Deutsch Gedicht Souvenir à Kladow
Souvenir à Kladow
Ich denke oft an Kladow im April
Noch hält der Frühling sich im Wald verborgen,
Die Ufer warten kahl und winterstill,
Und nur die ersten Knospen rufen: morgen!
Auf einmal regt sich was im Vogelnest,
Und Sammetkätzchen schaukeln von den Weiden.
Die ganze Landschaft rüstet sich zum Fest
In meinem Herzen rüstet sichs zum Scheiden.
Der letzte Abendgang duch die Allee:
Wie geisterhaft die fernen Glocken hallen!
Ein später Vogel ruft: Ade. Ade.
Das ist mir früher niemals aufgefallen.
In diesem Haus mit seinen blanken Scheiben,
Den Fliederbüschen und dem Silbermond,
Dem See, darauf die kleinen Boote treiben
Hier hab ich achtzehn Frühlinge gewohnt.
Von meinem Herzen bleibt ein gutes Stück
Auf diesem kleinen Erdenfleck zurück.
- Und eine Stimme in mir sagt: Ich will
Die Stunde, wie sie ist, in mir bewahren.
Und sieh: da lebt sie, nach so vielen Jahren!
Ich denke oft an Kladow im April.
-Nur die 5. Strophe-
Verstehe ich das richtig? In der letzten Strophe geht es um die bleibenden Erinnerungen und kann mir einer sagen wieso die Strophe 5 Verszeilen und die letzte nur aus einem Satz besteht?
2 Antworten
Also meine letzte Gedichtsinterpretation liegt schon -zig Jahre zurück, aber ein paar Anregungen hätte ich:
Bist Du sicher, dass die letzte Zeile nicht noch zur 5ten Strophe gehört?
Denn ich sehe da das Reimschema:
a a b c c b
das natürlich völlig aus dem vorherigen - langweiligen/ beschaulichen - a b a b - Rahmen fällt.
Das ist natürlich Absicht, da in den ersten vier Strophen die Romantik der Heimat beschrieben wird, und dann die Härte Trennung dargestellt wird.
Wenn die letzte Zeile eindeutig als eigene letzte Strophe gilt, dann lassen sich die fünf
Zeilen der fünften Strophe dadurch erklären, dass die dritte Zeile (b) als "Brücke", weil Reim, zur sechsten, einzeiligen Strophe, gedacht ist.
Wobei das Reimschema der fünften Strophe auch ohne diese Zeile mit a a b b noch aus dem Rahmen fällt.
Und natürlich weißt die letzte Zeile auf die identische erste Zeile des Gedichtes.
Vielleicht gibt Dir das ein paar Anregungen.
P.S.: Übrigens ein sehr schönes Gedicht ☼
Also das sind die letzten Strophen:
5.Von meinem Herzen bleibt ein gutes Stück
Auf diesem kleinen Erdenfleck zurück.
Und eine Stimme in mir sagt: Ich will
Die Stunde, wie sie ist, in mir bewahren.
Und sieh: da lebt sie, nach so vielen Jahren!
6.Ich denke oft an Kladow im April.