Doch gläubig?

Agnos2  17.08.2024, 20:14

sollte kann man das einfach so und währe es weird wenn ich bei meinen Freunden vorher als Atheist bekannt war und es dann nicht mehr bin?

Der Satz ist unverständlich

Inkognito-Nutzer   17.08.2024, 20:15

Ja hab ich mir dann auch gedacht. Korrektur Anfrage ist btw schon draußen

10 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo,

um gläubig werden zu können, braucht man eine gute Grundlage. Das bedeutet, dass Gründe brauchst, die dafür sprechen, dass es einen Gott gibt. Darf ich Dir ein paar nennen?

Aus meiner Sicht stehen jedem von uns genügend Beweise für einen intelligenten Schöpfer deutlich vor Augen: seine gesamte Schöpfung! Aber ist denn die Tier- und Pflanzenwelt, einschließlich wir Menschen, nicht das Produkt einer langen Kette von Entwicklungen?

So zumindest behauptet es die Wissenschaft. Ihr Erklärungsansatz lautet: Evolutionstheorie. Lassen sich aber Evolutionstheorie und der Glaube an Gott miteinander vereinbaren? Eigentlich nicht. Wenn nämlich alles so abgelaufen ist, wie es Evolutionsbefürworter glauben, gibt es keinen Raum mehr für einen Schöpfer.

An dieser Stelle möchte ich nun keinen Versuch starten, die Evolutionstheorie zu widerlegen. Das ist auch gar nicht erforderlich, denn die Evolutionstheorie ist eben auch nur ein Erklärungsmodell. Man ist nicht absolut gezwungen daran zu glauben, wenn man sich allein an die Tatsachen hält.

Mit anderen Worten: Die Evolutionslehre ist keine undurchdringliche Mauer, die sich vor all denen auftürmt, die sich fragen, ob es einen Gott gibt. Viele, auch eine ganze Reihe seriöser Wissenschaftler, haben diese Mauer überwunden und glauben an eine intelligente Macht als Urgrund allen Seins, ohne jedoch dabei erwiesene Tatsachen zu leugnen.

Nach diesen Vorüberlegungen möchte ich nun zum eigentlichen Kern meiner Antwort kommen: Welche Gründe gibt es denn für den Glauben an Gott? Wie bereits weiter oben erwähnt, hat jeder Mensch den untrüglichen Beweis vor Augen: Gottes Werk, seine Schöpfung! Wo wir auch hinschauen, überall wird deutlich, welch eine Macht und Intelligenz in jedem Teil dieser Schöpfung steckt. Das möchte ich nachfolgend anhand einiger Beispiele zeigen.

Der Zuginstinkt der Vögel - Wenn man sich etwas mit den Flugruten vieler Zugvögel beschäftigt, kommt man aus dem Staunen nicht mehr heraus. Die Vögel stehen dabei vor gewaltigen Herausforderungen, die sie jedoch meisterhaft bewältigen.

So war einmal in der New York Times darüber zu lesen: "Jedes Frühjahr und jeden Herbst ziehen Millionen Störche, Pelikane, Bussarde, Adler und andere große Vögel auf ihrem Weg zwischen Europa, Vorderasien und Afrika über Israel hinweg und suchen dabei das Mittelmeer auf der kürzesten Route zu umfliegen. Die größeren und schwereren Vögel müssen, anders als die kleineren, die das Wasser an einem Tag überqueren können, in thermischen Aufwinden über Land aufsteigen und segeln. . . . Die Vögel ziehen im Segelflug vom oberen Ende eines Aufwindes zum Grund eines nächsten und wiederholen den Vorgang immer wieder auf ihrem Weg nach Afrika und zurück."

Woher aber wissen denn die Vögel, welches die für sie günstigste Route ist, wo die beste Thermik und Luftströmungen sind, die sie schneller über Land und Meere tragen? Muss nicht jemand dieses Wissen und die Fähigkeit zu navigieren in das Gehirn dieser Vögel einprogrammiert haben? Außerdem funktioniert das alles nur, wenn die Vögel in ihrem Gehirn auch eine Art "Landkarte" haben, ohne die sich gar nicht wüssten, wohin sie fliegen müssen. Wie soll denn eine komplette "Landkarte" in das Gehirn der Zugvögel gelangt sein?

Die menschliche Intelligenz- Zurecht wird das menschliche Gehirn von einigen als das "komplizierteste Objekt im Universum" bezeichnet. Selbst die größten und leistungsfähigsten Computer kommen nicht einmal ansatzweise an die Leistung unseres Gehirns heran. Die Wissenschaftsautoren Tony Buzan und Terence Dixon brachten ihre Bewunderung über unser Gehirn wie folgt zum Ausdruck: "In jedem Kopf steckt ein gewaltiges Kraftwerk in Form eines kompakten, effizienten Organs, dessen Leistungsfähigkeit sich umso mehr dem Unendlichen zu nähern scheint, je mehr wir darüber lernen".

Die Intelligenz des Menschen ist der eines jeden Tieres haushoch überlegen und bildet eine unüberwindbare Kluft. In dem Buch The Amazing Brain geschrieben von R. Ornstein und R. Thompson, beides Professoren der Humanbiologie, heißt es: „Die Lernfähigkeit des menschlichen Geistes — die Fähigkeit, Informationen zu speichern und abzurufen — ist das bemerkenswerteste Phänomen in der Welt der Biologie. Alles, was uns zu einem Menschen macht — die Sprache, das Denken, das Wissen und die Kultur —, entspringt dieser außergewöhnlichen Fähigkeit."

Dabei ist zu bedenken, dass das hochkomplizierte Gehirn aus einer einzigen Eizelle im Mutterleib entsteht! Wie ist das möglich? Interessant ist das, was Dr. Restak, ein Evolutionist, dazu sagt: "Einige werden ganz lässig antworten, daß alles genetisch vorprogrammiert sei, wobei sie vergessen, daß der Begriff ‚Programm‘ so lange ohne Bedeutung ist, solange es keinen Programmierer gibt."

Dem kann man nur beipflichten, denn jedes Programm, selbst das einfachste, benötigt einen fähigen und intelligenten Programmierer. Sollte das bei den genetischen Programmen denn anders sein? Und das, obwohl sie weitaus komplexer sind, als beispielsweise Computerprogramme? Ist es plausibel zu denken, dass allein natürliche Prozesse zu ihrer Entstehung geführt haben?

Das Flagellum der Bakterien- Das Flagellum der Bakterien wird auch Geißelmotor genannt, da es sozusagen die Antriebseinheit eines Bakteriums ist und in seinem Aufbau sowie seinen Einzelelementen ziemlich genau einem Außenbordmotor gleicht. Die rotierenden Flagellen ermöglichen die Vor- und Rückwärtsbewegung des Bakteriums sowie die schnelle Richtungsänderung.

Das Gebilde ist aus etwa 40 verschiedenen Proteinen zusammengesetzt, die, wie gesagt, den einzelnen Bauteilen eines Außenbordmotors entsprechen. Und das Erstaunliche ist, dass sich alles in nur 20 Minuten von selbst zusammensetzt und zwar so, dass jedes Bauteil an der genau passenden Stelle sitzt.

In dem Buch The Evolution Controversy wird gesagt: „Das Flagellum der Bakterien verfügt über einen Rotationsmotor, der es auf 6 000 bis 17 000 U/min bringt. Damit nicht genug, kann er innerhalb einer Vierteldrehung in die Gegenrichtung umschalten und mit unverminderter Geschwindigkeit weiterlaufen.“ Und in der Zeitschrift New Scientist wird das bakterielle Flagellum als „Musterbeispiel für ein komplexes molekulares System — eine komplizierte Nanomaschine, die das Können menschlicher Ingenieure weit übersteigt" beschrieben.

Diese wenigen Beispiele machen eines deutlich: In allen Lebewesen, ob klein oder groß, steckt Design. Kann es aber Design ohne einen Designer geben? Viele Wissenschaftler behaupten, allein die Gesetzmäßigkeiten in der Natur seien dafür verantwortlich, dass es das Leben in all seinen mannigfaltigen Formen gibt. Dem stimmen jedoch bei weitem nicht alle Wissenschaftler zu, wie das die folgenden Aussagen belegen:

"Mir bleibt gar nichts anderes übrig, als die Existenz einer höheren Intelligenz anzuerkennen, die den immer aufs neue verblüffenden Zusammenhang zwischen Hirn und Geist geplant und entwickelt hat. Über die Vorstellungskraft des Menschen nämlich geht dieses Phänomen weit hinaus" (Robert White, Hirnchirurg, in Das Beste, November 1978, S. 17).

"Ganz gleich, wohin wir blicken, in welche Tiefe wir schauen, stellen wir eine Formschönheit und eine absolut unübertroffene Ingeniosität fest, die den Gedanken an einen Zufall nicht zuläßt. Sollte man wirklich glauben, daß willkürliche Prozesse eine Realität hätten hervorbringen können, deren kleinstes Element — ein funktionsfähiges Protein oder Gen — so komplex ist, daß es unsere eigenen schöpferischen Fähigkeiten weit in den Schatten stellt, eine Realität, die dem Zufall genau entgegengesetzt ist und in jeder Hinsicht alles übertrifft, was die Intelligenz des Menschen hervorbringen könnte?" (Michael Denton, Molekularbiologe)

"Die im Universum geltenden Naturgesetze sind so präzise, dass wir ohne Schwierigkeit ein Raumschiff bauen können, das auf den Mond fliegt und dessen Flugzeit wir auf den Bruchteil einer Sekunde genau berechnen können. Diese Gesetze müssen von jemandem festgelegt worden sein" (Dr. Wernher von Braun, Raketenforscher).

"Man könnte die Situation vielleicht beschreiben, indem man sagt: Gott ist ein Mathematiker höchsten Ranges, und er hat zur Konstruktion des Universums fortgeschrittenste mathematische Kenntnisse angewandt" ( P. Dirac, Mathematikprofessor an der Universität von Cambridge in der Zeitschrift Scientific American).

Welche Schlussfolgerungen jemand aus all dem Beobachtbaren und Erforschbaren in der Natur zieht, bleibt letztendlich immer eine ganz persönliche Angelegenheit. Doch sollten obige Darlegungen zum Ausdruck bringen, dass der Glaube an einen Schöpfer keine Sache von Unwissenheit oder gar religiöser Verblendung ist.

LG Philipp


Philipp59  19.08.2024, 06:26

Vielen Dank für den Stern! :-)

LG Philipp

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Euphoreon1980  18.08.2024, 15:56

Leider hat diese Darstellung sehr viele Lücken und zeugt von grober Unkenntnis z.B. der Evolutionstheorie!

Glaube ist im Grundsatz nur eines: die Annahme einer Aussage als wahr, ohne einem Nachweis zu besitzen.

Die Wissenschaft arbeitet exakt andersrum. Eine Hypothese (diese muss den Anforderungen entsprechen) kann solange potentiell wahr sein, wie sich kein Gegenbeweis finden lässt. Hinzu kommt für eine sinnvolle Erkenntnissuche, aber immer gesondert zu formulieren, eine Schwelle für Wahrscheinlichkeiten (Orkhams Rasiermesser).

Eine Theorie ist ein ganzes System von Hypothesen, die allen Beobachtungen standhält, also Stand heute nicht falsch und in sich nicht widersprüchlich ist!

Wenn also ein Typ alleine einen Berg besteigt, Monate später mit angeblich göttlichen Gesetzen zuruckkommt, bzw. gleich einem ganzen Buch mit Missionsauftrag und Verfassung für einen religiösen Staat, dann fragt man sich, wie für die verschiedenen Antwortmöglichkeiten die Wahrscheinlichkeiten liegen. Eine Machtfestigung durch religiösen Überbau konnte und kann man sehr oft beobachten und nachweisen. Das geht bis weit in die Irrationalität (Scientology, Esoterik, Pseudowissenschaft, ...) und bedeutet nicht zwangsläufig Dummheit. Der Gruppendruck ist in solchen Gemeinschaften extrem!

Glaube hat also mithin sich verändernde Grenzen. Er ist legitim, solange man ihn empirisch nicht widerlegen kann. Außerdem sind Gottesbilder sogar in Gemeinschaften vielfältig. Ich bin Katholik aus eher soziologischen Gründen und mein Glaube gründet auf Mathematik. Auch wenn die genannten Beispiele schlecht sind, da sie keine Beweise (!) für einen Gott sein können und teils inhaltlich falsch sind, kommt die Essenz dem trotzdem nahe. Ich persönlich halte es nicht für einen Zufall, kann mich aber irren. Ich weiß es eben nicht. Bei Kreationisten ist das anders. Sie erzählen und glauben einfach nachweisbar Falsches.

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Philipp59  19.08.2024, 07:11
@Euphoreon1980
Leider hat diese Darstellung sehr viele Lücken und zeugt von grober Unkenntnis z.B. der Evolutionstheorie!

Ich habe mich in den letzten Jahren sehr intensiv mit der Evolutionstheorie beschäftigt. Natürlich können sich Lebewesen entwickeln, verändern und an neue Umwelt- und Lebensbedingungen anpassen. Doch aus meiner Sicht reicht der evolutive Prozess von Mutation und Selektion nicht aus, um die Entwicklung des Lebens mit all seinen Arten und Erscheinungsformen begründen zu können. Dazu folgende Überlegungen:

Lebewesen sind extrem komplexe Systeme, die aus vielen ineinandergreifenden Komponenten bestehen. Es ist zu bedenken, dass die rein zufällige Natur von Mutationen und die darauf folgende natürliche Selektion keine ausreichende Erklärung bieten. Notwendig wäre, dass es zusätzliche Mechanismen oder Faktoren geben muss, die zu dieser Komplexität beitragen. Diese sind jedoch nicht bekannt.

Man denke auch an die nicht reduzierbare Komplexität: Dieses Konzept besagt, dass bestimmte biologische Systeme so komplex sind, dass sie nicht durch schrittweise Evolution entstanden sein können. Ein System gilt als irreduzierbar komplex, wenn es aus mehreren gut angepassten und miteinander abhängigen Teilen besteht, sodass das Entfernen eines Teils das gesamte System funktionsunfähig machen würde. Auch hier kann man argumentieren, dass Mutation und Selektion nicht in der Lage sind, solche Systeme zu erklären, da alle Teile gleichzeitig vorhanden sein müssten.

Es ist zu unterscheiden zwischen Mikroevolution (kleine Veränderungen innerhalb einer Art, wie z.B. die Anpassung von Bakterien an Antibiotika) und Makroevolution (große evolutionäre Veränderungen, die zur Entstehung neuer Arten führen). Hier darf nicht übersehen werden, dass es zwar viele gut dokumentierte Beispiele für Mikroevolution gibt, aber dass die Mechanismen der Mutation und Selektion wiederum nicht ausreichen, um die großen Sprünge zu erklären, die für die Makroevolution erforderlich sind.

Und noch etwas: Die Entstehung neuer genetischer Information, die für die Entwicklung neuer Strukturen und Funktionen erforderlich ist, kann nicht allein durch zufällige Mutationen erklärt werden kann. Tatsächlich ist es so, dass Mutation und Selektion eher bestehende Informationen neu kombinieren oder optimieren, aber nicht ausreichend neue Informationen erzeugen können, um die Vielfalt des Lebens zu erklären.

Und schließlich: Die Entdeckung, dass Genome flexibel und anpassungsfähig sind und dass genetische Netzwerke komplexe und oft nicht-lineare Verhaltensweisen zeigen, führt zu der Annahme, dass Evolution auch durch interne genetische Mechanismen angetrieben wird, die über Mutation und Selektion hinausgehen.

Das sind nur einige wenige Bedenken, die gegen die Evolutionstheorie als alleiniger Erklärungsansatz ins Feld geführt werden können.

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Euphoreon1980  19.08.2024, 09:53
@Philipp59

Ich weiß ja nicht, über welche Quellen Du Dich "intensiv mit der Evolution" beschäftigt hast, aber das sind sehr verkürzte und deshalb eben passend zurechtgestauchte Aussagen.

Zur zufälligen Mutation: die ist lange nicht so zufällig wie es scheint. Ein Beispiel ist die immer wenigstens doppelt vorhandene Ausprägung eines bestimmten Merkmals. Die Frage, welcher Genotyp den Phänotyp des Individuums bestimmt, wird durch dominante bzw. rezessive Erblichkeit bestimmt. Es ist mittlerweile gut dokumentiert, dass Umweltbedingungen diesen Parameter beeinflussen können.

Zur "Komplexität": wie jedes adaptive System sind gerade die biologischen Systeme modular aufgebaut. Ohne Herz oder Leber wären wir natürlich nicht überlebensfähig. Einen Arm zu verlieren ist hingegen zwar bitter, aber kein Todesurteil. Auch durch Umweltbedingungen überflüssige oder sogar hinderliche Ausprägungen, die sehr komplex sind, werden manche "Module" zurückgebildet. Beim Menschen ist das bspw. der Schwanz (man verkneife sich den Achtklässlerwitz :-) ).

Was Du als "Makroevolution" beschreibst, ist nichts weiter als der Prozess, der dorthin führt. Regelstrecken neigen bei zu großer Empfindlichkeit zum "Schwingen". Umweltbedingungen können sich manchmal länger halten, manchmal sind sie nur vorübergehend. Für eine Spezies mit größerer Komplexität wäre es fatal, würde sie immer sofort auf alles reagieren.

Insofern: nichts von Deinen Ausführungen widerspricht den aktuellen Theoriemodellen. Erst recht verlangt keine Deiner Aussagen einen bärtigen alten Mann, der hinter allem Wahrnehmbaren die Geschicke lenkt und Masturbieren wie weibliche Priester doof findet.

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Philipp59  19.08.2024, 11:45
@Euphoreon1980
Zur zufälligen Mutation: die ist lange nicht so zufällig wie es scheint. Ein Beispiel ist die immer wenigstens doppelt vorhandene Ausprägung eines bestimmten Merkmals. Die Frage, welcher Genotyp den Phänotyp des Individuums bestimmt, wird durch dominante bzw. rezessive Erblichkeit bestimmt. Es ist mittlerweile gut dokumentiert, dass Umweltbedingungen diesen Parameter beeinflussen können

Bevor man von "dominanter bzw. rezessiver Erblichkeit" sprechen kann, müssen erst einmal genetische Informationen vorhanden sein, die dann durch Mutationen veränderbar sind! Mit anderen Worten: Mutationen greifen in bereits vorhandene komplexe biologische Baupläne ein, die in der DNA gespeichert sind, erklären aber nicht deren Zustandekommen!

Zudem wirken sich viele Mutationen nachteilig für den Organismus aus, indem sie die Funktion von Proteinen beeinträchtigen oder die Regulation wichtiger Gene stören. Dies kann zu genetischen Erkrankungen oder anderen gesundheitlichen Problemen führen. Und selbst vorteilhafte Mutationen können erst bei einer bereits vorhandenen DNA greifen! Deren Entstehung wird durch sie jedoch nicht erklärt!

Zur "Komplexität": wie jedes adaptive System sind gerade die biologischen Systeme modular aufgebaut. Ohne Herz oder Leber wären wir natürlich nicht überlebensfähig. Einen Arm zu verlieren ist hingegen zwar bitter, aber kein Todesurteil. Auch durch Umweltbedingungen überflüssige oder sogar hinderliche Ausprägungen, die sehr komplex sind, werden manche "Module" zurückgebildet. Beim Menschen ist das bspw. der Schwanz (man verkneife sich den Achtklässlerwitz :-) ).

Es ist eine starke Vereinfachung biologische Systeme wie Organe als "Module" zu bezeichnen! Als ob ein Körper ähnlich einer Maschine aufgebaut wäre! Diese besteht in der Tat aus einzelnen Modulen, die aufeinander abgestimmt sind. Ein Organismus hingegen übertrifft eine Maschine haushoch, was deren Strukturen und das Zusammenwirken der zahlreichen "Einzelkomponenten" betrifft.

Die Komplexität von Organen ist ein äußerst faszinierendes Thema, das sich über verschiedene Dimensionen erstreckt, von der strukturellen bis hin zur funktionalen Ebene. Jedes Organ im menschlichen Körper oder bei anderen Lebewesen ist, wie einige bewundernd sagen, "ein Meisterwerk der biologischen Ingenieurskunst", bestehend aus einer Vielzahl von Zellen, Geweben und komplexen Strukturen, die zusammenarbeiten, um spezifische Funktionen zu erfüllen.

Jedes Organ hat seine eigene spezifische Komplexität. Die Leber beispielsweise ist nicht nur an der Entgiftung des Körpers beteiligt, sondern auch an der Produktion von Proteinen, der Regulierung des Stoffwechsels und der Speicherung von Nährstoffen. Ihre Struktur umfasst eine Vielzahl von Zelltypen und ein feines Netzwerk von Blutgefäßen, das es ermöglicht, ihre vielen Funktionen effizient auszuführen.

Wie gesagt, solche komplexen Systeme als ein "Modul" zu bezeichnen, trifft bei weitem nicht den Kern der Sache!

Insofern: nichts von Deinen Ausführungen widerspricht den aktuellen Theoriemodellen. Erst recht verlangt keine Deiner Aussagen einen bärtigen alten Mann, der hinter allem Wahrnehmbaren die Geschicke lenkt und Masturbieren wie weibliche Priester doof findet.

In der Tat verlangt keine meiner Aussagen einen "bärtigen alten Mann", der eher einer infantilen Vorstellung entspricht. Vielmehr geht es darum, ob diese eine intelligente Ursache verlangen, gleichwie man diese im einzelnen benennen mag. Und ja, ich denke schon, dass die Frage nach einer solchen letzten Ursache durchaus im Raum steht!

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Euphoreon1980  19.08.2024, 12:35
@Philipp59

Natürlich kann ich hier kein Seminar über Genetik halten. Ich bin als Informatiker in dem Bereich auch für Dateninterpretation bekannt und weniger für die anthropoligische Analyse. Allerdings muss man trotzdem tief in die Materie gehen können, um diese Modelle zu bauen!

In Deinem Text schmeißt Du immer noch zufällige Mutationen mit Prozessen im Körper durcheinander. Genetisches Material ist in simpler Art und Weise schon in primitiven Lebewesen vorhanden. Es hatte schon immer die Eigenschaft, sich zu reproduzieren, daran ist nichts Magisches. Komplexere organische Moleküle bekommen dann wie gesagt noch weitere Eigenschaften hinzu. Das auszuführen ginge jetzt sehr weit, aber Evolution ist in keinem Modell (es gibt mehrere) auf zufällige Mutationen beschränkt.

Der Ausdruck "Modul" ist ein absolut gängiger Begriff in der Systemtheorie, der vor allem scharf definiert ist. "Bewunderung der Herrlichkeit" ist nicht verwerflich, aber bei der Untersuchung von Tatsachen eher im Wege. Ein Organ hat eine spezifische Funktion im System eines Lebewesens und ist daher ein Modul. Wenn es sich evolutionär durchsetzt, bleibt es, es kann aber auch wieder verschwinden!

Deine Schlussfolgerung teile ich zum Teil, die Naturgesetze sind trotz ihrer Komplexität so vollständig mathematisch beschreibbar, dass ich eine Intelligenz dahinter nicht für abwegig halte. Persönlich halte ich sie sogar für wahrscheinlich, aber das ist eben nur ein Glaube, den ich durch Evidenz auch wieder ablegen würde. Religiöse tun das eher nicht.

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Inkognito-Nutzer   18.08.2024, 10:00

Omg vielen vielen danke für die krasse Erklärung. Das hat mir sehr weiter geholfen

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Natürlich kannst du jederzeit deine Meinung ändern und dich zu Gott bekennen, auch wenn du es vorher nicht gemacht hast.

Es macht durchaus Sinn sich tiefere Fragen über das Leben zu stellen und zu dem Schluss zu kommen, dass alles eine Ursache und einen Sinn in Gott hat. Was auch immer man unter Gott verstehen mag.

Wenn DU für dich zu dem Schluss gelangt bist, dass es einen Gott geben muss, dann können das deine Freunde noch so verrückt finden. Ich denke darauf kommt es gar nicht an.

Steh doch einfach zu dir und deinen Ansichten.


Inkognito-Nutzer   17.08.2024, 20:15

Danke werde ich👍🏼

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Ja, Du musst Dich auch bei Deinen Freunden als Christ outen.

Das erwartet Gott von uns! Es steht auch in der Bibel: Wer mich verleumdet, denn werde ich auch vor meinem Vater verleumden. Das sagte Jesus, der für Dich am Kreuz starb.

Dann ist es nicht zu viel verlangt, wenn Du mal nicht so cool daher kommst. Du verdankst alles Gott. Ohne Ihn wärst Du gar nicht da.

Und Deine Freunde?

Warum ist es Dir so wichtig, was die denken? Die konnten Dich nicht von Deinen Problemen retten und die landen später in der Hölle.

Also, vergiss Deinen Ruf. Es gibt wichtigeres!

Wie man ein Christ wird, habe ich hier beschrieben:

https://www.gutefrage.net/frage/vom-islam-zum-christentum-konvertieren-2#answer-556408621

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Viele Jahre eine Christin

Inkognito-Nutzer   17.08.2024, 20:27

Danke. Es geht mir mehr darum das meine Freunde fast alle Christen sind. Und nicht das die dann denken das ich das nicht ernst meine

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Ja, auf jeden Fall!

2. Würde ihr es komischen finden wenn ein nicht Gläubiger plötzlich an Gott glaubt.

Nein, das ist gar nicht komisch. Ganz im Gegenteil ist das wunderbar und dafür gibt es auch viele Beispiele. Schau z. B. mal hier: ERF Mensch Gott - YouTube


chrisbyrd  18.08.2024, 10:03

Warum ich glaube, was ich glaube:

Es gibt - für mich - einfach viele Gründe (Belege, Beweise, Indizien oder wie man das nennen möchte) dafür, dass es einen Gott gibt, der uns erschaffen hat und dem es eben gerade gefallen hat, sich uns in der Bibel zu offenbaren (die Bibel selbst, die Historizität der Auferstehung Jesu, erfüllte biblische Prophetie, der rote Faden durch die Bibel, Gottes Heilsplan, dass wir die Ewigkeit "in unserem Herzen" haben (dass die Sehnsucht und das Wissen nach einer ewigen Existenz in uns verankert ist; wir merken und spüren, dass das Leben mit dem Tod nicht einfach vorbei ist), dass das Evangelium [= die "Frohe Botschaft" der Errettung durch den Glauben und Gottes Gnade, Liebe und Barmherzigkeit] die Präzision der Überlieferung der biblischen Bücher, die Schöpfung usw.).

5 Beispiele dafür:

Friedrich der Große fragte seinen gläubigen Reitergeneral von Zieten mal, wie er denn die Wahrheit der Bibel beweisen wolle. Von Zieten antwortete nur: "Die Juden, mein König, die Juden!"

Das ist erstaunlich, denn von Zieten konnte damals nur feststellen, dass die Juden, wie von der Bibel vorhergesagt, in viele Länder zerstreut wurden und ihre nationale Identität über so lange Zeit erhalten haben.

Heute können wir feststellen, dass noch viel mehr biblische Prophetie für das Volk Israel erfüllt wurde: Die Juden wurden wieder im angestammten Land gesammelt; diese Sammlung geschah aus vielen Ländern; die meisten nach Israel zurückkehrenden Juden glauben nicht an Jesus als ihren Herrn und Messias; die Staatsgründung erfolgt plötzlich und unter ständigen Konflikten mit den Nachbarstaaten; das Land beginnt nach der Ankunft der Juden aufzublühen.

All das beobachten wir direkt vor unseren Augen. Das sind weder Logikfehler noch ungenaue Prophezeiungen oder gar sich selbst erfüllende Prophezeiungen. Christen haben schon im 18. und 19. Jahrhundert gesagt, dass sich diese Dinge erfüllen würden, eben weil es in der Bibel steht.

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Ich finde das Christentum schön und kann Dich dazu nur ermutigen! Ich finde es schön, wenn Menschen aus ihrem Glauben Hoffnung, Trost und Kraft schöpfen können. Ein solcher Glaube kann das Leben meiner Meinung nach sehr bereichern. Der christliche Glaube kann eine Motivation sein, sich für Frieden und Gerechtigkeit einzusetzen.

Ich glaube an Gott, ich bin Christ. Wenn Du einiges wissen möchtest, was mich vom Christentum überzeugt, dann kannst Du mich z.b. fragen oder auf mein Profil gehen. Ich finde am Christentum u.a. schön, dass man an einen liebenden, gnädigen Gott glaubt und das die Nächstenliebe sehr wichtig ist.