Deutung/ Interpretation dieser Karikatur?

4 Antworten

Bei der Bundestagswahl hat die SPD (mit Scholz als Kanzlerkandidatem) rund 26 Prozent der Stimmen geholt. Die CDU (mit Laschet) dagegen nur 24 Prozent der Stimmen. Scholz hat also etwas mehr als Laschet.

Beide haben aber bei weitem nicht die absolute Mehrheit. Um im Bundestag zum Kanzler gewählt zu werden, braucht es über 50 Prozent der Abgeordneten. Daher müssen sich jetzt Scholz und Laschet Partner (bzw. Unterstützer) suchen. Und dazu führen sie Gespräche. So genannte Koalitionsgespräche.

Dieses Verfahren kritisiert die Karikatur. Da schwingt der leise Vorwurf mit, dass nicht die Wähler mit ihren Stimmen den Kanzler machen. Vielmehr würde das, so der unterschwellige Vorwurf, von den Politikern in Hinterzimmer-Gesprächen festgelegt.

Diese Kritik ist meines Erachtens Unsinn. Fakt ist: Kanzler wird, wer die Mehrheit der Stimmen im Bundestag auf sich vereint. Und der Bundestag wird vom Volk gewählt.

Wenn keiner mit seiner Partei die absolute Mehrheit hat, muss man sich halt Partner suchen. Das ist ganz normal. Und das ist demokratisch und entspricht unserer Verfassung.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Geschichte

Eine Möglichkeit, diese Karikatur zu deuten, ist, das nicht unbedingt regiert, wer die meisten Stimmen hat, wie es ja geschrieben steht, sondern, wer die besten Gespräche führt. Also regiert nicht automatisch, wer den Willen des Volkes erfüllt. Diese Karikatur kann man also als Kritik am jetzigen Wahlsystem sehen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Betrifft mich, deshalb befasse ich mich damit.

Die meisten Stimmen sind halt nicht gleichbedeutend mit der Mehrheit im Bundestag. Vielleicht wird da das Wahlsystem kritisiert aber wir wählen halt nicht den Kanzler sondern Parteien. Und die beiden erstplazierten haben ja je 75% NICHT gewählt.

Bundestagswahl 1976 => CDU: ~48%; SPD: ~42%

SPD hat den Kanzler Helmut Schmidt gestellt => Das sollte ein Olaf Scholz doch eigentlich wissen!