Drahtbruchsicherheit?

4 Antworten

Im Zusammenhang mit Steuerungstechnik?

Drahtbruchsicher ist eine Steuerung dann, wenn ein Drahtbruch an beliebiger Stelle (auch in der Schützspule) keinen gefährlichen Zustand hervorruft (z.B. unkontrolliertes Anlaufen oder Nicht-Auschaltbarkeit).

Das heißt:

  • Aus-Taster sind als Öffner auszuführen
  • Ein-Taster sind als Schließer auszuführen
  • Die Last erhält Spannung, wenn das Schütz angezogen ist.
  • Besonders "wichtige" Kontakte, die nicht versagen dürfen, sind redundant auszuführen (z.B. zwei Öffner desselben Schaltgerätes in Reihe)

Zusätzlich sollten folgende Merkmale erfüllt sein:

  • Ausschaltbarkeit trotz klemmendem/festgebranntem Ein-Taster oder Schütz
  • Bei Ausfall der Spannung sollte die Steuerung nicht wieder anlaufen, sobald der Spannungsausfall behoben worden ist (u.a. Alle Schütze abgefallen=ausgeschalteter Ausgangszustand)
  • Verriegelungen an den Schützen/Tastern, die gleichzeitiges Aktivieren gegensätzlicher Betriebszustände verhindert (wie an einer Wendeschützschaltung)
  • Zwangsgeführte Kontakte, so dass keine gefährlichen Zwischenzustände möglich sind, falls ein Kontakt defekt ist

Z.B. ein Not-Aus...

Dieser soll zuverlässig eine Maschine abschalten. Wenn jetzt der Draht zum/vom Notausschalter defekt ist, könnte er die Maschine nicht abschalten, wenn man dafür einen Schließer überwacht. (Spannung wird bei Betätigung geschaltet)

Also nimmt man einen Öffner (Spannung geht bei Betätigung weg). Wenn jetzt der Draht zum/vom Not-Aus defekt ist, ist die Spannung direkt weg und die Maschine schaltet ab. (Auch ohne Betätigung des Not-Aus). Damit ist Sichergestellt, das die Schutzfunktion Vorrang vor dem Defekt hat. Also wird abgeschaltet, auch wenn der Not-Aus nicht betätigt wurde, weil eben der Not-Aus nicht mehr funktionsfähig ist.