten mehr gegessen.
Ebenso höre ich sofort auf Lebensmittel zu essen, wenn mir nach dem Verzehr schlecht geworden ist, unabhängig davon, ob das Lebensmittel schuld an der Übelkeit war oder nicht (hatte mal Magendarm und seitdem esse ich keine Spaghetti Bolognese mehr, was mal mein Lieblingsessen war).
Es muss nur ne Kleinigkeit sein, die mich stört und sofort weigere ich mich bestimmte Lebensmittel überhaupt noch anzufassen.
Mittlerweile esse ich nicht einmal mehr Ketchup, weil ich einmal eine Ketchup Flasche hatte, wo das Ketchup eine extrem komische Textur hatte & ich seitdem Angst habe, dass das bei anderen Ketchupflaschen auch so sein könnte.
Ich vertraue auch kaum Menschen mit meinem Essen. Würde auch unironisch nie etwas essen, was meine Mutter ohne mein Beisein gekocht hat, weil ich ihr nicht traue, da sie mir schonmal abgelaufenes Essen gegeben hat, aber mir gesagt hat, dass das MHD noch nicht erreicht war. Seitdem esse ich nur noch etwas, was ich selbst gemacht habe.
Mittlerweile schränkt mich die Emetophobie deutlich mehr ein als früher. Vor allem die letzten Monate über (hatte im Januar Magendarm & musste mich deshalb das erste Mal seit 7 Jahren übergeben). Daher frage ich mich, ob sowas im Extremfall auch zu einer Essstörung führen kann.
Danke im Voraus LG
1 Antwort
Hallo moonjosart,
so wie du deine Angst vor dem Erbrechen beschreibt, schränkt dich das schon sehr im Alltag ein. Ich stelle mir vor, dass du auch nicht außer Haus essen kannst oder dich mit Freunden zum Essen verabreden kannst, ... Das belastet bestimmt auch sehr. Und bestimmt dein Essverhalten auch massiv. Bei einer Therapie würde man immer schauen, ob die Einschränkungen im Essen auch ohne die Angststörung bestehen würden oder dadurch verursacht werden, um herauszufinden, ob es eines von beidem oder auch beides ist. Es kann also möglich sein, muss aber nicht.
Die gute Nachricht ist, dass Angststörungen sehr gut behandelbar sind. Sollten dann noch Symptome übrig bleiben, die auf eine Essstörung deuten, könnte man diese auch noch in einem zweiten Schritt angehen.
Grüße,
Sabine
Dann bist du doch schon auf einem guten Weg. Sprich bitte mit deiner Therapeutin über deine Angst eventuell eine selektive Essstörung zu bekommen. Liebe Grüße Sabine
Ich bin schon seit Jahren in Therapie, aber da meine Emetophobie mich nicht allzu sehr einschränkt, wie meine Traumafolgestörung und Sozialphobie, arbeiten wir in der Therapie eher daran.
Auswärtsessen geht eigentlich, zumindest kommt es darauf an, was und wo. McDonald's z.B. geht immer. V.a. Pommes. Italienisch esse ich nur von einem bestimmten Restaurant, etc.
Bei Freunden essen kommt drauf an. Ein Kumpel von mir kocht immer frisch mit uns, wenn wir bei ihm sind, also ist das okay, aber z.B. bei meiner besten Freundin werden auch abgelaufene Lebensmittel gegessen, was für mich ein Problem darstellt. Hatten heute bei ihr auch gegessen & hab kein Schnitzel genommen, weil die seit vorgestern abgelaufen sind. Hab nur Pommes und Salat gegessen.