Egoismus in der Philosophie?

3 Antworten

Ich hätte da an Nietzsche gedacht.


Marwin388 
Beitragsersteller
 11.02.2022, 14:05

Nietzche ? wie kommen Sie auf ihn ? würde mich interessieren

diderot2019  11.02.2022, 14:20
@Marwin388

Ist lange her, da habe ich mal ein Buch von Rüdiger Safranski über Nietzsche gelesen. Ich erinnere mich an Nietzsche als Antihumanisten, der Hitler den Weg bereitete und ihm mit seinem 'Übermensch' als Vorbild diente. Mir wurde jeweils schon nach wenigen Zeilen übel, so dass ich abbrach. Solche Sachen eben:

„Jene ungeheure Energie der Größe zu gewinnen, um, durch Züchtung und anderseits durch Vernichtung von Millionen Mißrathener, den zukünftigen Menschen zu gestalten und nicht zu Grunde zu gehen an dem Leid, das man schafft, und dessen Gleichen noch nie da war!“ (Aus dem Nachlass)

Den Egoismus kann man bei jedem Tun und Unterlassen nie voll und ganz ausschließen. Auch ist Egoismus ein Allgemeinplatz und muss unterscheiden worauf dieser sich bezieht. Bedürfnisslosigkeit ist völlig ausgeschlossen und übertrieben, denn in jeder Handlung steckt ein Verlangen nach Vertreib von Langeweile und das Sammeln von Erfahrungen. Auch materielle Bedürfnisse müssen in Bescheidenheit gestillt werden. Die indischen Upanischaden und auch Schopenhauer waren der Ansicht, dass durch Askese Egoismus, Egozentrik und Egomanie überwunden werden können. Alles Quatsch. Damit erzielt man höchstens mehr Gelassenheit. Nur ein Übermaß an Objektivität kann gewährleisten,das Egozentrik und Egomanie eine Randerscheinung werden. Der Egoismus kann höchstens mal Richtung und Pegel wechseln. Ganz verrückt war es bei Diogenes von Synope, den man mit dem Kynismus in Verbindung bringt. Dort ist die Übertreibung noch massloser. Bei der Verwendung von Allgemeinplätzen ist immer eine konkrete Darstellung nötig um Missverständnissen vorzubeugen und dem Differenzierungsvermögen Genüge zu tun.