Druck auf den Augen wegen Mirtazapin?

3 Antworten

Normal nicht in dem Sinne, aber es kann eine Nebenwirkung von Mirtazapin sein. Ich habe z.B. das Problem, dass sich meine Sehfähigkeit so um die 20 Uhr rum schlagartig verschlechtert und mir meine Brillen auch nicht wirklich weiter helfen. Am nächsten Morgen ist alles wieder okay und ich komme ohne Brille aus.

Das ist extrem lästig, wenn man z.B. seine Lieblingssendung im Fernsehen sehen möchte und plötzlich ist das Bild weg, aber mein Augenarzt sagte, dass das bei Medikamenten aus dem psychiatrischen Bereich wohl sehr häufig vorkommt. Ich würde Dir aber trotzdem raten, auch mal einen Augenarzt aufzusuchen. Und sage diesem unbedingt, dass Du Mirtazapin einnimmst.

Ich gebe Dir auch den Rat, dass Du 2x pro Tag Augengel zum Anfeuchten der Augen nimmst, denn Mirtazapin trocknet die Hornhaut aus.

Da ist Optrex oder Hylo-Gel ganz gut verträglich. Augengel ist am besten für nachts und Augentropfen oder -spray für tagsüber. Lass Dich da einfach in der Apotheke beraten.

Ich wünsche Dir alles Gute

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – 5 med. Ausbildungen und 4 Semester Medizin, eig. Erfahrung

Armerkerl632 
Beitragsersteller
 09.08.2019, 19:48

Noch so eine Frage nebenbei. Als ich heute mittag rausging hab ich plötzlich alles so hell und besser gesehen als wäre ich auf lsd oder so. Alles kam mir runder und 3d vor und hab aufeinmal im Supermarkt lachflashs bekommen, weil mir alles so nah kam. Woran kann das liegen. Ich nehme keine Drogen und ernähre mich gut. Ausser Mirtazapin 30mg nehme ich nichts.

0
Sternenmami  09.08.2019, 20:11
@Armerkerl632

Also solche Sachen habe ich noch nie erlebt und ich nehme das Mirtazapin schon sehr lange und über eine lange Zeit auch sogar 135 mg, welches eine riesige Überdosis ist.

Da solltest Du aber auf jeden Fall weiter wachsam sein und sollte das nochmal vorkommen, wäre es gut, entweder direkt zum Arzt zu gehen oder jemanden von Deinen Freunden, Familie zu bitten, ein Video von Dir zu machen, damit man dies dann später dem Arzt vorlegen kann.

Ich weiß ja nicht, wer Dir das Mirtazapin verordnet hat, aber ich halte es nicht für gut, wenn diese Medikamente vom Hausarzt verordnet werden, ohne dass ein Psychiater sich den Patienten mal angeschaut hat. Eigentlich lieben Hausärzte es, wenn die psychischen Medikamente vom Psychiater rezeptiert werden, denn diese Medikamente sind extrem teuer und natürlich freut sich der Hausarzt, wenn er diese hochpreisigen Medikamente, welche sein Budget stark belasten, nicht rezeptieren muss. Naja und Du bist dann halt wirklich beim Fachmann, welcher Dir das richtige Medikament für Dich verordnen kann.

Alles Gute

0
Armerkerl632 
Beitragsersteller
 09.08.2019, 20:58
@Sternenmami

Hat das Medikament irgendwelche Auswirkungen auf die Leber, Nieren, Prostata, Dht-Werte, Testosteron-Werte, Östrogen-Werte oder auf die Augen. Du nimmst es ja schon lange da weisst du doch bestimmt viel darüber. Und die aller wichtigste Frage. Macht das Medikament abhängig bzw. verspürt man nach dem Absetzen das Verlangen es weiter zu nehmen.

0
Sternenmami  10.08.2019, 11:12
@Armerkerl632

Auf alle Fälle hat es negative Auswirkungen auf die Leber, besonders was das GGT angeht. Daher sollte dies immer regelmäßig überprüft werden und eine leberschonende Diät ist auch nicht verkehrt.

Was die Abhängigkeit angeht, so kann ich nur sagen, dass die meisten Medikamente aus dem neurologischen/psychiatrischen Bereich nicht wirklich zu einer Abhängigkeit an sich führen (wie man sie von Drogen kennt), aber es kann zu Unruhezuständen und starken Verhaltensveränderungen sowie verstärkten Depressionen kommen, wenn man sie schlagartig absetzt. Deshalb sollte man solche Medikamente immer nur langsam reduzieren und nicht von heute auf morgen absetzen.

Den Rest kann ich Dir leider nicht beantworten. Meine Nierenwerte waren immer okay und der Rest wurde ansonsten nicht kontrolliert (wobei ich auch keine Prostata besitze). Bei den Augen ist es nur so, dass es zu Akkommodationsstörungen kommen kann. Das ist bei mir extrem der Fall, aber ich nehme noch wesentlich mehr Medikamente als nur das Mirtazapin. Zu der Zeit, wo ich nur das Mirtazapin und Venlafaxin genommen habe, war mit meinen Augen zumindest gefühlt alles in Ordnung.

0
Armerkerl632 
Beitragsersteller
 11.08.2019, 10:46
@Sternenmami

Noch so eine Frage. Wolltest du dich umbringen oder wieso hast du 135mg genommen.

0
Sternenmami  11.08.2019, 10:59
@Armerkerl632

Weil die Ärzte es so angeordnet hatten. Dass das viel zu viel ist, ist klar. Hat ja auch kein Mensch behauptet, dass das so richtig war. Merkwürdigerweise habe ich die jetzt schlimmeren Augenprobleme erst, seitdem das Mirtazapin reduziert wurde. Wobei ich dazu sagen muss, dass ich mehrere verschiedene Antidepressiva einnehme. Ich kann jetzt natürlich nicht zu 100% sagen, ob meine Augenprobleme ausschließlich am Mirtazapin liegen, aber die Probleme haben eindeutig begonnen, als ich ausschließlich das Mirtazapin eingenommen habe.

0
Armerkerl632 
Beitragsersteller
 13.08.2019, 11:46
@Sternenmami

Hallo Sternenmami,

ich habe Mirtazapin 30mg 5 tage lang eingenommen und seid 3 tagen wieder aufgehört. Gestern war ich 2 mal im Krankenhaus ,weil ich Panikattacken bekommen habe. Atemnot, Herzrasen, Blutdruck ist hoch gegangen, fast Ohnmacht, kribbeln in Händen und Füßen und Muskelzuckungen. Und das hört seid gestern nicht auf. Es kam jetzt insgesamt 5 mal. Ich hatte sowas nochnie in meinem Leben und ich denke, dass es 100% vom Mirtazapin kommt. Kann es sein, dass es kommt, weil ich es aufeinmal abgesetzt habe. Und wie lange hält es noch an? Wann geht das weg?

0
Sternenmami  13.08.2019, 13:45
@Armerkerl632

Nach 5 Tagen hat man ganz sicher noch keine Entzugserscheinungen und erst recht nicht körperliche. Da gehe ich ehrlich gesagt mehr davon aus, dass die Panikattacken eine andere Ursache haben.

Ich kenne Panikattacken von mir selber und auch mehrmals täglich (trotz etlicher Psychopharmaka). Ich weiß, wie blöd das ist, aber wie gesagt ... ich glaube nicht, dass das in Verbindung mit dem Mirtazapin steht. Letztendlich solltest Du das aber unbedingt mit dem Arzt besprechen, welcher das Mirtazapin angeordnet hat.

Fakt ist, dass Du dringend eine Psychotherapie benötigst und diese am besten auch stationär. Da kannst Du richtig eingestellt werden und/oder lernst, mit den Panikattacken umzugehen.

Ich glaube ehrlich gesagt mehr, dass Du Dich in den letzten Tagen so viel mit dem Mirtazapin beschäftigt hast ... was Wirkungen und Nebenwirkungen angeht ..., dass Deine Psyche da nicht mehr mitgespielt hat.

0
Armerkerl632 
Beitragsersteller
 13.08.2019, 14:05
@Sternenmami

Das könnte echt sein. Und als ich meine Blutwerte bekommen habe und diese gegoogelt habe was es für Auswirkungen hat wenn man erhöhte Leberwerte, Cholesterinwerte, Schilddrüsenwerte und blutzuckerwerte hat, da habe ich nochmehr panikbekommen. Und es ist wieder passiert. Eigentlich bin ich kein Mensch der je Ängste hatte.

0
Sternenmami  13.08.2019, 15:39
@Armerkerl632

Ich denke auch, dass das Problem wirklich eher daher kommt. Bitte überlege es Dir mit der Psychotherapie. Das kann nicht schaden. Das große Problem daran ist nur, dass die guten Psychotherapeuten total überlaufen sind. Ein erstes Kennenlerngespräch bekommt man noch relativ zügig, damit der Psychotherapeut die Dringlichkeit der Therapie einstufen kann. Für die richtige Therapie muss man aber oft mehrere Monate warten. Wenn man dann auch noch während der 6-maligen Kennenlerngespräche feststellt, dass die Chemie nicht wirklich stimmt, fängt man wieder von vorne an. Bei mir war es bei der ersten Psychotherapie erst der dritte Therapeut, bei welchem ich mich gut fühlte. Bei der jetzigen Therapie hatte ich sofort den Volltreffer. Man weiß halt nie, an wen man gerät und gerade bei der Psychotherapie sollte man auch keine großartigen Kompromisse eingehen. Wie soll die Therapie funktionieren, wenn man dem Therapeuten nicht voll und ganz vertraut?

Zudem empfehle ich Dir, dass Du, was Psychopharmaka angeht, wirklich direkt zum Psychiater gehst. Hausärzte sind, was das angeht, meist doch nicht so genau geschult, was nun mit wem und mit welchen Wirkungen verschrieben werden kann.

0

Wenn Du den Druck vorher nicht gehabt hast ist das möglich.

Lies die Packungsbeilage, Nebenwirkungen!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich bin seit 35 Jahren dipl. Krankenpfleger und Sozpäd.