Ebbe und Flut?
Wir wissen alle, dass die Gezeiten vom Mond gesteuert werden, genauer gesagt von seiner Anziehung. Er zieht also die Ozeane an. Wie kann es sein, dass wir Menschen diese Anziehung nicht spüren? Wie kann es sein, dass unsere Haare dann nicht zu Berge stehen ( was ja eigentlich bei jeder kleinsten windböe passiert)? Wie kann es sein, dass sich keine Pfützen am Boden bewegen? Und wie kann es sein, dass die Regentropfen nicht Richtung Mond fallen, wenn er doch ganze Ozeane bewegen kann?
6 Antworten
Landratten überschätzen die Mondwirkung auf die Flut ganz gewaltig, weil sie erst in Küstennähe, also bei flacher werdendem Wasser, meterhoch aufläuft.
Auf den Ozeanen sind es wenige 10cm bei 500.000cm Wassertiefe, muss mal schauen, ob ich was Genaues finde.
Wikipedia: „Die Gezeiten oder Tiden (niederdeutschTid, Tied [tiːt] „Zeit“; Pl. Tiden, Tieden [tiːdən] „Zeiten“) sind die Wasserbewegungen der Ozeane, die infolge der Gravitation des Mondes und der Sonne durch die zugehörigen Gezeitenkräfte verursacht werden. Die Gezeiten, die ohne den Einfluss der Kontinente bei knapp einem halben Meter liegen würden, verstärken sich an den Küsten durch Resonanzeffekte auf Werte von mehreren Metern.“
Haare erheben sich deshalb nicht gen Mond, weil die Gravitation der Erde um ein Vielfaches stärker ist. Ist doch erfreulich, man stelle sich vor, der Mond würde das Wasser der Ozeane zum Abheben bringen. Im Märchen kommt das ja vor, da hat ein Flüchtling sein Volk trockenen Fußes durch einen Ozean geführt. Die Verfolger haben bis zur Ebbe gewartet und sind ersoffen.
Aber wahrscheinlich wird jedes Haar bei Hochwasser im Verhältnis 50 : 500.000 leichter. Kannst du doch mal nachwiegen.
Warum spüren wir diese Anziehungskraft nicht und warum haben wir nicht ähnliche Phänomene wie Ebbe und Flut in Pfützen oder in unseren Körpern?
- Der Grund dafür, dass wir die Anziehungskraft des Mondes nicht spüren, ist, dass sie im Vergleich zur Anziehungskraft der Erde sehr schwach ist. Die Schwerkraft, die wir spüren, ist die der Erde, die uns auf der Erdoberfläche hält. Die Anziehungskraft des Mondes ist etwa 0,000003-mal so stark wie die der Erde.
- Gezeiten entstehen aufgrund der Differenz in der Schwerkraft des Mondes über den Durchmesser der Erde. Aufgrund der enormen Größe der Ozeane ist diese Differenz genug, um das Wasser in Bewegung zu setzen und Gezeiten zu verursachen. Pfützen, Regentropfen und Menschen sind jedoch viel zu klein, um eine signifikante Differenz in der Mondeinwirkung über ihre Größe zu haben. Daher gibt es keine "Gezeiten" in diesen Objekten.
- Regentropfen fallen nicht zum Mond, weil, wie bereits erwähnt, die Schwerkraft der Erde viel stärker ist als die des Mondes. Auch wenn der Mond Schwerkraft auf die Regentropfen ausübt, dominiert die Schwerkraft der Erde und zieht die Regentropfen zur Erdoberfläche.
Zusammengefasst: Obwohl der Mond die Schwerkraft auf alles auf der Erde ausübt, sind die Auswirkungen davon bei kleineren Objekten (wie Menschen, Regentropfen und Pfützen) nicht spürbar. Die großen Wasserflächen der Ozeane sind groß genug, um den Einfluss der Mondeinwirkung auf ihre Größe zu spüren und dadurch Gezeiten zu erzeugen.
Auf dem Bild kann man erkennen das die Sonne auch einen geringen Einfluss hat. Obwohl dieser Einfluss weniger stark ist als der des Mondes. Die Schwerkraft der Sonne ist zwar stärker als die des Mondes, aber weil die Sonne viel weiter von der Erde entfernt ist, ist ihr Gezeiteneffekt etwa die Hälfte so stark wie der des Mondes.
Es gibt Zeiten, in denen die Sonne und der Mond auf einer Linie mit der Erde stehen - bei Neumond, wenn sie auf der gleichen Seite der Erde sind, und bei Vollmond, wenn die Erde zwischen ihnen liegt. In diesen Fällen addieren sich ihre Gezeitenkräfte und erzeugen besonders hohe Gezeiten, die als Springfluten bezeichnet werden.
In anderen Fällen, wenn der Mond in seinem Umlauf um die Erde etwa einen rechten Winkel zur Sonne einnimmt (also bei Halbmond), arbeiten die Gezeitenkräfte des Mondes und der Sonne gegeneinander. Dies führt zu weniger extremen Gezeiten, die als Nippfluten bekannt sind.
Lieber Timmy, du unterschätzt die Erdgravitation und überschätzt die Gravitation des Mondes. Die Erdgravitation ist die dominante Kraft, daher spüren wir selbst die Gravitation des Mondes nicht, wir sehen nur ihre Auswirkung als Gezeiten, ansonsten würde das Wasser im Körper durchgewirbelt werden. Die Meere bilden eine sehr sehr große Fläche, worauf die Gravitation des Mondes stärker wirken kann als auf eine Pfütze, ein Regentropfen oder ein Haar, denn die Gravitation wirkt ja nicht punktförmig, sondern auf der ganzen Fläche.
Das hängt mit den Massen zusammen. Ozeane haben natürlich eine größere Masse als Regentropfen oder menschliche Haare.
Auf Jupitermonden zerrt die Gravitation so stark an den Monden, dass sie regelrecht gestaucht und gestreckt werden.
das Wasser wird ja nicht "angehoben". Es fließt von den Seiten der Erde jeweils zu dem Punkt, der dem Mond zugewandt ist und zu dem, der dem Mond abgewandt ist. Das müssen die Haare erstmal nachmachen...