Die verrücktesten abschreckendsten und positivsten Ideen in Excel?
Hallo zusammen,
ich werde die Tage eine Schulung bei uns im Unternehmen zur Verwendung von Excel halten. Excel ist zwar so ein Klassiker Programm, dass jeder glaubt bedienen zu können die Praxis sieht aber leider anders aus. Bisschen Zellen addieren und subtrahieren wenn dann, und wenn einer den Sverweis einigermaßen kann, glaubt er schon der Excel König zu sein. Dabei ist Excel um so viele Ebenen komplexer.
Das fängt bei der sinnvollen Strukturierung der Tabelle an, die wenigsten können sinnvoll mit Überlappungen arbeiten um z.B. ein gutes Individuelles Formular/Protokoll zu erstellen. Dann geht es weiter mit Formeln, alleine hier auf der Plattform fällt zb. GutenTag2003 immer mal wieder mit kreativen Lösungen beim SVerweis auf, die es wohl im Standardlehrbuch so auch nicht gibt. Auch das klassische Zählenwenn beherrschen die wenigsten richtig.
Als ich noch weniger erfahren war erinnere mich auch an viele Hilfreiche Antworten von Suboptimierer, Ouyubi, daCypher und in letzter Zeit auch viel evtldocha und einige mehr, sind alles Namen, die mir im Kopf geblieben sind, die sich alle dadurch ausgezeichnet haben nicht nur Excel Formeln zu verstehen, sondern diese auch sinnvoll und kreativ zu kombinieren, denn insbesondere in den älteren Versionen gab es noch nicht so viele Komfortfunktionen, da musste man die ein oder andere sich mühsam zusammen bauen. Teilweise auch durch DirtyTicks.
Diagramme halte ich in aller Regel für nicht so zielführend in einem Unternehmen, da dies in aller Regel in einer Datenbank mit entsprechenden Auswertungstools gemacht wird und wenn eines erstellt werden muss dann ist das eine 2min Aufgabe.
Der Aspekt Pivot sowie VBA wird Part einer zweiten Schulung, daher soll es hier erstmal primär um die Bedienung, Formeln ggf. PowerQuery etc. gehen.
Deshalb suche ich mal Inspiration von ein paar Beispielen per Schwarmintelligenz.
Als erfahrener kommt man auf gewisse Dinge einfach nicht, daher die Frage, was habt ihr ggf. schon selber erlebt, was sind gute Dinge, was war absolut unbrauchbar sowohl positives wie auch negatives. Gerne auch aus eigener "Dummheit"/Unwissen, hab mir auch schon einige Dinge aufgeschrieben die ich vor 20 Jahren dämlich versucht habe zu lösen.
Ja es gibt einige denen man erklären muss, dass Excel kein Word ist....
Und kein relationales Datenbankmodell. Aber ich denke das sind eher die Klassiker.
Dennoch kann Excel einige dieser Teile in bestimmten Situationen gut und sinnvoll abdecken, es kommt hier wie immer auf den Einzelfall an.
Ein paar inspirierende Dinge.
- Vor gut 2 Jahren hat mir ein Kollege voller Stolz eine WENN Formel mit 31 Verschachtelungen gezeigt und wollte mir präsentieren, wie sie sein Problem seiner Meinung nach löst. Der konnte gar nicht verstehen, dass ich mich schwer zusammen reißen musste nicht laut loszulachen. Sorry aber wer 31 Verschachtelungen verbaut, die durchblickt kein Mensch mehr und der selber auch nicht mehr in einem halben Jahr, das ist absolut praxisfremd und zeugt eher davon "ich wollte mal zeigen, was ich kann" - und ob es wirklich alle Situationen abfängt, die er abfangen wollte, ist dann noch eine ganz andere Frage. Denn irgendwann steigt das menschliche Gehirn da einfach aus.
- Der Klassiker, den ich immer wieder erlebe, ist z.B. bei uns sehr oft genutzt Protokolle im Rahmen von Inbetriebnahme Prozessen, dies werden dann irgendwann nach Beschreibungstext sortiert und so abgespeichert und sind somit für immer und alle Ewigkeit bescheiden sortiert, denn es wurde natürlich keine ID Spalte hinzugefügt, maximal ein Datum, womit aber keine Sortierung nach Reihenfolge der Eintragungszeit mehr möglich ist.
- Die Leute bilden sich nicht weiter, da werden sich aus am besten noch dem Internet irgendwo ellenlange Formeln zusammen gesucht, am besten noch Abwärtskompatibel bis Excel 2003, damit ich die im Anschluss entsorge und Filter() mit sortieren() kombiniere die dann auch noch jeder versteht und 1min Zeit gekostet hat.
Das sollen jetzt nur mal ein paar Beispiele sein, ich könnte hier noch alle Weile weitermachen.
Ich suche also sowohl herausragende kreative Lösungen, als auch abschreckendes ob aus dem privaten oder Eurem Unternehmen ist dabei egal, nur eine Bitte anonymisiert oder ohne Daten.
Ich würde mich freuen, wenn ihr im Falle von Formeln zumindest sagen könnte was damit versucht wurde zu lösen oder was damit erfolgreich gelöst wurde, einen Beispiel Datensatz baue ich mir dann schon selber zusammen und das Erfolgreich präsentieren zu können und warum das super oder absolut dämlich ist.
Vielen Dank für Euere Unterstützung
2 Antworten
Arme Zuhörer. So viel Text ohne brauchbaren Inhalt für Anfänger.
Grundsätzlich stimmt das schon, aber es gibt Fälle, da gibt es keine Alternative zu Excel. Ich musste für eine Firma 2 Jahre Buchhaltung nacharbeiten und eine DATEV - Vorlage mit den Buchungen zusammenstellen. Die Bankkonten konnten direkt nicht eingelesen werden ins Buchhaltungsprogramm. Deshalb habe ich die Bankkonten mit insgesamt rund 20000 Zeilen über eine CSV - Datei nach Excel importiert und dort mit Verweistabellen (IBAN / DATEV Kontonummer) über die IBAN kontiert. Tippen musste ich dazu sehr wendig, das meiste funktionierte über SVERWEIS mit Bankkonten, SuSa der Vorjahre u.a.
Ich denke es ist wie immer Individualität, es kann durchaus mal sein, dass dies vorkommt, aber das ist glaube ich nicht die gängige Praxis, wofür wird denn bei Euch im Unternehmen an einem 0815 Tag Excel benutzt. Aber wie ich schon schrieb
Dennoch kann Excel einige dieser Teile in bestimmten Situationen gut und sinnvoll abdecken, es kommt hier wie immer auf den Einzelfall an.
Meine Erfahrung, Excel kommt oft dann zum Einsatz, wenn in der Vergangenheit geschludert wurde, bzw. kein einheitliches System gefahren wurde, da es ohne irgendwelche besonderen Schnittstellen Informationen sehr einfach einsammeln kann.
Auch wenn man Live Daten gezielt von Produktivdaten trennen will ist Excel eine sehr schöne kleine "Minidatenbank" für ggf. Tagesaktuelle Werte.
Was ich aber meine sind diese Typischen Tabellen wie Filiale in Stuttgart macht 1,5mio Umsatz etc. und dann werden daran dann irgendwelche Formeln demonstriert, mir fällt kein Fall ein wo das praxisnah ist. Vor allem da diese Werte ja auch nur das Produkt irgendwelcher anderen Tabellen sein können schreibt ja keiner so einfach statisch in eine Liste.
Auch wird bei uns der Kurs 2teilig sein, da die Kaufleute bei uns ganz anderen Anforderungen haben als unsere Techniker. Bei den Technikern ist das Filtern irgendwelche Listen viel häufiger von Bedeutung als das bloße rechnen, früher wurde dafür immer gerne der Filter benutzt, dieser hat aber leider den Nachteil umso mehr ihn benutzen umso mehr wird er vergewaltigt und irgendwann kommt immer der große Held, der es dann schafft eine einzelne Spalte zu sortieren und unbedingt zu speichern, womit dann alles verloren ist (dann wird dir klar, warum Backups wirklich wichtig sind)
Mir persönlich ist der Sverweis mittlerweile zu Fehleranfällig wenn dann mindestens Xverweis, auch kann der mit Spalten vor der Suchspalte umgehen, was wohl das größte Manko des Sverweises ist, früher wurde dann auf Index(Vergleich zurückgegriffen. Vor allem kann der Xverweis auch Notfalls Matrizen zurückgeben, man kann also eingeschwenkte Bereiche absuchen, hier ein gutes Beispiel was ich meine.
Den XVERWEIS ausreizen | Der Tabellenexperte
Ansonsten muss ich sagen ist momentan meine Lieblingsformel Filter, es gibt fast nichts was die nicht kann, von rechnen über Bereiche zusammenfassen und das ausgeben was man haben will.
Mit Zeilenwahl oder verschiedenen neuen Lambdafunktionen wie Scan oder Nachzeile, wird die mit jeder neuen Funktion mächtiger, da man auch eigentlich Arrayunfähige Funktionen wie Kalenderwoche, Zählenwenn etc. zwingen kann so zu arbeiten wie man es will.
Viele Dank, für Deine Antwort.
im Grunde schreiben wir aneinander vorbei, da wir beide von Excel überzeugt sind, nur sind die Anforderungen unterschiedlich, zumal ich als Rentner jetzt keine Anforderungen eines Arbeitgebers mehr habe, aber andererseits jetzt paar Addins über meine Webseite zum Verkauf anbiete.
Ich wünsche Dir alles Gute
LG
Siegfried
okay, das ist natürlich ein Argument, in meinem speziellen Fall ging es natürlich explizit um Unternemensrelevantes.
Als Privatperson nutze ich Excel ganz anders, da ich privat eben kein DMS habe und auch sonst keine IT Infrastruktur und so Excel quasi vom Taschenrechner mit Ultra Viel Speicher bis hin zum Abrufen von Webseite Daten und mit diesen live rechnen, ein Helfer für so vieles alltägliches ist.
Im Grunde bin ich ein einfacher Anwender (Autodidakt). Ich orientiere mich – wie andere auch – an der Aufgabe/Herausforderung.
- was will ich
- was habe ich an Daten
- an welchen Gemeinsamkeiten kann ich eine Selektion / Abfrage fest machen
- wie kann ich Gemeinsamkeiten darstellen ggf. kreieren z.B. per Zählenwenn / Rang und wie kann ich sie danach z.B. per SVerweis abrufen und lesbar darstellen
- usw. wie z.B. math. Formeln damit verbinden
Ansonsten schaue ich mir gerne Lösungsvorschläge Anderer hier bei GF an. (auch von Gipfelstürmer)
Man lernt ja nie aus.
z.B. (nur als Beispiel) eine Datei um Abfragen/Darstellung selektierter Monate anzeigen (ggf. zusammenfassen) zu lassen
DropDown z.B. in B1 und oder D1 um Variables selektiv abzufragen.
oder eine Auflistung sämtlicher selektierten Werte aus verschiedenen Tabellenblättern
Gesamtaufstellung / Zusammenfassung aus versch. Tabellenblättern
lfd. Nr.
- 1. Tabellenblatt
'2. Tabellenblatt und ff
danke z.B. sowas sieht auf den ersten Blick kompliziert aus, aber kann auf den 2. Blick viel Zeit sparen solche Vorlagen werden schließlich immer wieder gemacht, bei uns jetzt weniger mit Monaten, aber z.B. mit Messprotokollen oder Trends von Livewerten, da kann solch ein Fall evtl. mal vorkommen und anstatt dann immer Fix auf die Blätter zu verweisen. sich dynamisch derer zu bedienen macht absolut Sinn. Besondern auch dann wenn die Namen wie hier jetzt weniger einprägsam sind, weil z.B. der Arbeitsblattname eine genereische generierte ID ist und dann auf den Namen BK24071207VF hört. da ergibt ein Dropdown, wo man sich nicht vertippen kann deutlich mehr Sinn.
Noch eine Ergänzung - Zusammenfassung selektierter Werte
Es geht um Anwendungsbeispiele und nicht um Text runterrasseln und die hole ich mir lieber aus der Praxis als aus irgendwelchen konstruierten Beispieltabellen, wie sie alle verwenden, denn das sind nicht nicht die Anwendungsfälle in Unternehmen, ich kenne jedenfalls keines, was seine Bilanz in einer Excel Tabelle organisiert - komischer Weise sind das aber immer die Beispiele die man in Kursen oder Beispielen ließt. So einen Blödsinn will ich mir aber ersparen, es geht schließlich um eine kosteneffektive Schulung die unsere Bereiche erfasst und nicht irgendwelche Abstrakte Theorie.