Ein fortschrittliches Land ist nicht ein Land wo die Armen mit Autos fahren, sondern wo die Reichen den ÖPNV nutzen.. Stimmt ihr dieser Aussage zu ?

7 Antworten

Eine solche Aussage ist pure grüne Propaganda.
Hast Du sicher irgendwo in den linken Medien gelesen.

Grundsätzlich verbinde ich die Benutzung des ÖPNV nicht mit Reichtum. Im ÖPNV gibt es auch viele Leute, die dort sitzen, weil sie sich kein Auto leisten können. Reichtum ist zumeist Privatbesitz, und das wäre dann beim Verkehr das Auto. Welche reiche Person reist schon gerne mit dem ÖPNV herum.. Ausnahmen gibt es immer, aber es ist nicht die Regel.


Eisenschlumpf  09.08.2023, 08:17
Eine solche Aussage ist pure grüne Propaganda.

Nein. Das ist ein gutes Ziel. Was ist an grünem Gedanken schlecht?

Hast Du sicher irgendwo in den linken Medien gelesen.

Nein, das kommt von einem Ökonomen.

Übersetzung auf Englisch, Ursprungsquelle hier.

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Akaitori  23.06.2022, 05:31

Die pösen linken Medien. Vielleicht kulturell (etwas) links, aber ökonomisch immer (neo-)liberal. Wenn wir jetzt von Tagesschau, Spiegel oder ZDF oder so reden.

Wobei da ja auch manchmal Leute, die etwas sozialistischere/kommunistischere Themen vertreten interviewt werden, das passiert allerdings auch mit Mitgliedern der AFD.

Kannst dich aber natürlich auch gerne lieber über WELT und BILD "bilden", wenn dir das lieber ist.

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AdamNBG1995 
Beitragsersteller
 23.09.2021, 19:10

Warum wird meine Fragestellung jetzt politisiert ?

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davegarten  23.09.2021, 20:45
@AdamNBG1995

Ganz einfach, weil diese Art der Fragestellung mit ÖPNV so ähnlich fast täglich in den Zeitungen zu lesen ist. Die Medien suggerieren, dass der ÖPNV das einzig Wahre, Fortschrittlich und politisch korrekte Verkehrsmittel sei und verteufeln sämtlichen Privatverkehr (wie auch alles andere Private, etwa Vermögen). Das ist eben schon ein sehr politisches Thema, über welches sich kaum noch normal debattieren lässt, weil nach Jahren einseitiger medialer Berichterstattung manche Leute genug davon haben. Die Leute haben ihre Meinungen gemacht, entweder sind sie total dafür oder total gegen den weiteren Ausbau des ach so zukunftsträchtigen, überlegenen ÖPNV zulasten des motorisierten Individualverkehrs. Grundsätzlich finde ich, braucht es beide Verkehrsformen, und nicht eine einseitige Bevorzugung. Dass man diesen ÖPNV jetzt auch noch mit Reichtum und Fortschritt attribuieren will, geht mir zu weit. Natürlich ist es ein Luxus, zusätzlich einen ÖPNV zu haben, wenn sowieso schon fast jeder ein Auto besitzt. Die Fragestellung ist eine Art Suggestivfrage. Genau so jedenfalls ist der Wortlaut in den Werbesprüchen der Grünen. Da heisst es so Zeug wie "In hundert Jahren wird es nur noch ÖPNV geben und man wird sich wundern, dass der Mensch überhaupt je auf die Idee gekommen ist, das Auto zu erfinden". Mehr ÖPNV geht in der aktuellen Politik immer zulasten des MIV. Wird irgendwo eine neue Buslinie eingeführt, wird eine Strassenfahrspur für Autos reduziert. Dass der ÖPNV stark subventioniert ist, und dennoch kaum kostendeckend arbeitet, zudem häufig unpünktlich oder nicht sauber ist, wird verschwiegen. Genauso, wie dass man mit dem ÖPNV häufig doppelt soviel Zeit braucht, um von Tür zu Tür zu gelangen wie mit dem MIV - trotz Stau. In der Stadt mag ÖPNV aus Platzgründen Sinn machen. Auf dem Land sind Abends leer herumfahrende Autobusse ein Unding.

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...finde ich gut! Denn angesichts des Klimawandels ist alles, was dazu dient CO2-Emissionen einzudämmen zu begrüßen. Und ob Du 1000€ oder das hundertfache mtl. hast....Dir fällt kein Zacken aus der Krone, wenn Du Bus & Bahn benutzt. Klar, funktionieren muss das System! In Großstädten tut es das i.d.R. auch. Mit Bus und Bahn brauche ich von der Firma ca. 45 min nach Hause....mit dem Auto gut 90. Verlorene Lebenszeit....


MichaelSpo  23.09.2021, 19:45
Mit Bus und Bahn brauche ich von der Firma ca. 45 min nach Hause....mit dem Auto gut 90.

Das ist zu 100% eine Lüge

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Tuedelsen  23.09.2021, 19:54
@MichaelSpo

...warum sollte ich lügen? Ich wohne in einer Großstadt mit U- und S-Bahn sowie Busspuren....und zu viel Individualverkehr und dadurch verstopften Straßen. Und wie willst Du meinen Heimweg beurteilen?

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Tuedelsen  23.09.2021, 20:11
@MichaelSpo

...offensichtlich noch nie den Berufsverkehr in einer größeren Stadt erlebt! Der Sprecher der Verkehrsnachrichten im Radio wäre regelmäßig schneller durch, wenn er erzählen würde, wo es läuft statt wo man steht! Klar ist mein Auto schneller als eine U-Bahn oder auch ein Bus....nur hat es keine eigene Spur oder Trasse, auf der das dann nutzbar wäre. Dieses Phänomen, dass man mit dem Auto nicht vorankommt, nennt sich "Stau" und tritt in Städten gerne zur "Rush-Hour" auf!

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MichaelSpo  23.09.2021, 20:14
@Tuedelsen

AUf Bus und Bahn muss man warten. Dan muss man auch dahin laufen regelmäßig ausfälle und verspätungen

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Tuedelsen  23.09.2021, 20:26
@MichaelSpo

...jo! In meinem Fall ca. 2 Minuten zum Bus und 3 Minuten vom Bus nach Hause. Wartezeit jeweils auch 2-3 Minuten (auch beim Umsteigen) Ach, was schlüssel ich das einzeln auf: Vom Verlassen des Arbeitsplatzes bis zum Eintreffen zu Hause brauche ich etwa 45 Minuten. Fertig! Für die gleiche Strecke mit dem Auto benötige ich während der nachmittäglichen Rush-Hour 90 Minuten und länger! Selbst wenn mal eine Bahn ausfällt oder Verspätung hat (Takt ca. alle 3-5 Minuten) macht das die Fahrtdauer nicht viel länger...was auf "dem Dorf" möglicherweise so ist, wenn dort nur alle halbe Stunde (oder noch seltener) der Bus kommt. Passiert aber irgendwo ein Unfall, kommt es vor, dass aus den 90 Autominuten 120 oder mehr werden. Kein vor und kein zurück...

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Es gibt drei Länder, in denen sich das ungefähr in die Richtung abzeichnet. Niederlande, Schweiz, Japan. Die Niederlande und die Schweiz haben einen klaren Vorteil für ÖV-Infrastruktur: Es sind kleine Nationen mit kurzen Abständen zwischen den Ortschaften. Ein direkter Vergleich mit Deutschland ist daher schwierig. Mit Japan sowieso, das kann man generell nicht sinnvoll vergleichen.

Den Ausspruch von Peñalosa halte ich für gut.

absolut! nicht nur, weil dadurch emissionen und versiegelte flächen gespart und viele unfälle vermieden werden könnten, sondern auch, weil es einer der letzten begegnungsorte quer durch alle gesellschaftsschichten sein könnte.

Ein fortschrittliches Land hat einen ÖPNV, der sicherer, komfortabler und schneller ist, als das Auto - und den benutzen dann auch die Reichen.

Also ja, volle Zustimmung.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung