Einstiegsgehalt Erfahrung bei euch Selber?

3 Antworten

Bin 2012 als Softwareentwickler eingestiegen mit 24k p.a. in Bremen, in einer 10-15 MA Firma. Waren damals Netto um 1.300 Euro Netto im Monat. Davor Fachabi und entsprechende Ausbildung gemacht.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Softwareentwickler/Projektleiter seit 2012

safur  04.07.2021, 21:45

empfandst du das nicht als extrem wenig? Ich kann für Bremen leider kaum sprechen.
Wie viel hast du denn während der Ausbildung bekommen?

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apachy  05.07.2021, 06:44
@safur

Ausbildung war schulisch, habe da nur Schüler BAföG bekommen. Angepeilt hatte ich eigentlich 30k p.a. und bin etwas da drüber in die Verhandlung gegangen es haben sich aber alle um 24-26k p.a. festgeschossen (knapp 5-10 Läden), einige haben mich quasi gleich vor die Tür gesetzt und reagiert als wäre ich mit meiner Forderung (32k p.a.) grob unverschämt.

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safur  05.07.2021, 08:42
@apachy

Verstehe. Dann liegt es vielleicht an der schulischen Ausbildung. Danke.

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apachy  05.07.2021, 09:18
@safur

Zumindest nicht bei mir im Unternehmen, die Leute mit einer betrieblichen Ausbildung steigen ebenso ein und Leute mit einem Studium sind mit knapp 10k mehr auch nicht in astronomischen Höhen. Ist eben Region und Firmengröße.

Der letzte promovierte Informatiker ist bei uns z.B. mit 35k p.a. eingestiegen und auch promovierte Leute mit zig Jahren Berufserfahrung kommen dann mit knapp über 50k hier rein.

Die höchsten Gehälter haben bei uns der angestellte Geschäftsführer und der Vertriebsleiter, die liegen beide ca. bei 75k p.a.

Dafür ist Bremen aber auch nicht so teuer. Aktuell liege ich z.B. im Grundgehalt bei 35,5k p.a. inkl. der Rufbereitschaft bei 42,5k, womit ich Netto bei Steuerklasse 1 bei ca. 2.300 Euro lande. Davon kann ich hier fast die Hälfte bei Seite legen.

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safur  05.07.2021, 09:23
@apachy

Das klingt schön, wenn du zufrieden bist und gut damit leben kannst. Mir wurde nach der Ausbildung auch nur ein Hungerlohn angeboten. Ich habe mir einfach eine andere Firma gesucht, die auch angemessen bezahlt.
Später habe ich noch studiert, dann sieht die Welt auch etwas anders aus

Meinst du mit schulischer Ausbildung den technischen Assistenten?

https://www.ausbildung.de/berufe/technischer-assistent-informatik/gehalt/

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apachy  05.07.2021, 10:56
@safur

Korrekt, TAI gemacht, anschließend noch mal ein Fachabi um mir ein Studium offen zu halten, dann aber erst einmal ins Berufsleben eingestiegen.

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safur  05.07.2021, 11:27
@apachy

Oh dann hattest du sogar noch Glück würde ich sagen. Wir hatten damals 3 Leute mit TAI, die die komplette Ausbildung FIAE noch mal wiederholen mussten.

Es war also verschenkte Zeit. Sie haben nichts gefunden mit dieser Ausbildung.

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apachy  05.07.2021, 12:13
@safur

Keine Ahnung, habe hier und da auch Negatives zu der Ausbildung gelesen, war aber an unserer Schule eigentlich sehr gut alles. Die Lehrer haben früher selbst Jahrzehnte in der Industrie gearbeitet in größeren Firmen ala Siemens und co.

Haben nebenbei paar Zertifikate mitgenommen ala Cisco CCNA Intro, was bzgl. Projektmanagement vom Fraunhofer Institut usw.

Programmierung war etwas Assembler und anschließend C++, daneben Theorie zur technischen Informatik, ein paar verschiedene Firmennetzwerke nachgebildet mit virtuellen Maschinen und an Hardware Vorort gearbeitet, sprich Cisco Switches usw.

Da ich das meiste schon konnte und eigentlich nur da war, um etwas auf dem Papier zu haben, war ich dann auch involviert in einige reale Projekte der Schule und hab ein wenig Tutor gespielt zur Vorbereitung auf die Prüfungen usw.

Fachabi dann eben noch drangehangen. In meinen Gedanken waren Leute mit Studium dann weit, weit über Leuten mit einer Ausbildung. Hat sich so im Arbeitsleben hier nicht wirklich bestätigt. Klar haben mir hier und da ein paar Sachen gefehlt, die ggf. im Studium drankommen, in die ich mich dann eben am Wochenende reinfuchsen musste, gerade im Bereich Mathematik.

Arbeitstechnisch bin ich aber eh komplett woanders eingestiegen. Angefangen quasi hier im Bereich Webentwicklung (PHP/JS) aber relativ fix dann Sachen übernommen von Kollegen die in Rente gegangen sind. Mach aktuell überwiegend Materialflussrechner.

Heute sind es bei mir wohl so 50% Oracle PL/SQL, 20% Web, 20% Projektleitung und den Rest teilen sich die Pflege von uralten C(++) Prozessen, etwas Androidentwicklung für Wearables. Und natürlich schaut man auch mal privat über den Tellerrand.

Denke mal am Ende muss man in der IT eh wissen, wie man sich selbstständig in Sachen einarbeitet, klar profitiert man von Zeit und Erfahrung aber das Fachwissen aus der Ausbildung ist am Ende eh fix nicht mehr der Alltag. Und etwas mehr Wissen bzgl. Netzwerken und co. hat mir auch häufig geholfen, wenn es mal an Fehleranalysen und co. ging.

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safur  05.07.2021, 12:41
@apachy

Kann ich größtenteils nur so unterschreiben. Es geht darum, sich neuen Herausforderungen zu stellen. Diese werden eigenständig oder als Team gelöst.

Ich finde es auch schade, wieso man diese schulische Ausbildung so stark beworben hat, wenn man danach nur schwierig eine Anstellung bekommt.

Ich habe klassisch FIAE gelernt, allerdings impliziert das einen Großteil des FISI. Die ersten beiden Jahre waren deckungsgleich. Wie auch du konnte man auch gleich CISCO + MS Zertifikate absolvieren. Das war freiwillig, habe ich gleich mitgenommen. Ich hatte durch meine Firma zusätzlich die Möglichkeit Netzwerke im Ausland zu errichten um dort meine Software aufzuspielen. Ich arbeitete also von Anfang an in beide Richtungen (AE / SI).

Die Firma ermöglichte es mir auch regelmäßig auf Geschäftsreisen zu gehen. Das Wissen was ich erworben habe, bereue ich nicht! Es war ein super Sprungbrett für meine Karriere. Die Bezahlung war leider extrem unterirdisch, die Stunden exorbitant hoch. (gesetzeswidrig)

Das Studium ist einfach eine ganz andere Welt. Gut im ersten Semester hast du auch noch "Rechnertechnik", glaube mir, die wenigstens konnten selbst einen Rechner zusammenbauen oder Komponenten tauschen. Teilweise wussten die nicht mal um deren Bedeutung.

So tief geht das Studium aber nicht herunter. --> was du aus der Praxis kennst, wird dir permanent weiterhelfen.

Ich fand das anfänglich etwas beschämend, auf der anderen Seite habe ich auch schon FIAE-Kollegen gesehen, die sehr wenig in Ihrer Ausbildung gelernt haben. Sie durften z. B. nicht mal produktiv Programmieren. Was möchtest du mit so einem Fachmann dann anfangen? Künstlich gebunden an die Firma der Ausbildung.

Studium:

Es befasst sich mehr mit theoretischem Vorgehen, wie man Probleme löst. Wie man Teams führt, wie man strukturiert arbeitet. Ich würde fast sagen, etwa 80% haben dich einfach nur darauf vorbereitet, immer eine Lösung zu finden. Vielleicht heißt die Lösung auch, wir werden das nicht tun, weil es keinen Sinn macht 😉

Ich habe bereits während dem Studium für verschiedene Konzerne gearbeitet. Die Konzerne kamen dann freudestrahlend immer auf mich zu um mir eine Arbeit anzubieten 😃 Wenn du gut bist, spricht sich das wirklich herum. Man findet extrem schnell eine neue Herausforderung.

Ich würde das auch jedem Studenten empfehlen. Macht ein Auslandspraktikum, versuche bei Konzernen rein zu kommen. Liest sich immer super im CV für später. Wenn man dich mal kennt, ist es auch einfach wieder zu kommen.

Heute arbeite ich kaum noch an der Front. Ich entwickel auch nicht mehr selbst. Ab einer gewissen Position bist du eher beratend oder koordinativ tätig. Selbst hier ist ein fundiertes Wissen die Eintrittskarte. Nichts ist schlimmer als ein Koordinator der keine Ahnung hat, wovon er spricht 🙈🤷‍♂ (oder es nie selbst getan hat)

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Ich hatte mach meiner Ausbildung um die 1.100€ Brutto als Bankkaufmann.

Also um die 800€ netto.

Ich hatte nur die mittlere Reife.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Tubusleger  05.07.2021, 11:42

Nur die mittlere Reife?

Dann gehörst du zur oberen Unterschicht.

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ca 2.400 € netto nach meinem dualen Studium. Habe vorher Abi gemacht. Bin 21 Jahre alt und Kommunalbeamtin.