Elektroniker Geräte und Systeme?

5 Antworten

Wäre schön, aber ist nicht unbedingt nötig. Moderne Systeme sind alle in Modulbauweise ausgeführt, da wird nichts mehr gelötet. Vor allem weil in diesen Modulen fast alles SMD ist und man da sowieso Spezialkenntnisse zum löten braucht. Normal werden defekte Module nicht repariert sondern nur ausgetauscht.

Das einzige woran man heutzutage bei Schaltschränken noch lötet sind Stecker! Also irgendwelche Adapterkabel anfertigen die es so nicht zu kaufen gibt, vor allem für Messungen (Kabel mit Abgang für das Messgerät) oder Sensoren mit anderen Steckern bzw. Stecksystemen auszustatten. Das wäre gut wenn die Dir das beibringen würden.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Elektro5411 
Beitragsersteller
 04.01.2021, 17:27

ich fand die Situation sehr komisch, weil wir in der Schule lernen wie wir eine Platine erstellt jeder aus der Klasse weiß wie das geht und ich bin der einzige der keine Ahnung von der Platine hat. Ich liebe meine Ausbildung ich würde gerne auch in der Praxis ,dass machen was ich auch in der Schule lerne

Commodore64  04.01.2021, 17:33
@Elektro5411

Das kommt halt immer auf den Job an. Wenn Du nur "zusammenbaust", bedienst oder reparierst, dann brauchst Du in der Regel nicht löten. Wenn Du aber entwickelst, dann wirst Du eher selber löten als auf spezielle Teile warten während Du Sachen ausprobierst.

In der Firma in der ich arbeite haben die vor über 10 Jahren ihre Elektronikwerkstatt aufgelöst und Ende letzten Jahres alles verschenkt. Unsere Elektroabteilung hat einen Lötkolben und ein paar der Messgeräte und da werden höchstens mal ein paar Sonderkabel gelötet. Die ganzen Bauteilsortimente und Hilfsmittel für Platinen zu löten sind alle weg, hatte keiner in über 10 Jahren mehr angefasst.

Selbst wenn Kunden alte Schränke mit uralten "nackten" Platinen schicken, werden die raus gerupft und moderne Module an die Drähte angeschlossen.

Wenn Du wirklich löten lernen willst, dann mach Hobbyelektronik. In der Ausbildung bekommst Du fast nur gezeigt an welchem Ende so ein Lötkolben heiß wird und wie eine Rolle Lötzinn aussieht.

sumpfbub  04.01.2021, 18:09
@Elektro5411

Die Frage ist, ob Dir dieses Wissen viel helfen würde. Wissen an sich ist ja immer gut. Nur würde sich heute keiner mehr ernsthaft die Mühe machen, Stenopraphie zu lernen, weil die Technik so billig und einfach geworden ist, dass es schlicht kaum einen Bedarf mehr gibt.

Die Herstellung von Platinen ist etwas anderes, als einen Plan dafür zu erstellen. Selbst für kleine Mengen ist man gut beraten, Spezialisten zu beauftragen, weil es schneller geht und bessere Ergebnisse bringt.

GFrageNFrage  10.01.2021, 02:42
@Commodore64

Sagen wir es einmal so. In diesem Ausbildungsberuf ist "löten können" das A und O, da man in der Teil 1 eine Platine bestücken und in Betrieb nehmen(Lötstellen werden bewertet!) und in der Teil 2 eine vorhandene Platine schaltungstechnisch erweitern muss.

Und ja, SPÄTESTENS bei der Teil 2-Prüfung des Elektronikers für Geräte uns Systeme musst du auch SMD-Bauteile verlöten, dies solltest du aber eigentlich auch jetzt schon gelernt haben...

Grund ist, dass man als Elektroniker für Geräte und Systeme meist auch in der Entwicklungsabteilung eingesetzt wird und den Ingenieuren helfen darf.

(Und ja, ich bin aktuell auch in der Ausbildung zum EGS'ler, 3. LJ.

ich kann ja mal schauen, ob ich meinen Ausbildungsplan hierzu finde.)

Commodore64  11.01.2021, 13:16
@GFrageNFrage

Das Problem hier ist, dass wenn man in die Entwicklung gehen will, dann hilft einem ein Betrieb nicht der keine Entwicklung macht, weder die Geräte zum löten hat noch Personal das einen einweisen könnte.

Natürlich ist es besser, je mehr man weiß. Wenn man sich mal in Fachhochschulen oder Unis umguckt, da haben alle schön die Formeln und alles was man zur Entwicklung braucht wunderbar gelernt, die meisten wissen aber noch nicht mal wie ein Transistor überhaupt aussieht!

Da hilft leider nur selber lernen. Also am besten Videotutorials angucken und sich einen Lötkolben und ein paar Bausätze kaufen.

GFrageNFrage  11.01.2021, 23:21
@Commodore64

Ansonsten wäre eine Möglichkeit, dass man zur IHK geht und dort eine Mediation beantragt. Diese ist für beide Beteiligten kostenlos. (ich würde es davor trotzdem noch einmal mündlich probieren.)

Deine Ausbildungsstelle ist nämlich verpflichtet, dir den Rahmenlehrplan (also das für die Prüfung wichtige Zeug) beizubringen.

https://www.ihk-muenchen.de/ihk/documents/Berufliche-Bildung/Antrag-auf-Mediation-in-der-Ausbildung.pdf

---------

Mediation in der Berufsausbildung

Im Rahmen der Berufsausbildung entstehen häufig Konflikte zwischen Auszubildenden und Ausbildern. Mediation und Konfliktmanagement sind daher gerade in diesem Bereich von Bedeutung, um trotz der Meinungsverschiedenheiten ein störungsfreies Ausbildungsverhältnis fortsetzen zu können. Die Mediation in der Berufsausbildung ist vertraulich, für alle Beteiligten freiwillig und ermöglicht ergebnisoffene Lösungen. Oft zeigt ein gemeinsames klärendes Gespräch mit einer neutralen Person neue Lösungsansätze für bestehende Konflikte. Der neutrale Mediator berücksichtigt die Interessen des Ausbilders und des Auszubildenden gleichermaßen und unterstützt die Parteien dabei, eine gemeinsame Lösung zu erarbeiten. Ziele der Mediation in der Berufsausbildung sind

  • ein besseres Verständnis beider Parteien füreinander zu schaffen
  • langfristig besser mit unterschiedlichen Auffassungen umzugehen
  • eine gemeinsame Lösung des Konflikts zum Vorteil beider Parteien zu finden
  • eine möglichst reibungslose und erfolgreiche Beendigung der Ausbildung.

Typische Themen der Mediation in der Berufsausbildung sind

  • Inhalte des Ausbildungsvertrags
  • Vermittlung von Ausbildungsinhalten
  • Präsenz am Ausbildungsplatz
  • Einhalten der Arbeits- und Ausbildungszeiten
  • Krankmeldungen
  • Besuch der Berufsschule
  • Umgang mit Kollegen, Kunden und Vorgesetzten
  • Führen schriftlicher Ausbildungsnachweise.

Die Mediation in der Berufsausbildung ist für die Beteiligten kostenfrei und erfolgt auf Antrag. Nach erfolgter Mediation teilt der Mediator die für die Durchführung der Berufsausbildung notwendigen Angaben der Geschäftsstelle der IHK mit. In der Regel fügt er der Mitteilung eine Abschlussvereinbarung bei. Wichtig ist die Information der Geschäftsstelle vor allem bei grundlegenden Veränderungen wie

  • der Fortsetzung oder Beendigung des Ausbildungsverhältnisses
  • wesentliche Änderungen der zeitlichen und sachlichen Ausbildungsgliederung
  • die Anmeldung zur Prüfungszulassung
  • Vereinbarungen über Prüfungsgebühren und Auslagen
  • Änderung anderer wesentlicher Vertragsbedingungen

(Quelle:IHK München)

GFrageNFrage  28.01.2021, 17:26
@Commodore64

Punkt ist, dieser Punkt steht in der Sachlichen Gliederung des Ausbildungsberufes drinnen und der Betrieb muss einem das beibringen.

Die Zeitliche und sachliche Gliederung der Ausbildung gibt es ja nicht umsonst...

------------

Berufsbildposition 14

---

Fertigen von Komponenten und Geräten (§ Abs. 1 Nr. 14)

a) Entwürfe und Layouts erstellen

b) Fertigungsunterlagen erstellen

c) Bauteile und Baugruppen beschaffen

d) Leiterplatte erstellen und bestücken

e) Baugruppen anpassen und in Geräte einbauen

f) komponentenspezifische Software installieren, konfigurieren und anpassen

g) Komponenten prüfen und in Betrieb nehmen

h) Produktdokumentationen erstellen

Hier steht alles zum Ausbildungsplan. Den muss es auch für dich geben. Dort steht dann auch drin ob Platinenreparaturen o. ä. vorgesehen sind.

Der Ausbildungsplan muss sich an die Ausbildungsordnung halten. Ggf. kannst du ja deinen Ausbildungsplan mit der Ausbildungsordnung abgleichen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Industriemeister der Fachrichtung Nachrichtentechnik

GFrageNFrage  11.01.2021, 23:35

Der unten angehängte Link von der IHK (Bodensee) enthält die zeitliche und sachliche Gliederung deiner Ausbildung. Die Sachen, die auf Seite 6 bis 16 stehen, sollten mindestens schon von deinem Betrieb gelehrt worden sein. Falls nicht, würde ich sie noch einmal ansprechen bzw. eine Mediation bei der IHK beantragen...

https://www.weingarten.ihk.de/blueprint/servlet/resource/blob/4272076/085c0a58f5f7aa32da46d093bab5a693/berufea-z-szg-elektroniker-gs-vo2018-20181121-data.pdf

das ist eigendlich schon recht merkwürdig. denn normalerweise sollte man wenn man elektrische oder elektronische geräte reperariert schon in der lage sein z.B. einen defekten gleichrichter, leistungstransistor oder kondensator auszutauschen.

mal den meister gezielt drauf ansprechen! an sonsten mal mit ein paar alten platinen ausm schrott oder so üben. wenn du etwas übung im löten hast, kannst du ja auch mal bausätze z.B. von Conrad oder so zusammenbauen. das ist nicht nur eine gute lötübung sondern hilft dir auch so ein bisschen besser zu verstehen was da abgeht.

lg, anna

Steht das als Ausbildunsgziel in Deinem Vertrag?

Was hindert Dich, selbst etwas auszuprobieren? Die Grundzüge des Lötens und der Platinenherstellung kannst Du ohne weiteres daheim erlernen.

Information ist Holschuld. Dir wird nicht immer jemand alles nachtragen, da muss man sich zuweilen einfach selber dahinterklemmen.

Nicht seid, sondern seit in Deinem Kontext.

Als E. für Geräte und Systeme ist das m.E. zwingend erforderlich.

Es gibt da eine Broschüre in deinen Ausbildungsunterlagen (der genaue Name fällt mir grad nicht ein), wo alles drin stehen sollte, was du in Theorie und v.a. Praxis gelehrt bekommen solltest.