Einseitiger Kinderwunsch, aussichtslose Situation?

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Hallo Genovesa, es tut mir Leid zu hören, dass du derzeit in einer so schwierigen Situation bist! Hast du schon mal überlegt, mit deinem Partner in eine Mediation zu gehen? Wenn du das ihm gegenüber ansprichst, kann es zunächst sein, dass er sagt: Warum? Meine Position ist klar und ich will kein weiteres Kind.

Dennoch ist die Sache damit auch für ihn natürlich nicht erledigt, denn er ist dein Partner und einen so großen Schmerz, wie ihn seine Haltung bei dir auslöst, sollte er schon zur Kenntnis nehmen und sich dem empathisch aussetzen. Ich würde dir sehr empfehlen, euch professionelle Hilfe zu holen.

Du musst voll und ganz mit dem Kopf und dem Herzen verstehen, welche Bedürfnisse hinter seiner Blockade der Familienerweiterung stehen und er muss voll und ganz mit dem Kopf und mit dem Herzen verstehen, welche Bedürfnisse hinter deinem weiteren Kinderwunsch stehen. Und so wie die Stimmung zwischen euch nach deinem Geschriebenen sich gerade darstellt, werdet ihr dieses voll und ganz verstehen vermutlich nur mit Hilfe eines/r - möglichst professionellen - Dritten bewerkstelligen.

Ich wünsche dir viel Glück!


Genovesa 
Beitragsersteller
 05.07.2019, 13:56

Vielen Dank für deine netten Worte, das hast du gut getroffen, alleine finden wir da keine Lösung. Ich habe ihm selbst einmal den Vorschlag gemacht, er bezweifelt jedoch, dass das zu etwas führt. Ich bleibe auf jeden Fall dran.

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wenn dein Kinderwunsch, zweites Kind, so groß ist - und sein Wille, kein zweites Kind zu wollen, könnt ihr euch kaum einigen. Wie will man da einen Kompromis finden? Ein halbes Kind geht ja schlecht.

Letztlich bleibt dann wirklich nur die Trennung.

eine Trennung kann ich einfach vor meiner Tochter nicht verantworten

das heißt, die kleine Tochter ist für den Fortbestand eurer Beziehung verantwortlich. Sie trägt eure Beziehung auf ihren Schultern? Eine sehr große Last für die Kleine.

Wenn ihr beide euch klarmacht, dass das Ende eurer Paarbeziehung nicht bedeutet, dass das KInd auch die Eltern verliert, wenn ihr beide für das Kindeswohl fürsorglich und verantwortlich die Trennung gestaltet, erleidet das Kind keinen Schaden.

Kinder werden durch die Trennung des Paares nur dann gschädigt, wenn sie als Machtmittel missbraucht werden. "Es ist mein Kind und dir werde ich alle Knüppel zwischen die Beine werfen, damit es nie unser Kind wird. " Das traumatisiert Kinder. Aber nicht die verträgliche Trennung von Vater und Mutter.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Bei der Kinderwunschfrage gibt es in einer Partnerschaft keine Kompromißlösung, sondern nur ein Entweder/Oder!

Dein Partner ist vermutlich genauso verzweifelt, weil er dich nicht von seinem Kinderwunsch abbringen kann. Glücklich seid ihr irgendwie beide nicht mehr!

Es wäre aber sowieso nicht gut, wenn du deinen Partner überreden würdest. Er müßte ÜBERZEUGT sein. Das ist ein großer Unterschied.

Wenn du dich von ihm trennst, müßtest du erst einmal einen neuen Partner finden. Das kann schon einige Zeit dauern und ob deine "neue Liebe" ein Kind möchte, ist nicht vorauszusehen. Ob du dann irgendwann vielleicht schwanger wirst, weißt du ebenfalls nicht. Ich bin davon ausgegangen, dass dein einziges "Auswahlkriterium" für einen neuen Partner nicht ausschließlich dein Kinderwunsch ist, sondern dass du ihn lieben möchtest und planst, das Kind in einer Partnerschaft mit ihm gemeinsam aufzuziehen.

Insofern mußt du überlegen, ob eine Trennung überhaupt sinnvoll ist, denn ob sie zum geplanten Erfolg (= Baby) führt, steht völlig in den Sternen, ist also risikoreich. Zudem machst du deinen jetzigen Partner und deine Tochter unglücklich. Du mußt abwägen, ob es richtig ist, egoistisch zu sein, die geschilderten Risiken einzugehen und 2 andere Menschen unglücklich zu machen. Die Entscheidung liegt ganz alleine bei dir und kann dir nicht abgenommen werden.


Genovesa 
Beitragsersteller
 05.07.2019, 14:01

Vielen Dank. Um dieses Risiko bin ich mir auch sehr bewusst, ich werde bald 36 und bin nicht mehr die Jüngste, die ewig Zeit hat.

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Hat er denn gute Gründe gegen ein zweites Kind und schließt er per se weitere Kinder aus oder nur jetzt? Immerhin ist euer Kind noch ziemlich jung und so ein kurzer Abstand zwischen den Kindern ist sehr anstrengend.

Wir sagten auch mal, dass wir ca. drei Jahre Abstand wollen, mittlerweile sind wir bei 6+, weil für uns zwei kleine Kinder einfach nicht infrage kommen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich habe ein Kind.

Genovesa 
Beitragsersteller
 05.07.2019, 14:59

Alter, Finanzen, Freiheit. Das sind seine Gründe, die gegen ein zweites Kind sprechen. Daran ist leider auch nichts mehr zu rütteln, das hat er mir schon oft ganz deutlich zu verstehen gegeben.

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Kugelflitz  05.07.2019, 15:09
@Genovesa

Ist er denn so alt und arm, dass er diese Argumente anführt? Freiheit würde ich nicht gelten lassen, mit zwei Kindern ist man auch nicht unfreier.

Wenn du das allerdings so akzeptierst und er wirklich nicht davon abweichen will, musst du es akzeptieren lernen oder eben trennen. Gute Eltern kann man auch getrennt sein.

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Genovesa 
Beitragsersteller
 05.07.2019, 15:31
@Kugelflitz

Ich kann seine Argumente auch nicht wirklich greifen, das macht es mir ja so schwer. Vom finanziellen Aspekt betrachtet finde ich es unbedenklich. Ich denke, was das Alter betrifft, gehen die Meinungen bei Mitte 40 vielleicht tatsächlich auseinander. Wenn es keine Lösung gibt, mit der wir beide leben können, bleibt uns wahrscheinlich wirklich nur die Trennung früher oder später.

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Kugelflitz  05.07.2019, 19:45
@Genovesa

Ja okay, mit Anfang/Mitte 40 ist das so eine Sache, allerdings hätte ich da auch kein erstes Kind gewollt, also so ganz verstehen kann ich das nun nicht. Als wenn er in drei Jahren nun so viel gealtert wäre.

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Du hast doch ein Kind, und tust so, als hättest du überhaupt keins. Kümmere dich um das Vorhandene. Schon traurig deshalb die ganze Beziehung in Frage zu stellen.

Wenn einer gar kein Kind hat, könnte ich das noch verstehen, aber so? Man kann nicht alles haben im Leben und trotzdem das beste draus machen.