kann mir jemand das wort entropie mit eigenen worten ganz leicht erklären?

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Entropie ist genau wie Impuls, Drehimpuls, elektrische Ladung, Masse und Stoffmenge ein Energieträger. Es ist das, was 99,9% der Leute umgangssprachlich als "Wärme" bezeichnen, aber Vorsicht!: In der Physik ist der Begriff Wärme anders vergeben. Reibe deine Hände, dann erzeugst du Entropie. Bei jedem Reibungsvorgang, bei jedem Stromfluss, bei jeder chemischen Reaktion wird Entropie erzeugt. Entropie kann man erzeugen, aber nicht mehr vernichten. Jeder Entropiestrom trägt auch einen Energiestrom mit sich. Je höher die Temperatur, desto größer ist dieser begleitende Energiestrom. Wenn man davon spricht, dass ein Gerät Energie "vergeudet", dann meint man damit fast immer die Entropieproduktion. Da nämlich diese Entropie auch Energie trägt, ist diese Energiemenge dann für andere "sinnvolle" Dinge verloren. Kraftwerke, Motoren, Wärmepumpen, Kühlschränke kann man mit dem oben Gesagten sehr einfach beschreiben. Beispiel Benzinmotor: Es wird Entropie auf hoher Temperatur erzeugt (durch Verbrennung). Diese Entropie trägt viel Energie. Beim Ausdehnen des Kolbens sinkt die Temperatur, die Entropie trägt nur noch weniger Energie. Wo ist die Energie aber hin? Sie ist zum Bewegen des Kolbens verwendet worden. usw.

Meine Quelle: Hier von Gutefrage von lks72


lks72  28.03.2012, 15:29

Dann brauche ich ja nichts mehr dazu zu schreiben :-)

Vielleicht wäre noch eine Sache angebracht: Der "Unordnungskram" ist eine laienhafte Vereinfachung des Entropiebegriffs aus der statistischen Thermodynamik. Die Statistik ist ein absolut geniales Gebiet der Physik. Für die Schule (und für die Erklärung technischer Vorgänge) ist der von dort stammende Entropiebegriff aber ungeeignet, und zwar aus mehreren Gründen:
1) Eine völlige Enmathematisierung des statistischen Entropiebegriffs führt zu nichts außer unverbindlichen Äußerungen, die Mathematik dazu ist aber für die Schule zu schwierig.
2) Mit dem Entropiebegriff aus der sta. Th. kann man Wärmekraftmaschinen nicht einfach erklären.
3) Ohne Mathematik lassen sich keine quantitativen Aussagen treffen, die Mathematik des obigen Entropiebegriffs geht aber bei den wichtigsten Anwendungen nicht über die Mittelstufe hinaus, es lassen sich auch quantitative Aussagen treffen.
4) Der Entropiebegriff der sta. Th. und die veromplizierende Integralform der Entropie aus der "normalen" Thermodynamik verschleiern vollkommen den prinzipiell geradezu lächerlich einfachen Charhakter der Entropie, wenn man sie, wie oben von HoneyMusik zitert, als normale mengenartige Größe wie etwa Masse und elektrische Ladung auch, auffasst.

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oder ganz kurz:

Entropie ist der Vorgang im Universum, die Ordnung immer weiter ins Chaos zu wandeln.

Die Physik versteht unter Entropie das Ausmaß uns fehlenden Wissens über dem Mikrozustand eines physikalischen Systems.

Nimm als Beispiel ein in einer Flasche aufbewahrtes Gas:

  • Sein Makrozustand ist gut charakterisiert durch Temperatur und Druck, kann uns also bekannt sein.
  • Beides ergibt sich aus seinem uns Mikrozustand. Den genau zu kennen würde erfordern, für jedes einzelne Gasatom genau zu wissen, welche Stelle im Raum es gerade eben mit wie hoher Geschwindigkeit in welcher Richtung durchquert.

grtgrt  13.11.2015, 13:24

Wer mehr wissen möchte, der lese http://greiterweb.de/zfo/Entropie.htm#msgnr0-116 ( und vielleicht auch nach andere Notizen auf jener Seite).

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grtgrt  13.11.2015, 13:40
@grtgrt

Auf jeden Fall zeigt allein schon die oben gegebene Definition des Begriffs Entropie, dass Gase extrem hohe Entropie haben.

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grtgrt  13.11.2015, 18:14
@grtgrt

Dies gilt natürlich nur für Entropie im informationstechnischen Sinne. 

Entropie im thermodynamischen Sinne ist definiert als der Quotient Wärme/Temperatur (eine  o b j e k t i v e  Größe).

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grtgrt  13.11.2015, 18:35
@grtgrt

Tatsache ist: Physiker tun sich häufig schwer mit dem Entropiebegriff. Dies aber nur dann, wenn ihnen nicht bewusst ist, wie leicht unterschiedlich er sich in thermodynamischer bzw. informationstechnischer Hinsicht definiert. 

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Wahrscheinlichkeit für die Zuname der Unordnung.

Und die ist immer positiv.