Durchsichtige Pflanzen?

2 Antworten

Im Fall des Echinodorus ist die Ursache ganz einfach und trotzdem kann man sie nicht ändern.

Diese Pflanzen werden über Wasser (d.h. emers) in Sumpfkultur gezogen (Wurzeln im Wasser, Blätter an der Luft). Das wird gemacht, weil es im großen Stil viel einfacher und billiger ist. Diese Kulturtechnik wird bei allen Pflanzen angewendet, die zu emersem Wachstum fähig sind, das sind die Mehrzahl unserer Aquarienpflanzenarten. Diese Fähigkeit ist eine Anpassung an periodisch/Jahreszeitlich stark schwankende Wasserstände am natürlichen Standort.

Die Pflanzen können aber nicht einfach überall leben, sondern sie sind gezwungen, sich an die jeweilige Situation anzupassen. Unter Wasser bilden sie andere Blätter als über Wasser. Überwasserblätter sind durch ihren Aufbau vor Austrocknung geschützt, außerdem sind sie meist stabil gebaut um der Schwerkraft zu widerstehen. Unter Wasser funktionieren sie nicht richtig, unter anderem weil sie an die Lichtverhältnisse über Wasser angepasst sind, unter Wasser ist es dunkler und das Lichtspektrum ist anders, weil Wasser viel Licht schluckt. Unterwasserblätter haben keinen Austrocknungsschutz, sie sind weicher und oft filigraner aufgebaut, außerdem sind sie an die Lichtverhältnisse unter Wasser angepasst.

Für den Aquarianer hat das zur Folge, dass neu gekaufte Pflanzen, die aus emerser Kultur stammen, sich erst auf das Leben unter Wasser umstellen müssen. Sie müssen ihre Blätter abwerfen und ersetzen. Blöderweise sehen sie während dieses Kraftakts nicht nur ziemlich traurig aus, sondern sie sind vorübergehend auch besonders empfindlich. Und sie können die im Aquarium wichtige Funktion als Nähr- und Schadstoffabsorber vorübergehend kaum wahrnehmen.

Die absterbenden Überwasserblätter sollte man nach und nach abschneiden, sobald man sieht, dass neue Blätter nachzuwachsen beginnen. Aber nicht alle gleichzeitig abschneiden, das wäre für die Pflanze zu krass und sie würde sterben.

Hallo,

warum deine Pflanzen braun und auch durchsichtig werden hat eigentlich nichts mit den Wasserwerten zu tun, die du messen kannst.

Natürlich ist es wichtig, dass sich eine bestimmte Menge Nitrat im Wasser befindet - einer der wichtigen Nährstoffe für Pflanzen. Aber Nitrat ist eigentlich IMMER ausreichend im Wasser, schon alleine, weil unser Trinkwasser viel Nitrat enthält und dieses ja dann auch beim Teilwasserwechsel ins AQ kommt. Auch durch die Fütterung und die Fischausscheidungen entsteht Nitrat.

ABER: Damit Pflanzen gesund und grün wachsen, brauchen sie eine Menge mehr

  • ausreichend Licht in der richtigen Stärke und Farbe und auch Dauer
  • Nitrat und Phosphat in der richtigen Kombination
  • Co2
  • zweiwertiges Eisen (das nicht auf Vorrat gedüngt werden kann)
  • Mineralien wie Magnesium und Kalium

Und dabei wachsen Pflanzen immer nur so, wie es der am geringsten vorhandene Faktor ermöglicht. Also, wenn von allem mehr als genug vorhanden ist, aber ein Stoff fehlt - dann werden die Pflanzen trotzdem nicht wirklich wachsen.

Deinen Pflanzen fehlt auf jeden Fall besagtes zweiwertiges Eisen. Dieses Eisen ist zwar in vielen Volldüngern enthalten, aber den gibt man ja nur 1 x in der Woche oder sogar nur alle 14 Tage oder gar nicht ins Wasser. Und zweiwertiges Eisen (nur das können Pflanzen aufnehmen und verarbeiten) zersetzt sich im Wasser innerhalb kurzer Zeit (höchstens 2 - 3 Tage) zu dreiwertigem Eisen und ist dann für die Pflanzen völlig nutzlos.

Also, du musst auch deine Pflanzen gut ernähren und dich um sie kümmern - sonst sterben sie.

Gutes Gelingen und guten Rutsch

Daniela