Worum geht es in Eichendorffs Gedicht "Frühling"?

1 Antwort

Ach, der Eichendorff, wunderschöne Gedichte eines Romantikers. 🥰

In der Romantik spielt einerseits die Natur immer eine sehr wichtige Rolle, um Gefühle zu beschreiben, was man schön sieht in diesem Gedicht.

Das andere ist, dass Traum und Realität ineinander verwoben werden und zwei, meist gegenteilige, Erfahrungen oder Szenen ergeben.

Kannst erkennen, was die Realität und was der Traum ist? Und was passiert in der Realität und was passiert im Traum?


njnia 
Beitragsersteller
 10.02.2024, 23:11

in der realität ist er in der Natur und genißt es dort zu sein, insbesondere im Frühling, aber er träumt davon, eine Braut zu finden mit der er Zeit im Frühling in der Natur verbringt?

LastDayofEden  10.02.2024, 23:20
@njnia

Das ist sehr nahe daran. Es gibt eine zeitliche Abfolge. Der Frühling kommt zuerst. Was passiert im Frühling?

njnia 
Beitragsersteller
 10.02.2024, 23:25
@LastDayofEden

es wird erklärt wie friedlich und schön die Natur ist und dass alles blüht, doch dann vergeht der Frühling und somit ist die Hoffnung des lyrischen Ichs zerstört, da er keine Braut finden kann und auf den nächsten Frühling warten muss Nach langem Warten kam der Frühling wieder und somit wuchs seine Hoffnung eine Braut zu finden?

LastDayofEden  10.02.2024, 23:34
@njnia

Der erste Teil ist richtig: Der Frühling kommt und weckt die Hoffnung des lyrischen Ichs, dass er eine Braut finden könnte. Doch der Frühling vergeht, und es hat nicht geklappt mit der Braut.

Diese Ebene ist die Realität. Der Frühling kommt und ging, aber er hat leider keine Freundin gefunden.

Der zweite Teil ist wirklich ein bisschen schwieriger, weil er nun anfängt, Realität und Traum zu vermischen.

Er schreibt, "Nach langem trüben Schweigen, kamen goldne Tage wieder". Das ist nicht eindeutig, was er sagt, er malt hier ein Bild. Die Zeit vergeht, in der er immer noch traurig ist, dass er keine Freundin hat.

Mit "goldenen Tagen" könnte aber der Herbst gemeint sein. Es kann aber auch sinnbildich dafür stehen, dass er aus seinem Trübsinn wieder auftaucht und wieder Freude am Leben bekommt.

LastDayofEden  10.02.2024, 23:38
@LastDayofEden

Danach wechselt er ganz auf die Ebene des Erlebens und des Traumes.

Das wird mit dem Begriff "Alte Zeiten" symbolisiert. Er erinnert sich an alte Zeiten, die ihm wieder Halt geben im Leben, obwohl er keine Braut gefunden hat. Früher war er auch allein, und trotzdem ist es ihm gutgegangen.

Und am Ende legt er sich nieder und schläft, umfangen von den Erinnerungen an alte Zeiten, als es ihm gut ging, und träumt "von der allerschölnsten Braut".

Eine gute Frage, die man sich nun stellen kann, ist: Ist das ein gutes Ende oder ist es ein trauriges Ende? Das kann man aus persönlicher Sicht sehen (wärst DU zufrieden mit diesem Ende), aber besonders wichtig ist natürlich: Ist das für das lyrische Ich ein schönes Ende?