Ehemals misshandelter Hund unerziehbar. Was tun?
Hallo zusammen,
ich brauche unbedingt Tipps. Ich bin vor etwa 3-4 Monaten zu meinem Partner gezogen. Er hat einen großen Schäferhund Mix. Er ist mittlerweile schon acht und anscheinend hat dieser Mix keine hohe Lebenserwartung, so dass er vielleicht ein bis maximal vier Jahre noch vor sich hat. Er hat mich zwar als Papa akzeptiert, aber Gassi gehen und füttern und Ähnliches hat immer mein Partner übernommen. Das Problem ist, wenn ich alleine zu Hause bin mit ihm und mein Partner arbeiten ist, bellt er rum. Hängt sehr an mir und ich kann ihn auch nicht in den Garten lassen, weil sogar die kleinsten Geräusche ihn komplett zum ausflippen bringen. Mein Partner meint, er beschützt mich und sein Territorium. Er wurde von seinen Vorbesitzern stark misshandelt und man haben wenig mit ihm trainiert. Eine Hundeschule in der Nähe hat mich abgelehnt, weil er schon zu alt und unerziehbar zu sein scheint.
Bin wirklich verzweifelt. In die Hände klatschen, laut werden bringt absolut gar nichts. Er bellt einfach weiter vor sich hin, bis er sich beruhigt hat.
3 Antworten
Natürlich bringt laut werden nichts. Der Hund bezieht das nicht auf sich sondern auf das was er gerade hört und sieht.
eine Hundeschule wird dir hier nichts nützen. Die Situation zuhause ist eine andere.
Auch der Vorbesitzer hat nichts damit zu tun. Ein Hund lebt im "Hier und jetzt". Der denkt nicht darüber nach was damals war..
Das Geheimnis ist - du musst den Hund ernst nehmen ! Wenn er im Garten bellt, dann geh hin, schaue nach was ihn beunruhigt. Geh ruhig in die Richtung in die der Hund schaut und schau Dich dort demonstrativ um. Und dann signalisierst Du dem Hund RUHIG und FREUNDLICH - "ja, ok - ich habe es gesehen/gehört, es ist nicht gefährlich.
Und dann gehst Du wieder ins Haus, forderst den Hund auf mitzukommen und er bekommt ein Leckerchen.
Ich schwöre Dir - wenn Du das konsequent jedesmal machst wird sich nach einer Woche bereits eine Besserung einstellen. Wichtig ist dass Du ruhig und freundlich bleibst und Dich bei dem Hund für's aufpassen bedankst. Auch wenn es lächerlich klingt. Aber Du musst Deinen Job als "Führungsperson" machen.
Auch Der Hund macht nur seinen Job. Er bewacht sein Revier. Und wenn sein Besitzer nicht reagiert, dann wird er immer lauter werden bis jemand kommt.
Stell Dir folgendes Szenario beim Menschen vor :-)
Kleines Kind ist im Erdgeschoss des Hauses - Mutter ist im 1. OG:
Kind ruft "Mama - da ist jemand an der Tür. Komm mal bitte".
Mutter reagiert nicht
Kind - etwas lauter "MAAMAA da ist jemand"
Mutter ruft - Halt die Klappe
Kind - inzwischen noch lauter: "MAAAAMAAAAA jetzt komm doch endlich mal"
Mutter schreit - Jetzt halt endlich die Klappe Du dummes Kind.
Glaubst Du dass das hilfreich ist ? :-)
Eine Hundeschule in der Nähe hat mich abgelehnt, weil er schon zu alt und unerziehbar zu sein scheint
Dann such dir einen anderen Trainer. Jeder Hund kann noch neue Dinge und Verhaltensweisen lernen. Und eigentlich sind Hundeschulen dazu da, den Halter im Umgang mit dem Hund anzuleiten.
Dann suche Dir eine andere Hundeschule oder noch besser einen Hundetrainer, der für Einzelstunden ins Haus kommt.
Auch ein alter Hund kann noch neue Tricks lernen. Dies ist nicht nur ein altbekanntes Stichwort, sondern die Wahrheit.