Die gesamte Elektronegativität von CHCl3?

3 Antworten

Moleküle haben nach außen hin keine Elektronegativität. Die Elektronegativität, beschreibt die Fähigkeit eines Atoms ein Elektron anzuziehen, desto größer die Elektronegativität desto stärker ziehen die Atome Elektronen an.

Wenn sich dann zwei Atome verbinden entsteht ein Molekül (es können auch Ionen entstehen, aber das ist irrelevant jetzt gerade). Moleküle sind Verbindungen in denen die Atome den Edelgaszustand erreicht haben.

Die Atome sind jetzt zufrieden und brauchen nicht noch mehr Elektronen.

Die einzelnen Atome haben in den Molekülverbindung aber immer noch eine Elektronegativität. Das Atom mit der höheren Elektronegativität zieht dann die Elektronen etwas näher an sich ran, als das Atom mit dem niedrigeren Elektronegativitätswert. Dadurch entstehen Teilladungen und somit Dipole.

Sagen wir mal zwei Atome sind nebeneinander, das eine Atom ist rechts und das andere ist links. Die beiden Atome verbinden sich zu einem Molekül und teilen sich Elektronen so, dass sie stabil werden. Das Atom auf der rechten Seite hat aber eine größere Elektronegativität als das Atom auf der linken Seite. Das rechte Atom ist also einfach stärker und zieht die Elektronen mehr auf seine Seite. D.h., dass auf der rechten Seite mehr Elektronen sind als auf der linken Seite und deswegen entsteht eine negative Teilladung auf der rechten Seite. Ich habe mir das früher immer so ein bisschen wie beim Tauziehen vorgestellt.

Natürlich ist diese Erklärung ziemlich vereinfacht, wenn du willst, dass ich dir mehr über die Bindungsarten erkläre und dabei mehr ins Detail gehe, dann kannst du gerne einen Kommentar schreiben.

Ich wünsche dir noch einen schönen Abend :)

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung
Rechnet man jetzt die Elektronegativität von beidem zusammen? Also addiert man sie (0.5 + 0.4 = 0.4 EN insgesamt) oder wird es einfach so gelassen?

Das könnte man theoretisch machen, wenn man die EN-Differenzen aller beteiligten Bindungspartner berücksichtigte. Dann müsste man aber auch die Bindungswinkel in die Rechnung einbeziehen und das Ganze vektoriell rechnen. Aber das macht man nicht, weil die EN-Rechnungen ohnehin nur wenig präzise sind und eher orientierenden Charakter haben. Es reicht in der Regel aus, beispielsweise beim Chloroform die 3 Cl-Atome auf der Grundfläche des Tetraeders als den elektronegativeren Molekülteil zu betrachten und das H-Atom an der Spitze als den positiveren. Damit sieht man, dass das Molekül ein Dipolmoment der Art ⁺H-C-Cl3⁻ hat.

Elektronegativitätsdifferenzen kann man nur zwischen zwei Bindungspartnern bestimmen, nicht von ganzen Molekülen.