Denkt ihr Gott ist enttäuscht von mir, da ich keine Erstkommunion hatte?

18 Antworten

Ja, ich fürchte, er ist wirklich enttäuscht. Das macht aber nichts, denn durch das Nachholen der Erstkommunion ist alles wieder in Ordnung. Zu spät ist es nie. Aber bitte unbedingt dafür Kontakt mit dem Pfarrer aufnehmen, also bitte auf gar keinen Fall einfach so an der Kommunion teilnehmen. Die Beichte ist problemlos möglich. Ich würde sogar ganz dringend raten, vorher zu beichten. An der Messe dürfen alle teilnehmen, aber wie gesagt bitte nicht an der Kommunion.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Praktizierender Katholik. Lese viel zu Glaubensfragen.

Ich kenne jetzt die katholischen Ansichten nicht so genau, es wird aber ganz sicher Wege geben auch weiterhin vollständiges Gemeindemitglied zu werden. Alles andere wäre absurd und würde jeden, der nicht in die Gemeinde hineingeboren wurde ja den Zugang verwehren. Dies ist aber nicht der Fall.

Die beiden Landeskirchen sind da ohnehin sehr rituell. Die katholische Kirche ist da an stärksten ausgeprägt, was solche Handlungen betrifft. Ich halte es für einen Fehler anzunehmen, dass die Taufe oder Kommunion/Konfirmation irgendeinen Einfluss hat außerhalb der irdischen Institution Kirche. Vielleicht wäre eine Freikirche für dich eine Alternative, wo man seinen Glauben in der Gemeinschaft nachkommen kann, ohne verbindliche Rituale. Viele Landeskirchliche Rituale kann und sollte man ohnehin hinterfragen.

In Freikirchen wird zum Beispiel selten ein Kind getauft. Man kümmert sich um die Kinder, sie müssen sich mit erreichen der Religionsmündigkeit aber aus eigenen Stücke dafür oder dagegen entscheiden. Meiner Meinung nach ist dies sinnvoll, da ich nicht den Glaube meines Kindes bestimmen kann und es seinen eigenen Weg finden muss.

Nein, Gott ist sicher nicht enttäuscht.
Schuldgefühle würde eh keinem dienen.

Gott selbst hat Menschen pubertär und rebellisch erschaffen, er kennt sein Werk doch. Darf alles sein. Erlaube es du dir auch gerne.

Erstkommunion kannst du nachholen. Würde aber wohl nie jemand prüfen.

An der Eucharistiefeier (Hostie essen) solltest du nicht teilnehmen, aber sonst alles gut, brauchst auch da keine Schuldgefühle haben.

Erst rebellierst du, dann fällst du ins andere Extrem und hast Schuldgefühle.
Wähle gerne die Mitte davon.

Um Gott nahe zu sein oder gläubig oder so, musst du keiner Religion angehören. Es ginge auch ohne. Aber wenn es dir gut tut, dann machst du, wie du meinst.

Normalerweise findet die Erstkommunion mit 9 Jahren statt. Die Frage stellt sich deshalb, warum du dich damals dagegen entschieden hast und wie deine Eltern dazu stehen bzw. damals gestanden haben. Offenbar hast du keine gute religiöse Erziehung und Religionsunterricht gehabt, du solltest erst mal dein Glaubenswissen vertiefen - vor allem, was die Sakramente, die Hl. Messe bedeuten. Die Erstkommunionkinder haben immerhin ein halbes Jahr eine Vorbereitungszeit, in der sie unterrichtet werden.

  1. Du kannst die Erstkommunion in jedem Alter nachholen, dazu musst du mit dem Pfarrer der für dich zuständigen Gemeinde sprechen. Es wäre möglich, zugleich auch das Sakrament der Firmung zu empfangen. Je nach deinem Glaubenswissen über die Hl. Eucharistie könnte noch eine Katechese nötig sein.
  2. Du kannst immer an der Hl. Messe teilnehmen, sie stärkt dich auf deinem Glaubensweg. Die Hl. Kommunion darfst du allerdings noch nicht empfangen. Dazu wäre vorher eine Beichte nötig und das Gespräch mit dem Pfarrer, denn deine Erstkommunion wird in den Kirchenakten dokumentiert und kann nicht einfach auf private Weise empfangen werden.
  3. Du kannst natürlich zur Hl. Beichte gehen, da du getaufter Katholik bist.

Zur Glaubensvertiefung insgesamt empfehle ich den Katechismus der Kath. Kirche.

Gott ist nicht von dir enttäuscht, weil er dich liebt und sich danach sehnt, sich mit dir in der Hl. Kommunion zu vereinigen. Viel wichtiger als deine damalige Entscheidung als Kind ist dein jetziger Wunsch, die Kommunion nachzuholen. Dazu ist es nie zu spät.


DrPeeper 
Beitragsersteller
 11.08.2024, 08:54

Damals hat mich der Glaube nicht richtig interessiert und ich habe gegen meine Eltern rebelliert. Im Nachhinein bereue ich es das ich nicht an meiner Erstkommunion teilgenommen habe. Vor 2 Wochen war ich nach langem mal wieder in der Kirche und habe mir eine Messfeier angeschaut. Mir hat es gut gefallen, allerdings waren mir so viele Dinge unbekannt. Ich wusste z.B. nicht wann man aufstehen und sich hinknien muss. Ich saß die ganze Zeit auf der Bank und habe dem Pfarrer zugehört. Ich wusste nicht mal ob mir überhaupt gestattet war an der Messe teilzunehmen. Vielen Dank für deine Antwort. Ich denke ich werde das angehen und mich demnächst im Pfarrbüro informieren.

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skaliehan  11.08.2024, 14:28
@DrPeeper

Keine Angst, irgendwann weißt du wann was gemacht wird umd bis darf man natürlich sich das auch bei den anderen abgucken! Die Kommunion ist sehr wichtig und ich denke Gott sehnt sich danach bei jedem einzelnen zu sein, da die Hostie ja in der kath. Kirche wirklich der Leib Christi ist und nicht nur ein Symbol dafür! Es ist jedenfalls nie zu spät zur Erstkommunion zu gehen und ein Pfarrer sollte sich im Normalfall auch über jede neue Person freuen, die sich für Jesus entscheidet:) Und natürlich wird es ab und zu mal Probleme geben und vielleicht auch Zweifel mit dem Glauben, habe ich auch sehr oft(bin noch nicht katholisch aber hoffentlich bald) aber wir können immer auf Gott vertrauen. Gottes Segen:)

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Bibelexklusiv  11.08.2024, 16:24
@DrPeeper

Also, in diesem Fall hättest du die Erstkommunion eh nicht empfangen dürfen, da dich der Glaube nicht interessiert hat und du gegen deine Eltern rebelliert hast. Man darf die Kommunion nicht in Sünde empfangen.

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Eine Erstkommunion muss nicht in feierlicher Form stattfinden.

Natürlich musst Du nicht mit den Neunjährigen zusammen antreten.

Wenn Du ausreichend unterrichtet bist, gehst Du ganz selbständig in der normalen Schlange zur Kommunion, das ist dann definitionsgemäß Deine Erstkommunion. Man kann's natürlich auch so machen, dass der Pfarrer der Gemeinde das mitteilt. Das ist Geschmackssache, aber kirchenrechtlich ausnahmsweise völlig frei.

Woher ich das weiß:Hobby – Persönliches Interesse an Kirchenrecht und Kirchengeschichte